{chapter 31; titanen in trost}

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Der Aufklärungstrupp machte sich sofort auf den Weg zurück zur Stadt.

Die schlimmsten Szenarien strichen durch meinen Kopf. Zerstörte Häuser, Unmengen an Leichen, Kinder die ihre Eltern verloren hatten, Eltern die ihre Kinder im Chaos nicht mehr finden konnten. Titanen die mit ihren Schritten die Erde erbeben ließen und den Menschen Angst und Grauen lehrten.

Ich versuchte mich zu beruhigen und achtete wieder auf meine Umgebung. Wir waren in der Formation. Ich ritt abermals mit Levis Einheit. Ich hatte das Gefühl, dass alle noch angespannter waren, als am Anfang des Tages. Ich verstand es voll und ganz. Wenn das was der Kommandant wirklich stimmte, dann würde wahrscheinlich Trost von den Titanen eingenommen werden. Noch schlimmer, vielleicht würde sogar die Mauer Rose durchbrochen werden.

Levi hatte mir vor ein paar Wochen erzählt, dass es vor fünf Jahren schon schlimm gewesen war alle Menschen durchzufüttern, nachdem so viel durch den Mauerfall verloren gegangen war. Ich wollte mir nicht mal ausmalen, wie es jetzt werden würde, wenn noch eine Mauer fallen würde. Die meisten Menschen würden dann nicht mehr wegen den Titanen sterben, sondern aufgrund von Hunger oder noch schlimmer wahrscheinlich wegen Krieg. Kämpfe über die letzten Ressourcen.

Durch einen Schuss einer Rauchgranate wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Der rote Rauch stieg hinauf in den Himmel, während der Hauptgefreite höchstpersönlich das Signal weiter gab.

Nur für einen Moment wanderte mein Blick über den Hinterkopf meines Freundes, der seit dem Rückzug kein einziges Wort mehr gesagt hatte. Ich hatte absolut keine Ahnung was in seinem Kopf vor ging und Zeit um ihn zu Fragen hatte ich ebenfalls noch nicht gehabt. Immer wieder sah ich die Szene vor mir, als der Mann gestorben war, die Art wie Levi geredet hatte, seine pure Wut. Es verschlug mir abermals die Sprache und das obwohl ich wusste wie der Schwarzhaarige über die Titanen dachte. Seine Wut aber zu sehen, war nochmal was ganz anderes.

An den Mann selber zu denken, versuchte ich weitestgehend zu vermeiden. Ich hatte am Rande mitbekommen, wie sein Körper auf einen der Leichenwagen getragen worden war. Ich wusste nicht mal den Namen des Soldaten, noch wie alt er gewesen war, ob er Familie gehabt hatte oder wer seine Freunde hier gewesen waren.

"Geht es dir gut, Eren?", fragte auf einmal Petra und mein Blick huschte zu der jungen Frau.

Ihre roten Haare standen in alle Richtungen ab und ihr Gesicht war besorgt verzogen. Was aber wahrscheinlich eher nicht mir zu verschulden war, sondern der Nachricht die der Kommandant uns überbracht hatte.

"Nein, nicht wirklich.", flüsterte ich angespannt. "Ich hab Angst davor, was wir in Trost auffinden werden."

Petra nickte. Sie schien mich vollkommen zu verstehen.

"Das werden wir sehen.", sagte Levi und überrascht schaute ich zu meinem Freund, der sich zu seiner Einheit herum gedreht hatte. Sein Blick war ernst. "Versucht aber eure Kräfte für später aufzusparen. Ich hab leider das Gefühl, dass wir sie noch brauchen werden.", fügte er noch hinzu, dann drehte er sich wieder nach vorne um. Damit war das Thema beendet.

Wir ritten immer weiter. Rauchgranaten waren immer wieder am Himmel zu sehen, während wir den Stadtmauern immer näher kamen. Was uns allen schnell aufgefallen war, war das es immer mehr Titanen um uns herum wurden und mein schlechtes Gefühl nahm noch mehr zu.

Die Sonne war mittlerweile schon am Untergehen und tauchte die Landschaft um uns herum in ein orangenes Licht. Unter anderen Umständen hätte ich es sogar schön gefunden. Doch im Moment konnte ich mich nicht darauf konzentrieren. Meine Einheit hatte die ganze Zeit in der wir geritten waren Glück gehabt, dass wir die sicherste Position in der Formation innehatten, denn zu uns war kein einziger Titan durchgedrungen. Ich wollte aber nicht wissen wie viel die Soldaten um uns herum hatten leisten müssen und wie viele Verluste wir noch dazu bekommen hatten.

Ich blickte hinauf in den Himmel, wo gerade Vögel über uns hinweg flogen.

"Titanen direkt vor uns!", rief Levi auf einmal und meine Augen huschten sofort in die Richtung in die wir unterwegs waren.

Mit schnell pochenden Herzen sah ich wie mehrere Titanen mit dem Rücken zu uns gemütlich in Richtung der Stadtmauern marschierten, die jetzt am Horizont auftauchten. Die riesige Mauer ragte weit in die Höhe. Jedoch konnte man von dieser Entfernung nicht mal ansatzweise erkennen, ob die Mauern beschädigt worden war.

Während Gunther gerade eine rote Rauchgranate in die Luft feuerte, tauchten plötzlich aus allen Seiten die Rauchgranaten in der gleichen Farbe am Himmel auf.

"Scheiße...", fluchte der Hauptgefreite vor uns laut und er gab seinem Pferd die Sporen, was wir ihm nachtaten. Um uns herum waren Unmengen an Titanen und sie waren alle auf den Weg an die Mauer. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in meinem Körper aus, während wir den Gemäuern immer näher kamen.

Mit geweiteten Augen starrte ich jetzt auf den unteren Teil der Mauer, an dem eigentlich das Tor gewesen war, stattdessen klaffte dort ein riesiges Loch, in das die Titanen ohne Probleme eindringen konnten. Damit hatte sich die Vermutung von Erwin Smith bestätigt. Die Stadtmauer war durchbrochen worden.

"Wir werden die Pferde erstmal vor der Mauer stehen lassen und mit dem 3D Manöver Apparat über die Mauer gehen. Wir haben keine Ahnung wie es gerade in Trost aussieht. Habt ihr verstanden?!", rief Levi zu uns nach hinten. Mit einem einstimmigen 'Jawohl' gaben wir ihm zu verstehen, dass wir verstanden hatten.

So schnell wir konnten machten wir unsere Pferde vor der Stadtmauer an den Bäumen fest und begaben uns dann in die Lüfte. Wir hatten Glück, dass gerade keine Titanen in der Nähe waren, die ein Problem für uns geworden wären.

Während die Sonne noch weiter unter ging kamen wir jetzt oben auf der Mauer zum Stehen und erschrocken blickte ich auf die Stadt hinunter, die wir heute Morgen verlassen hatten. Von überall konnte man Kampfschreie der Soldaten ausmachen, während der Boden von den Schritten der Titanen erzittert wurde. Flammen von Explosion stiegen in die Höhe und ein Duft von Blut, Fleisch und schon verwesenden Körpern lag in der Luft.

Wie viele Leute hier wohl den Tag über gestorben waren?

Hinter uns erkling ein Surren und Sekunden später standen plötzlich weitere Soldaten des Aufklärungstrupps sowie der Kommandant höchstpersönlich ebenfalls auf der Mauer. Letzterer schritt mit verhärteten Blick geradewegs auf meinen Freund zu.

"Wir müssen Pixies finden und dann müssen wir schleunigst einen Plan ausarbeiten.", sagte der große Blondhaarige Mann und fixierte Levi mit seinem Blick. Dieser nickte einverstanden. Für einen kurzen Augenblick wanderten seine Seelenspiegel zu mir herüber, aber es war so kurz gewesen, dass ich mich vielleicht auch geirrt haben könnte.

"Levi, Eren, ihr kommt mit mir! Die anderen werden den Soldaten in der Stadt auf der Stelle helfen!", befehligte der Kommandant und die Männer und Frauen machten sich auf der Stelle auf den Weg.

Solange ich Levis Einheit noch sehen konnte, starrte ich ihnen hinter her. Ich hoffte ihnen würde nichts passieren. Doch weiter darüber nachdenken konnte ich nicht mehr, denn Erwin Smith hatte wieder zu reden begonnen.

"Wir werden Pixies aufsuchen. Folgt mir!"Mit diesen Worten sprang der Kommandant von der Mauer hinunter. Levi und ichfolgten ihm. 

Another World || Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt