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Zufrieden lächel ich auf seine Aussage hin und nicke. ,,Dann lass mich aber auch machen und hau nicht ab oder so.", ist alles was ich dazu sage, hebe ihn hoch und trage ihn zurück auf mein Bett. Ich knie mich vor ihn und betrachte ihn sorgfältig. Er sieht so kaputt aus, dass ich ihn am liebsten in tausend Decken wickeln und ihn so lange pflegen würde, bis er psychisch und physisch gesund ist.

,,Was?", fragt er murrend, sieht mich aber gleichzeitig irgendwie total ängstlich an. ,,Du solltest zu deinem Tee auch etwas essen." ,,Kein Appetit.", entgegnet er sofort und lässt mich seufzen. ,,Wann hast du denn das letzte mal gegessen?", will ich wissen und erwarte eine ehrliche Antwort. Mein auffordernden Blick scheint er richtig zu deuten und gezwungener Maßen gibt er zu, dass er ein kleines Frühstück zu sich genommen hat. ,,Dann ist du jetzt ein bisschen Sushi-" ,,Mag ich nicht." ,,Dann hole ich dir eben ein paar Cracker, passt ja auch irgendwie zum Tee.", biete ich an und er nickt leicht. ,,Und wir kuscheln ein bisschen.", grinse ich und springe auf, bevor er protestieren kann.

Mit einer Schüssel voller Salzcracker und der Teetasse komme ich wenig später zurück, stelle alles auf meinem Nachttisch ab und krabbel hinter ihn aufs Bett, um ihn sanft zwischen meine Beine zu ziehen und meine Arme um seinen Torso zu legen. Yoongi ist offensichtlich angespannt und ihm scheint das alles nicht geheuer zu sein. ,,Das fühlt sich scheiße an.", versucht er sich aus der Situation zu retten, aber das lasse ich sicher nicht zu. In diesem zwei Wochen werde ich ihn für mich gewinnen!

,,Atme ein paar mal tief ein und aus, dann geht es schon.", sage ich also und ziehe zudem die Wolldecke über uns. ,,Magst du Musik hören?" ,,Ich habe keine Lust quf irgendwelche komischen Liebessongs von Girlgroups.", schnaubt er und greift seufzend nach den Crackern, während ich einfach nur blöd vor mich hingrinse. Er schätzt mich schon die ganze Zeit falsch ein und denkt, ich bin irgendeine Pussy oder stehe nur auf den ganzen sanften Kram.

Ohne richtigen Kommentar, verbinde ich meine Kopfhörer mit meinem Handy, stecke ihm einen der Stöpsel in die Ohren und schalte die Musik ein. ,,Ich stehe eher auf Hiphop.", sage ich dann in sein anderes Ohr und hören einen überraschten Laut. Tatsächlich entspannt er sich kurz darauf und lehnt sich, ohne verspannt zu sein, an mich. Sogar seine Augen schließt er, als er den Tee ausgetrunken hat, und dreht sich leicht zur Seite. Zufrieden mit dieser Reaktion, lächle ich leicht und lege meine Hand in seine Haare, ehe ich ihn etwas fester an mich drücke. Er grummelt zwar leise, wehrt sich aber nicht. Stattdessen zieht er die Pulloverärmel über seine Hände und zieht und Kragen ebenfalls etwas höher. So wirkt er beinahe wie eine verschmuste Katze, ganz zahm und lieb.

,,Du kannst ruhig schon schlafen, Yoongi. Ich habe mir mal von Jimin sagen lassen, dass man gut auf mir schläft." ,,Du bist echt anstrengend.", stöhnt er genervt, drückt seinen Kopf aber tatsächlich gegen meine Brust und schlummert wenig später vor sich hin, während ich ihn vorsichtig weiterkraule. Das zwischen uns könnte so perfekt sein, aber ich habe das Gefühl, er misstraut mir. Ich meine, ja, wir sind uns vorher nie über den Weg gelaufen, deswegen erwarte ich auch gar nicht, dass er mir direkt um den Hals fällt und mit mir in die Kiste steigt, ich hatte bloß Hoffnung, dass die Geschichte zwischen mir und meinem Soulmate besser anfängt als das hier. Und das wir irgendwie das gleiche Interesse aneinander haben, habe ich mir auch erhofft...

Nach einer halben Stunde ist Yoongi auch schon vollkommen in seiner Traumwelt verschwunden und rührt sich kein Stück mehr. Er atmet ruhig und gleichmäßig, krallt seine Hände nicht mehr außergewöhnlich stark in Stoff des Pullovers. Ich beschließe also, ihn für die Nacht in Ruhe zu lassen und krabbel langsam unter ihm weg, was, dank unserer Position, nicht gerade einfach ist. Sein Handy lege ich auf den Nachttisch, damit er es nicht sucht, und stelle gleich eine Wasserflasche neben dieses, ehe ich das Licht ausschalte und mich nochmal neben ihn auf den Boden hocke.

Er ist wirklich wunderschön und ich bin mir sicher, dass ihm ein Lächeln außerordentlich gut stehen würde.

,,Ich hoffe du träumst schön.", flüster ich und lehne meine Stirn kurz an seine, bevor ich mich bettfertig mache und mich zum schlafen auf die Couch legen. Ich wäre eigentlich gerne bei ihm geblieben, aber ihn nicht fragen zu können lässt mich unwohl fühlen. Außerdem wird er es mir vielleicht schon positiv anrechnen, dass ich ihm seinen Freiraum lasse, wer weiß.

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt