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Ich drehe direkt wieder um und flüchte aus dem Wohnhaus. ,,Verfluchter Wichser!", rufe ich und boxe zwei mal gegen die kühle Wand im Treppenhaus. Mit einem mal befinde ich mich in einem totalen Gefühlschaos. Ich fühle mich betrogen. Wurde ich aber überhaupt betrogen?

Ich stürze ich in eine eher dunklere, kleinere Gasse, trete wütend gegen die dort stehenden Mülltonnen und lasse mich dann auf den Boden fallen. Mein verfluchtes Mal am Handgelenk brennt, genauso meine Augen, die vor Tränen nur so tiefen. Mein Herz krampft unangenehm und ich fühle mich vollkommen hilflos. Das ganze ergibt einfach keinen Sinn. Warum sollte er Jimin küssen? Jemand anderen ja, aber warum Jimin?! Jimin hat Taehyung und ich dachte Hoseok hätte mich! Vielleicht nicht so wie Taehyung und Jimin sich haben, aber dennoch so, dass er niemand anderes brauchen würde. ,,Du Hund!", knurre ich zwischen meinem Schluchzen und schlage die Hände über meinem Kopf zusammen.

Ich dachte, ich könnte ihm vertrauen!

Ich habe wirklich geglaubt, er ist anders und dass er es wert wäre, meine Grenzen zu überschreiten. Ich habe ihn geküsst, ihn mich küssen lassen! Wir haben rumgeknutscht! Er hat mich an Stellen berührt. Wirklich intimen Stellen! Und dann habe ich ihm auf noch meine Gefühle gezeigt. Erst diese Nacht lag ich weinend in seinen Armen, habe meine Emotionen einfach rausgelassen und mich von ihm trösten lassen. Ich habe ihm so viel erzählt.

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,,Yoongi!", sagt Hyunwoo lächelnd, seine Mundwinkel fallen aber wieder, als er meinen Zustand zu realisieren scheint. Sofort führt er mich in den Aufenthaltsraum für Ärzte und Pfleger und drückt mich auf einen der Stühle. ,,Kleiner du siehst gar nicht gut aus.", murmelt er besorgt und fährt sachte durch meine Haare. Augenblicklich sammeln sich Tränen in meinen Augen und meinen Blick senkend flüster ich: ,,Ich wusste nicht wo ich hin soll." ,,Willst du erzählen was passiert ist?", fragt der Mann ganz vorsichtig und kniet sich vor mich. ,,I-Ich weiß nicht..." ,,Willst du dann vielleicht erstmal mit zu mir und Jisoo und den Kindern kommen? Das Gästezimmer ist frei, das weißt du.", schlägt er vor und guckt auf die Uhr. ,,Es müsste in Ordnung sein, wenn wir jetzt schon gehen. Ich bin sowieso auf Station eingetragen und meine Kollegin ist noch da." Ich nicke leicht und bekomme eine kleine Flasche Wasser in die Hände gedrückt. ,,Ich mache mich eben fertig.", erklärt Hyunwoo dann und verschwindet kurz, nur um dann in Jeans und lässigem Pullover wieder zu kommen. Gemeinsam gehen wir in die Tiefgarage zu seinem Auto. ,,Mache ich auch sicher keine Umstände?", frage ich, bevor ich auf dem Beifahrersitz Platz nehme. ,,Natürlich nicht, Yoongi.", winkt er meine Sorgen ab und schließt das Auto auf.

Es dauert nicht allzu lange, bis wir in dem Zuhause der Familie ankommen und Hyunwoo mich gleich ins Gästezimmer führt. ,,Das Bett ist frisch bezogen. Ich lege dir frische Handtücher, eine neue Zahnbürste und so weiter raus. Ich denke du brauchst auch ein paar Anziehsachen, nicht wahr?", fragt er und lächelt lieb. Ich nicke leicht, bekomme gleich aber ein schlechtes Gewissen. Ich hätte wenigstens ein paar Klamotten mitnehmen können...

,,Hier.", sagt er ein wenig später, als ich mich bereits an den Rand des Bettes gesetzt habe und legt mir alle benötigten Gegenstände auf die Kommode. ,,Die Jungs sind im Kindergarten und Jisoo ist arbeiten. Du hast also erstmal etwas Ruhe, aber wenn Jiseob und Jiyong wieder hier sind, werden sie sich sicher auf dich stürzen." ,,Ist schon in Ordnung.", erwider ich leicht nickend. Tatsächlich freue ich mich sogar auf die beiden, die gerade mal zwei Stunden später von Hyunwoo abgeholt werden.

Jiseob entdeckt mich als erstes und springt direkt auf meinen Schoß. ,,Ich dachte schon du kommst nie mehr wieder!", ruft er dramatisch. ,,Solange ist es doch noch gar nicht her.", verdreht der Doktor die Augen. Auch Jiyong kommt nun zu mir und seinen Bruder und lehnt sich an mich. ,,Wir haben heute Fußball gespielt.", erzählt er sofort, ,,Jiseob war Torwart und hat alle Bälle gehalten!" ,,Mh-hm!", macht dieser stolz. ,,Und ich hab unserer Gegner fertig gemacht! Ich habe fünf Tore geschossen!", ruft er stolz und streckt mir seine Handfläche und Gesicht.

Die beiden erzählen mir noch einiges, ehe wir gemeinsam essen und dann den Rest des Tages in den Kinderzimmern verbringen. Sie müssen dann gegen sieben Uhr ins Bett, sodass ich noch etwas Zeit vor der Arbeit habe, um zu entspannen. Wenig später hocke ich dann hier, vor einem der Regale und räume irgendwelche Konserven ein. Namjoon selbst hat mich heute von der Kasse verscheucht und meinte, dass ich dafür heute eher Schluss machen könnte.

,,Yoongi?", erklingt plötzlich eine Stimme und sofort läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. ,,Können wir kurz reden?" Ohne mich umzudrehen stehe ich auf und flüchte in einen anderen Gang. ,,Nur kurz." ,,Ich arbeite.", zische ich. Hoseok will nach meiner Hand greifen, da kommt mir Namjoon zum Glück entgegen. ,,Hey, Yoongi, du kannst in die Pause.", sagt er, grinst dabei wie immer leicht. Natürlich nehme ich seine Worte direkt wahr und renne beinahe in den Mitarbeiterraum. Dass Hoseok der Zutritt verwehrt ist, scheint er zu akzeptieren, was mich erleichtert aufatmen lässt. Warum tut es jetzt auf einmal so weh, seine Stimme zu hören?

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt