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ʸᵒᵒⁿᵍⁱ
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Deutlich schwungvoll wird die Tür aufgerissen und ein grinsender Mann kommt herein spaziert. ,,Hallo, ich bin Jimin! Und du bist hoffentlich Min Yoongi." ,,Uhm... ja." ,,Ah sehr gut.", grinst er und reibt sich seine Hände mit etwas Creme ein. ,,Hast du einen besonderen Musikwunsch? Oder soll ich ganz klassische Entspannungsmusik anmachen?", fragt er interessiert und lässt auch etwas Creme auf meinen Rücken nieder. ,,Ich mag hiphop und rap ganz gerne.", erwider ich und es dauert gerade mal ein paar Sekunden, bis passende Musik durch die Lautsprecher dringt. Dann legen sich seine warmen Hände auch schon an meine Hüfte. Ungewollt spanne ich mich an und presse meine Lippen aufeinander. Er wird mit Sicherheit denken, dass ich irgendein Freak bin.

,,Ist das etwa deine erste Massage?", fragt er und auch jetzt hört man sein Lächeln heraus. ,,Ja..." ,,Na dann versuch dich einfach zu entspannen und von allen loszulassen. Und am besten legst du deine Arme neben deinen Oberkörper, dann kann ich dich besser massieren.", belehrt er mich. Natürlich gehe ich seinen Worten nach. Er wird ja wissen, was er tut.

Es dauert etwas, bis ich mich wirklich vollkommen entspannen kann, aber dieser andere Typ hatte recht; Jimin hat magische Hände und das obwohl sie wirklich klein sind. Leider ist er besser als gedacht und ehe ich mich versehe, döse ich friedlich vor mich hin. Jimin, der derweil meine Waden massiert, scheint das aber relativ egal zu sein. Statt irgendwie auf meine Schläfrigkeit zu achten, summt er leise zu den Lieder mit und kneten beinahe jeden Zentimeter meines Körpers durch.

,,Also, durch die Wärmebehandlung werden alle deine Poren geöffnet und die Creme, die ich gerade einmassiert habe, kann besser einziehen und wirken." Zustimmend brumme ich einfach und mache dazu nicht mal meine Augen auf. Ich habe mich schon viel zu lange nicht mehr so sorglos gefühlt.

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,,Hier deine Klamotten, Yoongi.", lächelt Jimin und überreicht mir den kompletten Bündel. Dankend will ich diesen entgegen nehmen, da reißt er meinen Arm ziemlich unsanft näher zu sich. ,,Woah?- Du hast schon deinen Soulmate?", fragt er erstaunt und mit einem mal ist all die Entspannung verfolgen. ,,Was?!", frage ich panisch und sehe mir selbst meinen Arm an. Tatsächlich befindt sich eine kleine, minimalistische Sonne an der Unterseite meines Handgelenkes. Ich schlucke schwer und spüre wie mir ganz warm wird. ,,E-Entschuldige mich.", hauche ich und schwanke in eine der kleinen Kabinen, in der ich mich umziehen soll, damit Jimin den Massageraum desinfizieren und aufräumen kann.

Schwer atmend presse ich Luft aus meinem Körper und starre wie paralysiert auf meine Haut. Das kann einfach nicht wahr sein! Es ist unmöglich! Niemand hat mein Handgelenk angefasst! Nicht mal Jimin bei der Massage, da bin ich mir ganz sicher!

Gott, was soll ich denn mit dieser gottverdammten Seelenbindung? Sie bringt mir mit Sicherheit nichts als Trauer, Angst und Sehnsucht. Alles Sachen die ich nicht gebrauchen kann!

,,Scheiße!", fluche ich und verstecke mein Gesicht hinter meinem Händen, um nicht allzuviel Aufmerksamkeit durch mein Weinen zu erhaschen. Innerlich fühlt es sich aber beinahe so an, als würde ich sterben. Mein Herz krampft unangenehm, mein Atem ist viel zu flach und hektisch, als dass ich ausreichend mit Sauerstoff versorgt werde, und ich fühle mich unfassbar schwach. Mein Knochen fühlen sich wie Pudding an und selbst als ich mich auf den Hocker setze, drohe ich noch umzukippen. Instinktiv halte ich die Luft an, als ich meine Hände von meinem Gesicht nehme und über diese dämliche Sonne kratze. Natürlich verschwindet sie nicht, immerhim ist sie beinahe wie ein Tätowierung. Nur das eben schwarze Tätowierungen von der Regierung verboten wurden, damit man ganz genau erkennt, ob es sich bei den Symbolen um ein Seelenmal handelt oder nicht.

,,Yoongi... Ich ehm... mache mir ein bisschen Sorgen.", kommt es irgendwann zaghaft von der anderen Seite. Es ist Jimin, der bereits davor leise an der Tür geklopft hat. ,,Soll ich einen Sanitäter-" ,,Es ist alles gut.", unterbreche ich ihn mit rauer Stimme und hoffe einfach das er geht.

Trotz verwischter Sicht zwinge ich mich irgendwie in meine Klamotten und husche an Jimin vorbei, als ich aus der Kabine flüchte. ,,Danke nochmal.", ist alles was ich sage und stürme aus dem Gebäude. Erst nach zehn Minuten des schnellen Fußmarsches, lasse ich mich auf eine öffentliche Parkbank fallen und schiebe vorsichtig meinen Jacken- und Pulloverärmel hoch. ,,Warum direkt jetzt?", frage ich verzweifelt, Tränen fließen aber nicht mehr aus meinen Augen.

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt