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,,Jiseob, Jiyong, dass ist Yoongi. Er wird heute bei uns zu Mittag essen.", stellt Doktor Choi oder Hyunwoo, wie ich ihn von nun an nennen soll, mich seinen Söhnen vor. Ganz offensichtlich sind sie Zwillinge. Ich beeuge sie unsicher und verbeuge mich dann leicht. Sie tuen das selbe, lächeln aber breit und wollen mich gleich mit sich ziehen. ,,Jungs!", ruft der Mann neben mir aber schnell und sieht seine Kinder mahnend an, ,,Lasst ihn erstmal ankommen, okey? Vielleicht könnt ihr nach dem Essen zusammen spielen." Dankend sehe ich Hyunwoo an, der mich kurz darauf in die Küche zu seiner Frau bringt. ,,Ich bin Jisoo, hallo", begrüßt sie mich und verbeugt sich. ,,Yoongi.", stelle ich mich vor und verbeuge mich ebenfalls. ,,Verzeih die Jungs, sie sind gerade sechs geworden und wollen jedem Gast ihre neuen Spielsachen zeigen." ,,Ist schon gut.", erwider ich halbherzig lächelnd und bekomme gleich einen heißen Tee überreicht, was wahrscheinlich an meiner angerauten Stimme liegt, die ich dank meiner tausenden Heulattacken bekommen habe.

,,Wenn du möchtest, kannst du hier bei mir bleiben und mir etwas beim Anrichten helfen. Hyunwoo zieht sich bestimmt erst um und geht dann zu Jiseob und Jiyong.", schlägt Jisoo vor und geht einen Schritt zur Seite, damit ich eine gute Sicht auf die bereits fertigen Speisen habe. ,,Hört sich... ganz nett an.", stimme ich zu. ,,Super, du kannst die mint- und weißfarbenden Schüsseln da nehmen und alle befüllen." Natürlich gehe ich ihren Worten nach, fülle allerdings die kalten Speisen in die mintfarbenden Schüsseln und die warmen in die Weißen, nur um meinem inneren Drang nachzugehen.

,,Hat Hyunwoo Ihnen erzählt, warum ich hier bin?", frage ich nach einigen Minuten, nachdem ich mich leise geräuspert habe. Unsicher beißt sich die Frau auf die Unterlippe und sieht mich prüfend an, ehe sie leicht nickt und mich sanft lächelnd ansieht. ,,Mir tut dein Verlust leid, Yoongi. Ich hoffe wir können dich etwas auf andere Gedanken bringen.", sagt sie leise und lässt den Holzlöffel für einen Moment los, um ihre Hand über meinen Rücken fahren zu lassen. ,,Du musst im übrigen nicht so höflich mit mir reden. Du darfst mich gerne duzen." Schwer schluckend nicke ich und blinzel ein paar Tränen weg. ,,Danke." ,,Nicht dafür.", winkt sie ab und wendet sich wieder den Töpfen zu.

Fünfzehn Minuten später sitzen wir alle fünf an dem großen Esstisch und bedienen uns alle an den vielen kleinen Schüsseln. Ein angenehme Stille herrscht, die Gespräche sind trotz der Kinder nicht allzu laut und ich fühle mich tatsächlich irgendwie wohl.

,,Yoongi?", fragt einer der Jungs plötzlich, von dem ich glaube, dass es Jiseob ist. ,,Ja?" ,,Dürfen wir gleich mit dir spielen? Nur ein bisschen, dann kannst du auch wieder mit Eomma und Appa reden, ja?" Jiyong nickt zustimmend und sieht mich, wie sein Bruder, mit rieisgen, runden und glänzenden Augen an. ,,Ich denke... ich denke wir können ruhig zusammen spielen.", erwider ich und lächle vorsichtig. Sofort geben die Jungs einen Freudenschrei von sich und sehe beinahe aufgeregt zu ihrem Eltern. ,,Ich sagte doch, ihr müsst ihn bloß lieb fragen.", erwidert Hyunwoo nickend und richtet seinen Blick dann auf mich. ,,Spiel mit den beiden nur solange du willst, verstanden? Sie können dabei nämlich echt anstrengend werden." ,,Appa!", ruft Jiyong empört und bringt uns tatsächlich alle zum Lachen.  ,,Du weißt doch, wie ich das meine Kleiner." ,,Jaja.", verdreht er die Augen, ,,Weißt du Yoongi, Appa sagt immer, Erwachsene und Kinder haben verschiedene Vorstellungen von Spaß." ,,Da hat er auch recht.", stimme ich dem Doktor zu und erhasche ein weiteres Stück des in Salat gewickelten Fleisches.

,,Ich hoffe es hat dir geschmeckt." ,,Ja, es war wirklich sehr lecker Jisoo. Danke, dass ich mit essen durfte.", lobe ich die Frau und ihre Künste, sowie die Gastfreundschaft der Familie und verbeuge mich höflich. ,,Das freut mich. Du kannst gerne schon mit den Jungs in ihre Zimmer." Das ist das Startsignal für die Kinder, denn kaum hat Jisoo ausgesprochen, werden beide meiner Hände erfasst und ich gleich den schmalen Flur entlang, in eines der beiden Kinderzimmer gezogen.

Auf einem weichen Teppich angekommen bekomme ich ein Polizeiauto und eine dazugehörige Figur in die Hand gedrückt. ,,Also, du bist jetzt ein Polizist, okey?" ,,Mh-hm." ,,Aber-" ,,Aber du bist ein böser Polizist, der im Geheimen mit Gangstern zusammenarbeitet!" Wieder stimme ich zu und frage gleich, ob wir denn nun an irgendeinem besonderen Plan arbeiten. Und tatsächlich, die Jungs haben im Vorfeld schon einen Banküberfall geplant, den wir jetzt zusammen spielen werden.

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt