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Zum Glück muss ich am nächsten Morgen erst um neun Uhr anfangen, denn das ist der Tag der großen Meetings der Frima, auf dessen Kinder wir aufpassen. Für viele der Mitarbeiter ist es leichter ihre Kinder einmal bei uns im Erdgeschoss abzugeben und dann gleich weiter in einen anderen Stock zur Arbeit zu kommen, statt dafür einmal durch den Distrikt oder die Stadt zu fahren. Und dadurch, dass die Firma ziemlich viel Gewinn macht und ein hohes Ansehen hat, bekomme ich auch noch gleich viel mehr Geld, als ich in einer normalen Einrichtung gleicher Art bekommen würde.

,,Hallo Kleiner.", begrüße ich mein heimliches Lieblingskind, welches genau zur gleichen Zeit wie ich das Kinderparadies betritt. ,,Das Meeting geht voraussichtlich bis zwölf Uhr, also muss Jihoon heute nicht mit zu Mittag essen.", informiert mich der Vater des 3-Jährigen. Kaum ist dieser verschwunden, hebt der Kleine auch schon seine Arme und bettelt mit seinen Augen darum, auf die Arme genommen zu werden. Natürlich gehe ich dem nach und schlinge meine Arme um den kleinen Körper. Müde legt der Junge seinen Kopf auf meine Schulter und gähnte leise. In letzter Zeit ist er tatsächlich sehr müde und schläft auch viel während der Betreuung.

Nachdem ich mich offiziell für meine Schicht angemeldet habe, bereite ich schon die ersten Bastelsachen vor. Dann setze ich mich mit Jihoon zur Seite und streiche ganz vorsichtig über seine dünnen Haare. ,,Mein kleiner, müder Frechdachs.", murmel ich leise und klopfe vorsichtig auf seinen Popo, immerhin soll er nicht die ganze Zeit so träge in meinen Armen hängen, sondern auch mit den anderen Kindern spielen. ,,Soll ich dir deinen Saft holen?", frage ich, um ihn damit noch weiter zu locken, und habe tatsächlich etwas Erfolg damit.

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Es ist kurz nach fünf, als ich endlich zuhause ankomme. Yoongi ist tatsächlich auch da, seine Schuhe stehen in unveränderter Postion in Flur. ,,Yoongi?", frage ich, da es komisch still ist. Sofort ist ein leises Klirren zu hören und meine Schlafzimmertür wird ganz langsam geöffnet. ,,Hey.", begrüße ich ihn, doch er beachtet mich nicht weiter und lässt sich an der Wand neben der Tür heruntergleiten. Verwirrt stelle ich meine Tasche ab und gehe langsam auf ihn zu. Schon wenige Schritte später kommt mir eine ordentliche Fahne entgegen und erschrocken reiße ich meine Augen auf. ,,Yoongi, hast du meinen ganzen Alkoholvorrat geplündert?", frage ich und greife nach seinem Kinn, damit er meinem Blick nicht ausweichen kann. ,,Nein! Nur ein bisschen!", beteuert er nuschelnd und lässt mich aufseufzen. Ein bisschen sollte sich aber anders anhören...

,,Komm, leg dich ins Bett-" ,,Das geht doch nicht!", ruft er und schüttelt seinen Kopf ganz heftig. ,,Aber ich kann dich nicht auf dem Sofa schlafen lassen, wenn ich noch kochen und Aufgaben für die Vorschulkinder vorbereiten muss.", erkläre ich und greife unter seine dünnen Arme. ,,Ich habe aber ein Glas verschüttet und jetzt ist das Bett im Arsch.", stöhnt er beinahe genervt von sich selbst und will mich davon abhalten ins Schlafzimmer zu gehen. Schaffen tut er das aber nicht. ,,Ich beziehe das Bett eben neu und dann kannst du deinen Rausch ausschlafen, okey?" Beinahe unschlüssig sieht er mich durch seine wunderschönen Katzeaugen an, lehnt sich schwer ausatmend an die Kommode gegenüber meines Bettes und sieht mir dabei zu, wie ich dieses in Rekordzeit neu beziehe.

Ich helfe ihm noch dabei, den Pullover auszuziehen, damit ihm nicht zu warm wird, und gebe ihm stattdessen eines seiner T-Shirts. Er sieht total fertig aus und ist tatsächlich schon nach wenigen Augenblicken eingeschlafen. So leise wie möglich tausche ich meine Arbeitskleidung gegen eine bequeme kurze Hose und ein einfaches Shirt, ehe ich mich dazu entscheide, mich doch tatsächlich neben Yoongi zu legen. Mitbekommen tut er das bestimmt nicht, kann mich demnach auch nicht anmeckern. Um den Rest, also die Unordnung die er angerichtet hat, kümmer ich mich gleich. Gerade will ich einfach einen Moment neben meinem Soulmate liegen.

Ganz vorsichtig, um ihn ja nicht aufzuwecken, lege ich einen Arm um seinen schmalen Torso und schmiege mein Gesicht in seine Halsbeuge. Er riecht zwar unfassbar nach Alkohol, doch das stört mich nicht. Hauptsache ich kann ihn gerade halten.

,,Hoseok?", haucht Yoongi mir leise ins Ohr und streckt sich leicht. Ich konnte mich nicht von ihm loseisen und liege schon seit gut zwei Stunden einfach nur neben ihm, während ich seine Schönheit genossen habe.

,,Mh?", frage ich leise und streiche durch seine weichen Haare. Mittlerweile liegt sein Kopf auf meiner Brust und eines seiner Beine liegt zwischen meinen. Verschlafen sieht er zu mir auf, lässt seinen Kopf aber schnell wieder auf meine Brust fallen und gähnt müde. ,,Mir ist schlecht...", haucht er leise. ,,Musst du brechen?" ,,Ich glaube nicht.", erwidert er zu meiner Erleichterung, krallt seine Hände aber zittrig ausatmend in meinen Torso. ,,Lass uns in die Küche. Ich glaube zu solltest was trinken, oder?" ,,Jaaa.", murmelt er wehleidig und stemmt sich unter Antregung in die Höhe.

Kaum in der Küche angekommen übergebe ich dem Kleineren ein Gals Wasser, hebe ihn auf den Küchenschrank und stelle mich besorgt vor ihn. ,,Brauchst du etwas frische Luft?", möchte ich wissen, doch das verneint er leise und setzt das Glas an seine Lippen. ,,Darf ich gleich alleine sein?" Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen, nicke aber leicht und trete einen Schritt zurück. ,,Wenn du was brauchst, sagst du aber bescheid oder? Ich würde mich dann an die Arbeit setzen oder was zu essen machen." ,,I-Ich kann auch kochen.", schlägt er vor und seinem süßen Blick dabei kann ich kaum wiederstehen.

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt