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ʸᵒᵒⁿᵍⁱ
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Überraschender Weise werde ich alleine in dem großen Bett wach und es scheint so, als wäre ich auch die ganze Nacht alleine gewesen. Das zweite Kissen ist unberührt und die Decke ist einzig um meinem Körper geschlungen.

Noch total verschlafen setze ich mich auf und robbe an die Bettkante, um mich vorsichtig zu strecken. Mein Knie schmerzt noch, fühlt sich aber schon deutlich angenehmer an, sodass ich ohne große Umstände ans Fenster treten, es öffnen und ein wenig aus diesem starren kann. Als sich dann aber leise die Tür öffnet und Hoseok seinen Kopf durch diese steckt, liegt meine Aufmerksamkeit vorerst auf ihm. ,,Oh du bist schon wach.", grinst er und schmeißt sich aufs Bett. ,,Hast du gut geschlafen?" Nickend betrachte ich ihn kurz und drehe mich dann wieder um. Irgendwie hat es was, die Menschen von hier oben zu beobachten. Das Seufzen seinerseits ignoriere ich weitesgehend und sehe ihn erst wieder an, als er mich vorsichtig zurück aufs Bett zieht. ,,Wie geht's dir?", will er wissen und schulterzuckend sehe ich kurz in seine angenehm braunen, stahlenden Augen. ,,Mh... und deinem Knie? Warst du beim Arzt?" ,,Jap, hab Tabletten bekommen und soll die vorm Essen nehmen." ,,Hast du denn Schmerzen?-" ,,Kannst du aufhören mich mit Fragen zu nerven?", stöhne ich gereizt auf und bekomme ein entschuldigendes Lächeln zugeworfen.

,,Ich habe Frühstück gemacht... wir können zusammen was essen, bevor ich mich fertig machen muss." Seine Aussage verwirrt mich etwas, immerhin haben wir gerade mal sieben Uhr, aber ich nicke leicht und folge ihm in die Küche. Herrlicher Duft steigt in meine Nase und ohne ed verhindern zu können lächle ich kurz. Es riecht unfassbar gut und toll aussehen tut es auch.

,,Bedien dich.", grinst Hoseok, nachdem ich nur diese ätzenden Tabletten eingeworfen habe, und zieht mir einen Stuhl des, an der Küche angrenzenden, kleinen Esstisches zurück. Nickend setze ich mich und versuche ein Wort des Dankes über meine Lippen kommen zu lassen, was mir allerdings schwerer als gedacht fällt, sodass ich einfach nur schweige und gleichzeitig mit Hoseok zu essen beginne.

Es fühlt sich so komisch an, mit jemandem in meinem Alter an einem Tisch zu sitzen... abgesehen von meinen Kollegen auf der Arbeit hatte ich nie wirklich Kontakt zu Personen in meiner Altersgruppe. Die einzigen Leute die ich als Freunde bezeichnen würde, haben ich mit dem Rauswurf aus dem Basketballteam verloren. Irgendwie total traurig und armselig, wenn ich so drüber nachdenke.

,,Ich bin heute nur bis zwei Uhr arbeiten, du kannst gerne hierbleiben und dich einfach wie zu Hause fühlen." ,,Wo... Wo arbeitest du denn?", erlaube ich mir eine Frage. ,,Kinderbetreuung.", erwidert er und lächelt mich total glücklich an. Ob das jetzt wegen meiner Frage oder der Vorstellung an seine Arbeit ist, kann ich nicht sagen. ,,Wie ätzend.", murre ich, denn wenn ich an Kinderbetreuung denke, ist alles was in meinen Kopf kommt Kindergeschrei und unnötiges Heulen. Nicht zu vergessen die Massen an bescheuerte Fragen!

,,Nicht wirklich.", entgegnet Hoseok, ,,Klar, manchmal sind sie anstrengend, aber man bekommt einen ganz anderen Blick auf die Welt und-" ,,Ich will diesen komischen pädagogischen Schwachsinn, den du wahrscheinlich den Eltern erzählst, nicht wirklich hören.", unterbreche ich ihn. Für sein Geschwafel ist es noch zu früh.
Meine Aussage lässt ihn zu allem übel auch noch schmollend zu mir sehen. Nach ein paar Sekunden hat er aber sein Dauergrinsen wieder auf den Lippen und während er sich eine leicht gelockte Haarsträhne aus dem Gesicht schiebt, lässt er seine Stimme erneut durch den Raum erklingen. ,,Wenn du magst kannst du mich ja später abholen und wir gehen ein bisschen spazieren. Ich kann dir die Adresse aufschreiben." ,,Warum genau sollte ich das wollen?" ,,Weiß nicht.", zuckt er mit den Schultern, ,,Kann ja sein dass du gerne spazieren gehst." ,,Tue ich auch, aber ausschließlich alleine, dann muss ich mir kein Gelaber von anderen Leuten antun.", erkläre ich und setze kurz ein falsches Lächeln auf. In Ruhe lassen tut et mich aber natürlich nicht. ,,Dann reden wir halt nicht miteinander. Ist auch okey." ,,Mann kann dir auch nichts aus dem Kopf schlagen, mh?", murre ich und lehne mich mit vollem Magen zurück. Hoseok dagegen scheint noch lange nicht fertig mit essen zu sein, aber immerhin sitzen wir auch erst seit guten 15 Minuten hier.

,,Kommt immer drauf an, um was es geht.", erklärt der Größere und schiebt die Teekanne, mit der Begründung ich müsse mehr trinken, zu mir rüber. Damit er Ruhe gibt, erfülle ich ihm diesen Gefallen und trinke eine weitere Tasse des süßen Tees.

Den Abwasch erledigt Hoseok ohne ein Wort und verschwindet dann kurz im Schlafzimmer. Als er die Tür zu diesem wieder öffnet, ist das Bett aufgeschüttelt und er in beiger Stoffhose und lockerem, weißen Hemd gekleidet. ,,Du kannst dir gerne Klamotten von mir leihen, ich lege dir auch eine neue Zahnbürste und frische Handtücher raus.", sagt er und geht weiter ins Bad, bevor ich überhaupt erwidern kann, dass ich nicht vorhabe, noch eine Nacht hier zu schlafen oder allgemein viel Zeit in seknem Apartment zu verbringen. Frustriert lasse ich mich auf das Sofa fallen und starre auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers, als würde einer der spannendsten Krimis laufen.

,,Also die Adresse habe ich dir aufgeschrieben - meine Handynummer übrigens auch, wenn was sein sollte - wir sehen uns später.", ist alles was Hoseok sagt, ehe ein winzig kleiner, babyblauer Notizzettel vor mir abgelegt wird, er aus der Wohnung hetzt und ich ihm einfach nur verwirrt hinterher sehe.

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt