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,,Yoongi.", wird mir ins Ohr geflüstert. Ich erkenne sofort, dass es sich nicht um Hoseok, sondern um Taehyung handelt und reagieren dementsprechend, als sich seine Hand in meine Haare bettet. Grummelnd schiebe ich sie zur Seite und verstecke meinen Kopf so gut es geht unter der Decke. ,,Yoongi, nicht verstecken. Du solltest langsam aufstehen - weißt du, Hobi hat gesagt ich soll dir Essen vorbeibringen, aber das kriegst du nur, wenn du aufstehst und mit in die Küche kommst.", versucht er mich zu locken und zieht die Decke etwas zur Seite. ,,Wo ist Hoseok?", will ich wissen und kneife meine Augen zusammen, da das Licht unerwartet auf mich trifft. ,,Arbeiten. Er hat in zwei Stunden Schluss und bis dahin sollten wir dich etwas ansehnlicher aussehen lassen, mh?" ,,Ich warte auf ihn.", kommentiere ich und versuche blind nach der Decke zu greifen, um sie wieder auf meinen Kopf zu legen, doch Taehyung hält sie geschickt von mir entfernt. ,,In Hoseok's Händen bist du ein zahmes Kätzchen, aber bei uns-" ,,Klappe.", seufze ich, rolle mich schweren Herzens auf den Rücken und schlage die Hände über meinem Kopf zusammen.

,,Yoongilein, in spätestens zehn Minuten will ich dich sehen.", seufzt der Größere dann nach ein paar Sekunden, klopft mir zwei mal leicht auf den Oberarm und lässt mich dann tatsächlich alleine. Einen Moment bemitleide ich mich selbst, aufgrund des Schlafes, um den ich gerade gekommen bin, ehe ich es dann doch schaffe, mich aufzusetzen und unmotiviert in Richtung des Kleiderschrankes sehe. Unbewusst greife ich nach einem von Hoseok's Hoodies und ziehe diesen über, bevor ich mit einen grimmigen Schnalzen meine grauen, kurzen Jogginghose in die Hand nehme und diese über meine schneeweißen Beine ziehe. Selbst danach dauert es einen Moment bis ich mich dann wirklich dazu aufraffen kann, zu Taehyung in die Küche zu gehen. Überraschender Weise ist er gerade dabei leise zu einem Lied mitzusingen, welches von seinem Handy abgespielt wird, und dabei unser Essen anzurichten scheint. Mit einem Räuspern mache ich mich bemerkbar und sofort dreht sich der Größere lächelnd um. ,,Naww du bist ja tatsächlich noch pünktlich.", sagt er begeistert, legt seine Hände an meine Schultern und führt mich langsam zum Esstisch. ,,Also, wie lange wirst du hier sein und mich-... nerven?", frage ich leise. ,,Ich kann nach dem Essen gerne sofort gehen.", verdreht er die Augen und nimmt wenig später auch Platz, nur um mir dann einen Teller rüber zu schieben und selbst zu essen beginnt. ,,Ich wollte mich eh später mit Jungkook treffen.", murmelt er dann zu allem übel auch noch mit vollem Mund und lässt mich kurz stocken. Was soll er denn bitte mit Jungkook zu tun haben?

,,Jungkook?", frage ich also verwundert und sofort nickt Taehyung begeistert. ,,Mh-hm, wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und dachten uns, dass wir uns dann ja mal treffen können." ,,Ah.", erwider ich wissend und konzentriere mich von da an auf das Essen.

Glücklicherweise, auch wenn es sich gemein anhört, verschwindet Taehyung wirklich nachdem wir zusammen gegessen haben, sodass ich mich wieder ins Bett verkrümeln kann. Die Zeit vertreibe ich mir damit, einige Klavierstücke über Kopfhörer zu hören und schließe dabei die Augen. Langsam entspanne ich mich wieder und versinke immer wieder in kurze Tagträume. Es ist fast schon gruselig, wie ich immerzu an Hoseok denken muss und dann tatsächlich etwas aufgeregt bin, als ich seinen Geruch vernehme. Meinen Augen erblicken ihn auch direkt, als ich sie öffne und ohne es verhindern zu können muss ich kurz Grinsen. ,,Hey.", haucht er und entfernt die Kopfhörer vorsichtig.

Heute sieht er wieder total vornehm aus, trägt eine braune Stoffhose, einen beigen Rollkragenpullover und sogar eine Brille auf der Nase. Als er neben mir Platz nimmt und eines seiner Beine anwinkelt erkenne ich dann noch seine weißen Socken, die allerdings an der Fußsohle schon etwas schmutzig sind.

Eine seiner Hände legt sich an meine Wade und mit einem sanften Lächeln streicht er über meine Haut. ,,Ist alles gut soweit? War Taehyung hier?", fragt er. ,,Mh-hm, sein Gelaber war kaum auszuhalten.", murmel ich und sehe ihn abschätzend an. Er wirkt zwar immer noch so, als wäre er gut drauf, allerdings scheint er auch viel gelassener und ruhiger heute.

,,Er war heute tatsächlich mal wieder richtig gut drauf und war kaum zu bremsen.", stimmt er halbwegs zu und legt seine freue Hand dann tatsächlich an eine von meinen, um mich in eine aufrechte Postion zu ziehen. Seinen Arm legt er vorsichtig um meine Schulter und übergibt mir einen federleichten Kuss auf die Stirn. ,,Geht's dir gut?", frage ich höflichkeitshalber ebenfalls und sehe zu ihm rauf. ,,Die Kinder waren heute nur sehr anstrengend.", flüstert er, nachdem er meine Frage leicht nickend bejaht hat. ,,Warum?", frage ich weiter, bekomme aber vorerst keine Antwort. Stattdessen führt er mich an der Hand ins Wohnzimmer, setzt sich dort auf die Couch und zieht mich sanft auf seinen Schoß. Breitbenig und mit dem Rücken zum Fernseher, sitze ich da. Nervös schluckend sehe ich in seine warmen, braunen Augen und warte auf eine Antwort. ,,Heute übernachten alle Kinder zusammen in Kindergarten und die Kleinen sind unfassbar aufgeregt.", erklärt er und macht mich mit seinem sanften Streicheln über meine Oberschenkel innerlich ganz verrückt. Zudem verstehe ich immer noch nicht ganz, warum er so fertig ist. Kinder sind immer wegen jedem Scheiß aufgeregt und dementsprechend anstrengend. Müsste er nicht daran gewöhnt sein?

,,Weißt du, sie haben die ganze Zeit darüber diskutiert, was für ein Film heute Abend geguckt wird und wer mit wem zusammen an einem Tisch sitzt, wenn es Essen gibt und- ach, was rede ich da. Ich weiß ja, dass du Kindern sowieso nicht so toll findest.", redet er leise vor sich hin und lächelt zum Schluss zu mir. ,,Da hast du recht.", stimme ich zu und will von ihm herunterrutschen. Stattdessen sorge ich aber dafür, dass ich rücklings auf dem Polster lande und Hoseok zwischen meinen Beinen liegen habe. Schmunzelnd beißt er sich auf die Lippe und streicht über meine Taille. Alles was ich tue, ist die Luft anzuhalten. Aus Angst und Ungewissheit. ,,Ich-", fängt er an, unterbricht sich aber leicht kopfschüttelnd selbst. Zum Glück lehnt er sich wieder zurück und lässt mich erleichtert aufatmen.

,,Weißt du, du verdrehst mir ganz schön den Kopf.", grinst er verschmitzt. ,,Wie meinst du?", lege ich meinen Kopf fragend schief und kopfschüttelnd schließt er die Augen für einen Moment. ,,Du weißt doch wohl, was ich damit meine." ,,Das-... Das hört sich halt echt nicht so gut an...", murmel ich und schlucke schwer, ,,Wenn du willst, dass ich gehe, dann-" ,,Gott, manchmal frage ich mich wirklich, warum du so verpeilt bist.", grinst er. Unwissend ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Was meint er denn damit schon wieder?

Meine Frage scheint sogar bei ihm anzukommen, da er unerwarteter Weise sogar auf sie antwortet, als er sich wieder zu mir vor lehnt. ,,Jemanden den Kopf verdrehen ist eigentlich was positives. Ich mag dich anscheinend so sehr, dass ich ständig an dich denken muss und das ist-" ,,Das ist schlecht. Wenn ich die ganze Zeit in deinen Kopf herumspuke, kannst du dich auf nichts anderes konzentrieren.", murmel ich und verstehe den positiven Aspekt den er anscheinend sieht keineswegs.

Kurz entweichen dem Größeren die Gesichtszüge, dann streicht er aber über meine geröteten Wange, durch meine Haare und wieder über meine Wange. Stoppen tut er dort und lässt seinen Daumen über meine Unterlippe fahren. ,,Es macht mich glücklich, also habe ich mit allem anderen kein Problem.", flüstert er und kommt mir tatsächlich noch etwas näher. ,,Darf ich- also ich weiß, wir sind kein Paar, aber darf ich dich küssen?"

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt