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Nach dem Rauswurf aus Hoseok's Apartment trete ich widerwillig den Heimweg an. Seine Logik soll mal einer verstehen! Erst will er unbedingt mit mir reden und dann nimmt er meine Entschuldigung nicht mal richtig an.

Zuhause werfe ich einen Blick auf Eomma, doch sie schläft relativ ruhig, sodass ich lediglich ein paar ihrer Klamotten aufräume und dann selbst in mein Zimmer flüchte. Ich brauche Schlaf, ganz dringend!

Schon mit halbgeschlossenen Augen tausche ich meine Klamotten gegen ein altes, großes T-Shirt von meinem Dad und lege mich ins Bett. Gähnend drehe ich mich auf den Bauch und betrachte mein Mal unzufrieden. Warum müssen diese Verbindungen überhaupt existieren? Es gib überhaupt keinen Sinn dahinter, außer dass man sich gegenseitig zum Leiden bringt, wenn man keine Zeit miteinander verbringt. Seufzend streiche ich über die kleine Sonne und schüttel den Kopf. Ich habe das gar nicht verdient! Ich wollte nie auch nur irgendeinen Menschen um mich herum haben! Alleine sein ist einfach viel besser! Man muss sich um niemanden Sorgen machen oder Angst haben, etwas falsches zu tun.

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,,Yoongi!", schreit meine Mutter aus vollem Leibe, während ich einfach gestresst vor dem Herd stehe. Unsicher stelle ich die Hitze niedriger und eile zu ihr ins Schlafzimmer. ,,Was? Ist alles in Ordnung?", frage ich und streife mir die feuchten Hände an meiner Jeans ab. ,,Wann ist das Essen endlich fertig?! Es ist schon fast zwei Uhr!" ,,Eomma, das Rezept, was du mir gegeben hast, ist echt kompliziert...", murmel ich leise. ,,Dann hast du es nicht richtig gelesen.", verdreht sie die Augen und zieht beinahe genervt ihre Decke etwas höher. ,,Aber du machst es ja zum ersten mal, also egal.", murmelt sie dann aber überraschender Weise. ,,Okey-" ,,Gibst du mir wenigstens das Buch?", fragt sie und deutet auf den dicken Roman auf der Kommode. Endlose Liebe heißt der und war ein Geschenk meines Vaters, nachdem er und Eomma geheiratet haben. Natürlich übergebe ich ihr diesen, ehe ich zurück in die Küche laufe und mit einem überlaufem Milchtopf überrascht werde. ,,Was ein Scheiß...", murre ich mies gelaunt und versuche das alles irgendwie zu retten - es dauert leider aber eine ganze dreiviertel Stunde bis das geschehen und meine Mutter halbwegs zufrieden ist.

,,Ich gehe spazieren.", murmel ich im vorbeigehen an Eomma's Zimmer und ziehe mir die Kapuze meiner Jacke sowie einen Mundschutz über. Mit lautem, aggressivem Rap in den Ohren schleiche ich die Straßen entlang und versuche krampfhaft meine Gedanken von Hoseok anzulenken. Trotzdem schwirren so viele Fragen in meinem Kopf herum, die mich beinahe verrückt werden lassen. Ich hasse es! Ich hasse es wirklich! Nicht nur dieser ganze Mist mit Hoseok, sondern alles gerade! Angefangen bei der andauernden, wirklich anstrengenden Situation mit meiner Mom, über die bewusste Zerstörung meines eigenen Körpers mit zu wenig Schlaf und einer allgemein ungesunden Lebensweise, bis zu meinem Hass Hoseok's und meiner Verbindung gegenüber. Ich habe ja nicht mal was gegen ihn als Person. Er ist nett, wenn auch irgendwie komisch. Mich stört einfach nur das, was uns verbindet. Ich will ihn nicht lieben und ihm meine Zuneigung geben müssen, wenn ich es nicht will. Ich will mich nicht dazu gezwungen fühlen, ihm nah zu sein. Ich will es tun, weil ich es will! Ich weiß gar nicht, wie man sein ganzes Leben einfach einer fremden Person schenken kann, ohne zu zweifeln! Ich will das nicht! Ich will einfach mal nicht für jemanden verantwortlich sein oder mir Sorgen machen müssen. Es wäre alles so viel besser, wenn mein Appa noch unter uns wäre - oder wenn ich wenigstens verstehen könnte, warum er das gemacht hat.

Eine Träne rollt über meine Wange und panisch sehe ich auf. Niemand sollte mich so sehen. Niemand! Noch eine Person, die mich einfach anspricht und sich plötzlich um mich sorgt brauche ich echt nicht.

Ein lautes Seufzen überkommt meine Lippen, als ich mich umsehe und mich vor einem Basketballplatz im Park wiederfinde. Ich beschließe mich auf eine Bank zu setzen und die Jungs, die sich dort befinden, unauffällig zu beobachten, auch wenn es mich beinahe eifersüchtig macht. Mein unfreiwilliges Austreten aus dem Team hatte mit meiner fehlenden Konzentration und Kraft zudem, und seit dem fühle ich mich noch verlorener. Beinahe wie eine einzig verlorene Seele.

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the power of fate | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt