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Gebannt schaue ich auf die jungen Männer. 

Mal abgesehen, dass das alle fünf recht attraktive Jungs sind, sind die bei mir eingebrochen und niemand macht den Anschein, mir den Sinn dahinter zu erklären. In meinem Kopf suche ich nach den verschiedensten Erklärungen.

„Hey Penny", reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken. 

Penny? 

Niemand nennt mich so. Schon früher war ich dagegen, aber nur eine Person hat es trotzdem weiter gemacht.

„C-Carter?", ungläubig mustere ich dem Typen, der gerade aufgestanden ist und auf mich zukommt.

Doch, das ist er. Die aschblonden Haare die grünen Augen. Die kleine Narbe über der Augenbraue, die ich sogar von hier erkennen kann und natürlich die leicht schiefe Nase, durch die unzähligen Brüche von damals.

Meine eigentlich schon bestätige Vermutung, wird bestätigt, als dieser mich an die Arme schließt und ich seinen Duft einatme, die Mischung aus seinem Parfüm und Gras.

Die Umarmung dauert nicht lange, denn wir lösen uns schon voneinander. Schnell mustere ich ihn und ich blicke in grünen Augen, wo bei mir die röte  nicht entgeht.

„Was machst du hier?", versuche ich einen zweiten Anlauf, als er sich wieder setzt und ich das frisch gekaufte Bier hole für meinen Überraschungsbesuch.

Jeder nimmt mit eins dankend ab, nur der letzte lehnt höflich ab. 

Er hat dunkle, nein schwarze Haare und dunkle Augen. In dem kurzen Augenblick, indem sich unsere Augen treffen, erblicke ich in ein tiefes Meer von Schokolade. Zwar kann ich keine Emotionen rauslesen, aber trotzdem reicht es ihnen zu verfallen. 

Schnell mustere ich noch sein markantes Gesicht, bevor ich mir selbst was zu trinken hole. Seine dichten Augenbrauen, eine kleine Narbe kurz vor dem Haaransatz, die wahrscheinlich nur mir aufgefallen ist, die leichten Sommersprossen auf seiner fast perfekten Nase. Die schmalen Lippen, wozu die Lachfalten fehlen, die kleine Muttermal auf seiner Wange und seine gewollt verwuschelten Haare.

Jeder andere würde sagen, dass sein Gesicht makellos ist, aber mir fallen immer solche kleinen Details auf. Jedes Mal zeigt es mir, dass nicht jeder perfekt sein kann und einzigartig ist. 

"Also was ist los Carter?", frage ich während ich zurück in die Küche laufe, das Bier wegstelle und mir selbst einen Joghurt und ein Glaswasser hole. Damit setze ich mich auf einen Barhocker und blicke zu Carter.

Als ich mich hinsetze, atmet Carter lauf ein und fängt an zu reden. 

„Ähm wie soll ich es erklären...", überlegt er laut und kratzt sich an seinem Kinn. 

„Woher kennt ihr zwei eigentlich?", ertönt plötzlich eine neue Stimme. Mein Blick schweift zu einem Jungen mit blau gefärbten Haaren, der seine Augenbrauen fragend nach oben zieht und mich fragend mustert.


„Aus der Schule", antworte ich banal, da er nicht mehr wissen muss. 

„Naja", murmelt Carter, der dafür einen kritischen Blick von mir zugeworfen bekommt. 

„Sie hat mir früher geholfen und ich ihr, sagen wir es so", erklärt er seinem Freunden schnell und wirft mir dann einen unsicheren Blick zu. Er weiß, dass ich nicht gerne darüber rede.

„Das heißt?", frage der Typ mit den silbergrauen Haaren neugierig. Genervt seufze ich auf, da Carter nicht zum Punkt kommen kann.

„Das tut jetzt nichts zu Sache, was wollt ihr von mir?", sage ich zischend bevor Carter was dazusagen kann. Wieso bombardieren sie mich mit fragen, wenn die in meine Wohnung einbrechen?

HellboundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt