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Wütend knirsche ich mit meinen Zähnen und versuche nicht sofort auszurasten.

Leise laufe ich zu Tür und schaue zu den Jungs, die sofort verstummen, als sie meinen Gesichtsausdruck sehen.

Carter formt mit seinen Lippen ein was ist los. Ich schüttle nur den Kopf und lege meinen Finger auf die Lippen, damit sie alle leise bleiben. Dann stelle ich das Handy auf Lautsprecher.

„Was willst du Dexter?", spreche ich, als ich wieder meine Stimme gefunden habe. 

Sofort setzen sich alle auf recht hin und wirken deutlich angespannt. Ihnen wird erst jetzt klar, dass deren Vermutung wohl richtig lag.

„Ach Penny, das solltest du doch wissen", redet er weiter in Rätseln und lacht teuflisch auf. Seine Stimme verursacht eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Ich hatte schon immer Respekt vor ihm gehabt. Nein, eher vor seiner Macht und was er damit ausrichten kann.

„Nein, da muss ich dich leider enttäuschen", antworte ich und meide den Blick zu den Jungs, die brave auf dem Sofa sitzen. Ich stütze meine Hände an meiner Taille und schaue an die Decke, um ruhig zu bleiben. Atmen, Pen, so wie Rain es dir gezeigt hat.

„Pen du würdest mich nie enttäuschen. Ah nein, Warte hast du ja schonmal...", schnell unterbreche ich ihn, da ich keine Lust auf seine Spielchen habe.

„Was willst du Dexter?", frage ich genervt. 

„Ungeduldig wie eh und je. Ich schlage dir einen Deal vor. Mein Geld und mein Sohn gegen deine Schüler", schlägt er vor.

Zum ersten schaue ich wieder zu den Jungs, die nur mit dem Kopf schütteln.

„Natürlich weiß ich, dass du dich in Seattle mit Carter und seiner komischen Rasselbande befindest. Denkst du ich habe dich nicht in der Lagerhalle bemerkt?", lacht er wieder. 

Mir fällt auf, dass ich den Jungs davon gar nicht erzählt habe. Schnell schlucke ich und traue mich zu ihnen zu gucken.

Fragend schauen die mich an und ich winke schnell ab. Das müsste ich ihnen noch später erzählen.

„Dexter, du kriegst dein Geld gegen meine Schüler", bestimme ich ernst. Sein Lachen verstummt und er räuspert sich. Das hat er früher immer gemacht, als er mit etwas nicht einverstanden war. Ich schlucke wieder.

„Nein, ich will meinen Sohn Penelope", bestimmt er mit einer tiefen und wütenden Stimme. Ich nannte sie immer Bossstimme. Er wird kein nein akzeptieren. 

„Ich weiß nicht, wo er sich befindet. Als ich abgehauen bin, habe ich ihn bei irgendeiner Feuerwehr abgegeben", tische ich die Lüge auf, in der Hoffnung er kauft mir sie ab.

Sein Knurren bestätigt es mir. Anscheinend glaubt er es mir, aber das macht ihn trotzdem nicht glücklich. 

„Was dachtest du dir dabei, du Miststück?", brüllt er in Telefon und ich zucke leicht zusammen. Jetzt habe ich die Zügel in der Hand. Das ist seine Schwachstelle.

„Weißt du Dexter, wenn du die Kinder innerhalb der nächsten 24 Stunden freilässt, versuche ich mein Gedächtnis aufzufrischen. Vielleicht fällt mir wieder ein, wo dein Kind ist. Wenn nicht, kriegst du gar nicht und ich werde dich mit meinen eigenen Händen umbringen", knurre ich und lege auf.

Erleichtert, dass der Anruf beendet ist, atme ich aus. 

Gott, hat sich das gut angefühlt. Ein Grinsen stiehlt sich auf meine Lippen und zusammen mit dem Handy laufe ich in die Küche. Ich hoffe anständig, dass mein spontaner Plan aufgeht.

Mit einem Glaswasser bewaffnet gehe ich wieder ins Wohnzimmer. Die Jungs sitzen genauso regungslos, wie ich sie dort gelassen habe.

Leise stelle ich das Glas auf den Tisch. Die Jungs schauen mich immer noch erwartungsvoll an. Seufzend entspanne ich mich und fange an mit er Erzählung.

HellboundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt