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Humpelt laufen wir durch die leeren Flure.

Immer wieder frage ich mich, warum man noch nicht bemerkt hat, dass wir uns nicht mehr gefesselt auf den Stühlen im Raum befinden.

Und wo sind alle überhaupt?

Alles stinkt nach einem Plan von Dexter. Wieder eine weitere dreckige Falle von Dexter.

Ohne weitere Gedanken daran zu verschwenden, laufe ich weiter. 

Wir suchen, langsam verzweifelt, nach einem Ausgang.

Kaiden und ich laufen hinten und bilden das Schlusslicht.

Nach der Pinnwand-Wand ist die Stimmung eher bedrückt und niemand redet darüber. Ok die Stimmung war nie wirklich hoch und das, was ich erfahren habe, lässt ich nicht los. 

Dexter ist schuld an dem Tod meiner Eltern. Wie lange hat er geplant mich in seine Gang zu kriegen. Meine Schwester und ich wurden seinetwegen getrennt. Deswegen musste Bethy bei Fremden aufwachsen und vergiss langsam die Erinnerungen an unsere Eltern.

Langsam staucht sich Wut in mir auf, wann ich schlussendlich explodiere weiß ich nicht. Aber ich werde alles an Dexter herauslassen. 

Ohne ein Ziel Streunern wir durch die Flure, bis Carter plötzlich stehen bleibt.

„Da!" Er deutet auf ein Fenster, das sich eher oben an der Wand befindet.

Ohne weitere Sekunden zu verschwenden, laufen wir auf sie zu. 

Zuerst klettert Carter hoch, was recht einfach bei ihm aussieht. 

Dann zieht er Min nach oben.

Als Nächstes soll ich hingezogen werden.

Bisschen verängstigt schaue ich nach oben zu den Händen von Min und Carter.

Kaiden bemerkt mein Unbehagen und legt seine Hand auf meine Schulter, um mich zu beruhigen.

"Du schaffst das, wir helfen dir", raunt er und lässt mich wieder los. 

Nachdem ich kurz Luft geholt habe, greife ich nach den beiden Händen und Kaiden und Logan heben mich leicht nach oben.

Oben angekommen, werde ich erstmal von der strahlenden Sonne geblendet. Anscheinend wären wir die ganze Zeit unter der Erde.

Als auch Kaiden und Logan oben sind, können wir uns endlich auf den Weg machen und uns irgendwo ein neues Versteck suchen.

Liam weiß, wo wir uns davor aufgehalten haben, also können wir nicht mehr zurück.
Wahrscheinlich waren sie schon längst dort und haben alle Sachen von uns mitgenommen.

Also stehen wir ohne irgendwas hier.

Kein Unterschlupf.

Keine Waffen.

Kein Geld.

Keine Klamotten.

Gar nichts.

"Ok, lass uns erstmal Abstand zwischen dem hier und uns bringen", schlägt Logan vor und übernimmt die Führung. 

Ziellos laufen wir durch den kleinen Wald, der sich vor dem Lager hier befindet.

Die ganze Zeit kann ich an nichts anderes denken und blende dadurch meinen Schmerz aus. 

Irgendwann erreichen wir endlich die ersten Häuser.

Dann nach fast einer Stunde gehen und ab und zu laufen, stehen wir nun mitten in Seattle.
Wir halten uns leicht bedeckt, da wir mit unseren Verletzungen wahrscheinlich Aufmerksamkeit auf und ziehen würden.

HellboundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt