Dem gestrigen Abend verdanke ich die dröhnenden Kopfschmerzen und ich erinnere mich immer noch an alles. Nach unserer kleinen Turtelei sind wir auch nach Hause, also zur Wohnung, gefahren. Liam hat uns am Eingang abgefangen.
Die anderen drei sind wir gestern nicht mehr begegnet. Die hatten anscheinend noch ihren Spaß.
Kaiden und ich haben seitdem kein Wort mehr miteinander gewechselt, oder angeschaut.
Ich weiß auch nicht was mir dabei gedacht habe ihn einfach zu küssen.
Leider muss ich mir auch gestehen, dass sich dieser Kuss verdammt gut angefühlt hat. Es ist auch schon ein bisschen her, seid dem ich jemanden geküsst habe oder mich jemand berührt hat, was mein Bauchkribbeln wohl verursacht hat.
Müde strecke ich mich kurz und greife dann nach einer Tasse, um mir den frischen Kaffee einzugießen.
Geduscht habe ich schon und ich sehe Gott sei Dank wieder recht lebendig aus. Ich trug gestern kein Make-up, weil ich kein Geld für sowas verschwenden wollte, also war ich zumindest schonmal kein Panda am Morgen.
Meine Augenringe dafür sind gigantisch und mein Haar noch leicht verzottelt.
Plötzlich geht die Tür auf und Benjamin tritt in die Wohnung.
Grinsend mustere ich ihn aus der Küche aus, als er die Jacke auszieht.
„Na Casanova", rufe ich und er dreht sich erschrocken zu mir um. Anscheinend hat nicht damit gerecht, dass jemand schon wach ist.
Langsam trottet er in die Küche und nimmt sich auch einen Kaffee. Leise gesellt er sich zu mir und schlürft aus dem Becher.
Schelmisch grinsend beobachte ich ihn weiter und warte bis er endlich mit der Sprache rausrückt. Er aber ignoriert mich weiter gekonnt. Sturkopf.
„Also Benjamin", spreche ich extra seinen ganzen Namen aus und wackle mit den Augenbrauen. Dann kann ich ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel vernehmen.
Schnell beiße ich mir auf meine Unterlippe, um nicht loszulachen. Bin ich die einzige, die diese Situation unterhaltsam findet. Nie hätte ich gedacht, dass ich solch eine Konversation mit Min halten würde.
„Also wie hieß die Damen denn?", frage ich schließlich neugierig und beobachte dabei, wie er reagiert. Leide verrät er nicht wie er dazu steht, im Moment.
„Betty", erzählt er mir irgendwann. Freudig quietsche ich auf.
„Uuuund wie war es?", harke ich weiter nach. Neugierig schaue ich wieder zu ihm und ramme vorsichtig meinen Ellenbogen in seine Seite, um ihn ein bisschen zu drängen.
„Ok, ok, es war...gut", gesteht er mir und kichert auf einmal. Verwundert schaue ich ihn kurz an. Hat er gerade gekichert?
Er hat tatsächlich gekichert. Wie ein kleines Mädchen.
Glücklich lache ich auf einmal auf und versuche dieses Moment zu verdauen. Gemeinsam lachen wir vor uns hin.
Durch mein Lachen habe ich anscheinend Liam geweckt, denn er tritt gerade verschlafen in die Küche rein.
„Wieso kannst du nicht deine Klappe halten? Es ist noch früh", grummelt er. Da ist wohl jemand ein Morgenmuffel. Vor sich hin fluchend geht er an uns vorbei und holt sich auch eine Tasse.
Als auch er ein Kaffee in der Hand hält, beruhige ich mich wieder und deute mit meinen Augen zu Benjamin.
Leider versteht er nur langsam meine Andeutung. Genervt seufze ich auf und deute sogar mit meinem Kopf in Mins Richtung. Was für ein Idiot.
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Hellbound
Short StoryHellbound, die zurzeit wohl bekannteste Boyband weltweit und Vorbilder einer ganzen Generation. Aber die Fassade täuscht. Was steckt hinter ihren perfekten Masken? Plötzlich sitzt diese mysteriöse Gruppe im Wohnzimmer der jungen Grundschullehrerin P...