Kapitel 4

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Nervös wanderte mein Blick durch die Charing Cross Road.

Dort war ein Buchladen. Ein ziemlich großer, um genau zu sein.

Und dort..., dort war der Musikladen, von dem Dumbledore gesprochen hatte.

Mein Blick wanderte zu dem unscheinbaren Gebäude in ihrer Mitte. Er hatte recht gehabt. Ich hatte es wirklich noch nie zuvor gesehen.

Zögerlich stieß ich die schwere Tür auf.

In dem Pub herrschte reges Treiben. Menschen saßen an den Tischen und tranken und schwatzten fröhlich. Manche lasen in Büchern, von denen ich noch nie im Leben gehört hatte, andere blätterten durch eine Zeitung.

Moment!

Hatten sich die Bilder gerade bewegt? Ich kniff die Augen zusammen.

Tatsächlich.

Die Menschen auf den Fotos standen nicht wie eingefroren da, wie ich es gewohnt war, sondern bewegten sich.

Mir klappte der Mund auf.

„Pass auf, sonst fliegt gleich noch was rein“, erklang plötzlich eine Stimme neben mir.

Ich fuhr herum und blickte in das hübsche Gesicht eines Mädchen, das vielleicht ein paar Jahre älter war als ich.

„Du musst Robyn sein“, sagte sie und lächelte, als ich nickte. „Ich bin Penelope. Dumbledore hat dir doch gesagt, dass ich mit dir in die Winkelgasse gehe, oder?“

Erneut nickte ich. „Willst du dir den Pub noch länger angucken? Oder willst du direkt in die Winkelgasse?“

Mir entging der leise, flehende Unterton in ihrer Stimme nicht. Also hatte ich natürlich nichts dagegen, sofort in den Hinterhof zu gehen.

„Danke“, murmelte Penelope leise. „Ich mag diesen Pub einfach nicht...“

Ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte mir gut vorstellen, dass dieser dunkle und schäbige Ort nicht für jeden etwas war.

Überrascht sah ich mich um, als wir den kleinen Hinterhof betraten. Er war leer. Außer uns standen nur noch ein Mülleimer und haufenweise Unkraut in dem von einer Backsteinmauer umgebenen Hof.

Meine Schritte verlangsamten sich, ehe ich ganz stehen blieb. Was wollten wir denn bitte hier?

Penelope hingegen ging zielstrebig auf den Mülleimer zu und zog einen länglichen Gegenstand aus ihrer Tasche.

Einen Zauberstab.

In meinem Magen meldeten sich schon wieder die Schmetterlinge, als ich daran dachte, dass auch ich heute so einen bekommen würde.

„Merk dir das“, rief mir das braunhaarige Mädchen über die Schulter hinweg zu. „Drei nach oben, zwei zur Seite.“

Ich runzelte die Stirn, als sie mit dem Zauberstab dreimal den Backstein antippte, den sie mir eben beschrieben hatte.

Für jemanden wie mich, der noch absolut keine Ahnung von Magie hatte, sah das wirklich seltsam aus.

Aber plötzlich begannen sich die Bachsteine zu bewegen.

Tales of a marauders daughter | Robyn Harriot | In Love With A WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt