Kapitel 15

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„Bei Merlins Bart! Was ist denn mit denen los?!" Ich drehte mich um und wusste sofort, von wem Grace sprach: die Slytherins waren einer nachdem anderen eingeschlafen. Zwar nicht alle, klar, ein Großteil war noch wach, aber die, die schliefen, hatten ihre Gesichter mitten im Essen oder waren rückwärts von der Bank gekippt. Und erst mal das laute Schnarchen, das durch die Halle hallte. Ich unterdrückte ein Grinsen. Eine tolle Idee, die ich, äh, natürlich Fred und George da gehabt hatten. Und noch besser fand ich, dass es uns niemand nachweisen konnte. „Sieht aus, als hätten sie ihren Sieg etwas zulange gefeiert", lächelte Ruth. Cho blinzelte nur ungläubig. Und wie die wachen Slytherins erst mal aussahen! Die würden ihr Frühstück garantiert nicht mehr anrühren. „Zauberkunst beginnt gleich", lachte ich und schulterte meine Tasche. „Überlassen wir die Schnarchnasen den Lehrern."


Verkniffen presste ich die Lippen eine Spur kräftiger zusammen. Einatmen und ausatmen, Robyn. „Ich glaube, sie ignoriert uns mit Absicht", tat Fred gerade seine überaus schlaue Vermutung, für die er ja auch nur beachtliche fünfzehn Minuten gebraucht hatte, kund. „Uns ignorieren? Quatsch!", protestierte George und am liebsten hätte ich meinen Kopf einmal ganz heftig auf den Tisch geknallt. Warum hatte ich mich auch nur so weit weg wie möglich von der alten, ruheliebenden Pince gesetzt? Ich hatte gedacht, dass ich es so einiges ruhiger haben würde. Irrtum. Fred und George schienen festvorzuhaben, mich zu nerven. Und das ziemlich erfolgreich. Warum waren sie überhaupt in der Bibliothek? Konnten sie diesen Ort nicht einfach, so wie sonst auch, einfach meiden? „Könnt ihr einmal, wirklich nur ein einziges Mal, eure viel zu großen Klappen halten?", zischte ich, aber die einzige Antwort, die ich erhielt, war spottendes Gelächter. GROßARTIG! Nicht. Ich musste diesen riesigen Aufsatz für Snape fertig bekommen. Und zwar bestenfalls noch heute. Morgen würde es ziemlich knapp werden. Ein letztes Mal überflog ich meinen Text. Wirklich zufrieden war ich nicht, aber inhaltlich war eigentlich alles drin. Ich seufzte, klappte mein Heft zu und wandte mich den beiden Scherzkeksen neben mir zu. „Was wollt ihr?", fragte ich nun zum x-millionsten Mal. „Zeit mit unserer besten Freundin verbringen", erhielt ich immer noch die gleiche Antwort. „Was ist mit Lee? Hat der die Nase voll von euch?" „Der macht Hausaufgaben." Ich doch auch! „Ihr seid in der gleichen Klasse, vielleicht solltet ihr das auch tun?" George blinzelte mich irritiert an. „Warum sollten wir, wenn wir ganz einfach von ihm abschreiben können?" Ich stöhnte: „Gottbewahre..." „Wer ist Gott?", runzelte Fred nun die Stirn. Ichunterdrückte ein kurzes Auflachen. Okay, Zauberer waren nicht gläubig. „Das ist, ähm... Muggel." Überschlag dich bloß nicht an Worten, Robyn... „Ah." Wow. Bloß nicht zu viel Begeisterung zeigen, Fred. Oder George. Sie hatten sich schon länger nicht mehr mit ihren Namen angesprochen. Und ich war leider nicht in der Lage, sie anders zu unterscheiden. Fragen brachte nichts, ich konnte nie wissen, wann sie die Wahrheit sagten. „Ein paar Schlangenschlängeln sich immer noch durch ihre Traumwelt", grinste einer der Zwillinge gerade. Ich verdrehte die Augen. „Rate mal, was sie dank des Schlaftrunks für Traumlosen Schlaf nicht tun?" „Traumlos?" „Das heißt, man träumt nicht." „Wirklich? Darauf wären wir jetzt im Leben nicht gekommen." „Das dachte ich mir schon." Ich schob meinen fertigen Aufsatz in meine Tasche. „Gibt es so einen auch mit Albträumen?", wurde ich gefragt. Ichzuckte mit den Schultern. „Könnt ihr gerne Snape fragen, wenn ihr enttarnt werden wollt." Die Zwei lachten. „Ob du es glaubst oder nicht, wir so unauffällig und schnell, dass wir fast noch nie erwischt wurden." Ich zog eine Augenbraue nach oben. „Klar. Ich wette das heute war eine Ausnahme, weil ich mitgeholfen habe." „Glaube was du willst. Wir haben den perfekten Beweis, dass wir eben einfach Genies sind." Genies. Die Beiden? Das toppte sogar ja jeden meiner absolut witzigen Witze. „Auf den Beweis bin ich ja mal gespannt..."„Oh, das kannst du auch!" „Definitiv." „Aber erst musst du raten." „Raten?", ich hob die Augenbrauen. „Ja, raten. Ist für Fred und mich witziger." Aha! Endlich. Mein Überblick war zurück. Links Fred, rechts George. Ging doch. Ich seufzte. „Na gut... plant ihr einen Streich?" „Was das wirklich so vorhersehbar?" „Macht ihr denn überhaupt was Anderes?" „Da ist was dran, nicht wahr Georgie?" Äh... was jetzt? Auf einmal war George links und Fred rechts. Oh Mist. Das war es mit dem Überblick. „Und wollt ihr mir sagen, was ihr da so tolles geplant habt?" „Eine Stinkbombe -" „Aha. Eine Stinkbombe", wiederholte ich. „Was ist daran so besonders?" „- im Ravenclawgemeinschaftsraum." „WAS?!" Entsetzt sprang ich auf. Eine Stinkbombe im Gemeinschaftsraum? Wenn die hoch ging... Ich musste das verhindern! Eilig griff ich nach meiner Feder, stopfte sie in meine Tasche und - riss das Tintenfläschen um. „FUCK!" Die Tinte breitete sich wie ein Sturzbach über dem Bibliotheksbuch, das ich für Zaubertränke genutzt hatte, aus. Schei...bendreck.



Ich war schneller aus der Bibliothek geflogen, als ich noch irgendeinen Fluch hatte murmeln können. Pince hatte ziemlich wütend ausgesehen. Sogar noch wütender als sonst. Und das sollte bei ihrem alten, bebrillten Gesicht voller Sorgen- und Zornesfalten schon etwas bedeuten. Ich schulterte meine Tasche, warf einen kurzen Blick zu Fred und George, die mir aus dem Inneren der Bibliothek spottende Blicke zu warfen. Aber ich hatte keine Zeit, mich darüber aufzuregen. Ich musste diese Stinkbombe finden, bevor jemand sie auslöste! 


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887 Wörter

Heute ein etwas kürzeres Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch.

Kurze Info: ich bin Fan von Geschichten, die zu großen Teilen alltägliche Situationen darstellen. Dazu gehören die Freundschaften und Beziehung zwischen den Charakteren, was man im Laufe dieser Ff wahrscheinlich auch merken wird.

Bin über Rückmeldungen dankbar! 

Tales of a marauders daughter | Robyn Harriot | In Love With A WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt