Kopfgeficke. || Bonez Mc FF

1. 💎

Zwischen hysterischen, kreischenden Fans stand ich da. Ich hatte keine Ahnung wieso ich hierzu überhaupt zugesagt hatte, meine beste Freundin Rina gehörte zu dieser schreienden Meute dazu. Gott sei Dank war das Konzert kurz vor dem Ende.
Die Menschen um mich herum hüpften alle im Takt zu Karneval, ich stand nur da und ließ mich umherschupsen. Bonez' Stimme übernahm die gesamte Halle während er über die Bühne lief und performte. Dadurch dass Rina unbedingt so weit vor wollte wie es nur ging und sie sich dabei anfangs fast mit jemand geprügelt hätte, standen wir vielleicht sieben Meter von der Bühne entfernt und jedesmal wenn einer von der 187 Straßenbande in unsere Nähe kam, in unsere Richtung sah, kreischte meine beste Freundin wie am Spieß.
Ich verstand das alles nicht so wirklich.
Natürlich hörte ich deren Musik, konnte was damit anfangen und wirklich, ich fand sie nicht schlecht, aber ich würde mich jetzt nicht als Fan betiteln. Dieses Konzert war das erste das ich jemals besucht hatte und ich hasste es, diese schwitzenden Menschen um einen rum, es war schrecklich.
Rina war grade dabei mir wieder ins Ohr zu brüllen, als Maxwell in unsere Richtung sah. Unsere Blicke trafen sich, dann wanderte er zu Rina rüber und zwinkerte sie an, was sie komplett ausflippen ließ. Ich seufzte. „Er hat mich angezwinkert!" kreischte sie, ich versuchte abstand zu ihr zu halten und klopfte ihr sachte auf die Stirn. „Er kann auch das Mädchen vor uns gemeint haben!" rief ich ihr zu, doch sie schüttelte den Kopf und lachte. „Man Lyra! Nimm mir doch nicht jeden Spaß." sie zog einen Schmollmund, weswegen ich zu lachen begann. Sie war so verrückt, doch genau deswegen liebte ich sie dafür seit über 10 Jahren. Sie war mein Gegenpol, ich war ruhig, vielleicht etwas Introvertiert und ordentlich. Ich liebte es alles geplant zu haben, jedoch war Rina genau das Gegenteil, sie war Laut und aufgeschlossen, chaotisch und viel zu spontan meiner Meinung nach. Aber genau das passte zu uns, denn wir ergänzten das, was dem anderen fehlte.

Wir lungerten nach dem Konzert noch ewige Stunden vor der Halle rum. Ich zog genervt an ihrem Ärmel. „Bitte lass uns endlich gehen! Mein Bett schreit schon." jammerte ich. „Noch 5 Minuten! Ich will einfach ein Autogramm von einem von denen." ich sah mich um, hier waren viel zu viele Leute die wahrscheinlich genau das gleiche wollten. „Vergiss es Rina. Die wissen ganz genau das hier noch viel zu viele Menschen rum rennen, schau dich mal um. Die werden niemals raus kommen." sagte ich und konnte Enttäuschung in ihren Augen sehen. „Okay, gehen wir." murmelte sie.
Wir liefen grade an einem Bauzaun vorbei, da rief uns eine sehr bekannte Stimme hinterher. Rina strahlte plötzlich von Null auf Hundert unf drehte sich um, ich machte es ihr nach und Maxwell stand da dann vor uns mit einem Joint in der Hand. „Wollt ihr vielleicht mit uns noch Feiern?" er zwinkerte meiner Freundin zu, sie nickte eifrig. Oh nein.
„Dann kommt zum Haupteingang, ich hol euch ab." er musterte den Körper meiner besten Freundin und leckte sich über die Lippen, dann verschwand er. Ich rollte genervt mit meinen Augen. Meine beste Freundin startete einen Freudentanz und schwang dabei ihre halb Afrikanischen Kurven. Ich lachte auf. „Komm schon!" quiekte sie und zog mich an der Hand wieder zum Eingang.
Dort warteten wir schon 15 Minuten und keiner ließ uns rein, weswegen ich genervt aufstöhnte. „Rina, der hat uns verarscht. Schau uns doch an, wir sind viel zu gewöhnlich für solche Menschen wie ihn. Ich will endlich ins Bett." meckerte ich und genau in dem Moment öffnete sich eine Tür. „Ihr könnt gern in meinem Bett schlafen. Mit mir." zwinkerte Maxwell uns entgegen, Rina lief knallrot an und kicherte wie ein kleines Mädchen, ich rollte genervt mit den Augen. „Na kommt." er winkte uns hinein, um uns herum entsetzte Blicke und rufe. „Wieso dürfen die rein?" rief ein Mädchen empört, doch wurde von Maxwell ignoriert.
Als wir mit ihm die Halle betraten, die komplett leer war und einige Mitarbeiter schon dabei waren zu putzen und abzubauen, liefen wir weiter in den Backstagebereich. Ein süßlicher rauchiger Geruch kam uns entgegen als wir immer näher der Kabinen kamen. An einer Tür stand groß „Lounge" drauf, Max öffnete die Tür und die gesamte Hotbox löste sich auf einmal auf und der Nebel von Gras verschwand. „Ich hab jemanden mitgebracht." grinste Maxwell in die Runde und legte dabei einen Arm um meine beste Freundin, ich hielt mich im Hintergrund, so wie sonst auch immer. Die Bande musterte uns und grinsten, eher bekifft und nicht ganz zurechnungsfähig. Wir liefen weiter in den Raum, Gzuz kam auf uns zu. „Hey Mädels, da hinten sind Getränke. Bedient euch, wenn ihr mehr braucht, kommt zu mir." er zwinkerte uns zu, zog an seinem Joint und pustete uns frech ins Gesicht.
Ich spürte Blicke auf meinem Körper ruhen und suchte nach diesen Augen die mich wohlmöglich zerfraßen. Knapp bekleidete Weiber sahen uns abfällig an, tuschelten. Ich hielt es nicht aus, ich steuerte sofort auf die Getränke zu und kippte mir Jägermeister in einen Becher. „Eh, gute Wahl." Lx' Stimme drang durch mich hindurch und ich sah auf. „Danke, unter diesen Blicken muss man sich ja was antrinken." murmelte ich und nickte mit dem Kopf unauffällig zu den Weibern rüber, er lachte auf. „Die sind Harmlos. Aber wenns ein Problem geben sollte, gib bescheid." ich nickte darauf hin und kippte mir Energy zu meinem Jägermeister hinzu und nippte daran. Meiner besten Freundin machte ich einen Wodka-Bull, welchen ich ihr zu Couch reichte wo sie mit Maxwell saß und sich unterhielt. Ich sah mich wieder um, dann trafen ich auf die Augen von Bonez, welcher aber gleich wieder weg sah und sich seinen Begleitungen widmete. Seine Arme hingen locker über den Schultern seiner beiden Mädels, die sich an seine Brust gekuschelt hatten und sie streichelte. Ich sah mich in dem Raum um und sah neben Bonez, Raf sitzen, welcher in einem tiefen Gespräch mit Marten war, Gzuz tanzte mit irgendwelchen Groupies und Lx hatte sich zwischen Maxwell und Sa4 gesetzt. Lx winkte mir zu und grinste. „Komm mal her." verwirrt blickte ich ihn an, ging aber auf ihn zu. Nebenbei wurde ich mit blicken abgestochen.
Etwas unwohl stand ich dann vor ihm. „Setz dich doch." sagte er freundlich und zeigte neben sich und Sa4, welcher mich kurz freundlich anlächelte. Schüchtern so wie ich nunmal war, setzte ich mich zwischen beiden hin und übergab meine komplette Aufmerksamkeit Lx. „Wie heißt du?" fragte er mich. „Lyra." gab ich zur Antwort und er fing an zu lächeln. „Schöner Name, sehr außergewöhnlich. Ich bin Alex." ich unterdrückte mir ein Augenrollen, lächelte aber freundlich. „Ich weiß." sagte ich. „Hat dir und deiner Freundin die Show gefallen?" ich nickte, fügte aber hinzu: „War etwas voll, aber war wirklich cool." Alex strahlte. „Das freut mich." eine Stille begann sich zwischen uns auszubreiten, da keiner mehr was gesagt hatte. Ich beobachtete meine beste Freundin, die Maxwell gespannt zuhörte. „Die scheinen sich gut zu verstehen." murmelte Lx, welcher meinem Blick gefolgt war. Ich nickte, „Sie ist ein richtiges Fangirl." sagte ich mit einem Grinsen ohne meinen Blick von ihr abzuwenden. „Und du nicht?" lachte er, was mich dazu brachte ihn anzusehen. „Ich mag eure Musik, höre sie auch gern. Nur würde ich mich nicht als Fangirl bezeichnen. Rina hat mich hier her gezwungen, sie hatte einfach ein Ticket für mich mit bestellt." ich zuckte mit den Schultern, Alex lachte amüsiert auf. „Das sind mir die liebsten, die hängen uns wenigstens nicht so sehr am Arsch wie deine Freundin." ich lachte durch seine Antwort auf und fand sein Lispeln ganz niedlich. „Wer weiß, vielleicht werdet ihr mich ab jetzt auch nicht mehr los." er fing an zu grinsen. „Ich glaube das würde mich nicht stören." er zwinkerte, ich errötete leicht.