3. Erwachen

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Tiefschwarze Dunkelheit umgab mich....
So schwer sich auch meine Augenlider anfühlten, so leicht war doch mein Kopf und selbst mit geschlossenen Augen erfasste mich das Schwindelgefühl mit voller Wucht....mein Magen rebellierte und ich versuchte mich weiter aufzurichten um nicht an meinem eigenen Erbrochenem zu ersticken.
Leider spielte mein Körper nicht mit....ich fühlte mich als wäre ich unter eine Steinlawine gekommen, oder in eine Schrottpresse....stöhnend kämpfte ich gegen die überwältigenden Schmerzen die meinen ganzen Körper in Besitz nahmen an, und versuchte es erneut.
Plötzlich spürte ich warme Hände an meinem Rücken, die mich vorsichtig auf die Seite drehten.......den  Rest besorgten MutterNatur und die Schwerkraft....um mich dann wieder der Bewußtlosigkeit  auszuliefern.

Viola

Ach phantastisch, zielsicher am bereitgestellten Eimer vorbei!
Herzlichen Dank auch.
Vorsichtig drehte ich die Frau wieder zurück in ihre halbwegs aufrechtsitzende Schlafposition.
Sogar meine Kleine hatte eines ihrer Kissen beigesteuert, damit sie möglichst angenehm liegen konnte.
Nachdenklich musterte ich die Frau die da nackt in meinem Bett lag und leise vor sich hinstöhnte....
Ihre Kleider die sowieso schon arg zerfetzt waren, hatte ich ihr, aus Mangel an professionellem Gerätschaften, mit einer alten Gartenschere vom Leib geschnitten und im Kamin entsorgt.
Der größte Teil ihrer Verletzungen bestand aus Prellungen, die sich als großflächige tiefrote Flecken auf ihrem ansonsten blassen Körper darstellten.
Große Sorgen bereiteten mir die eher dunklen Stellen im Bereich ihrer Rippen und die Platzwunde an ihrer linken Schläfe,....das sie sich übergeben hatte verstärkte meine Besorgnis immens....
Oh Mann so viele Baustellen.
Die Kopfverletzung hatte ich notdürftig genäht, desinfiziert und bandagiert, ihre Rippen dick mit Arnicasalbe eingeschmiert, ....(wie gut das ich die noch mitgenommen hatte,).....und eins  meiner T-shirts zum abdecken geopfert, jetzt nur noch schnell das Malheur beseitigen.
Als ich kurz darauf die Putzsachen wieder verstaut hatte, schaute ich nochmal bei unserem  "Gast" vorbei.
Mist!!
Ihre Lippen hatten einen besorgniserregenden Blauton angenommen, Scheiße, sie brauchte dringend Wärme, und zwar schnell!
Hektisch riß ich mir Jeans und Pullover herunter....
"Was machstn du da Mamaa?"
fragte meine Kleine mit ihrem Plüschmurmeltier in der Hand
"Süße...die Frau friert ganz arg und ich werde versuchen sie zu wärmen..."...antwortete ich sachlich und hoffte das weitere Fragen ausbleiben würden, während ich nur noch in Unterwäsche unter die Decke schlüpfte und mich vorsichtig an den eiskalten Körper der Fremden schmiegte.
"Ich helfe dir Mama...."informierte mich meine Tochter ernst und tat es mir gleich bevor ich auch nur annähernd protestieren
konnte.
Trotz des Ernsts der Lage, musste ich schmunzeln wie wir zu dritt, sorry Herr Murmel, zu viert hier lagen bevor mir die Augen zu fielen.

Zweite Chancen.....  BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt