15. Kisses ...Ahoi

779 69 1
                                    

Nikah

Mitlerweile waren eine Woche später, meine Verletzungen so gut wie verheilt. Kein Veilchen mehr, auch die restlichen Blessuren waren verblasst und meine Rippen hatten aufgehört zu schmerzen.
Breitgrinsend stellte ich fest, das wir
ganz von selbst einen Rhythmus für unseren Alltag  gefunden hatten.
Wir standen gemeinsam auf und während Leah mit Lilly im Bad sich fertig machte, kümmerte ich mich ums Frühstück als hätte ich das schon immer getan.
Es erstaunte mich immer wieder aufs neue, wie schnell und mit welcher selbstverständlichen Leichtigkeit, wir drei zueinander fanden, funktionierten und mit diesen gemeinsamen 20 Minuten unseren Tag begannen.

Leah bewies erstaunliches Augenmaß und brachte mir 'neue' Sachen zum anziehen mit, die wunderbar passten. Außer der  Unterwäsche die ich anhatte als sie mich fand, besaß ich nämlich lediglich noch ein Paar gelber Turnschuhe und auch wenn sie etwas beschämt bemerkte, das es "nur" second HandWare sei.....es war mir egal.
Keine Ahnung ob ich in meinem früheren Leben anders darüber dachte, oder möglicherweise nur in Designerklamotten unterwegs war, ....wie gesagt es war mir egal.....ich fühlte mich gut und war rundherum glücklich.

Anfangs der Woche erzählte ich Leah von meiner Idee für Lilly's Zimmer und war von ihrer Reaktion vollkommen überwältigt...sie fiel mir praktisch um den Hals, dankte mir überschwänglich und versprach mir, im Laufe der Woche alles zu besorgen was ich dafür benötigte.

Und so stand ich an diesem Freitagmorgen nachdem die beiden losgefahren waren, umgeben von Farbeimern, Rollen und Pinseln,in Lillys Zimmer und zog die wenigen Möbel, ....also das schmale Bett, den Nachttisch und die kleine Kommode,... von der Wand weg. Um den großen Kleiderschrank würde ich drumherum arbeiten, für den würde ich mir später noch etwas einfallen lassen.
Vorrangig war ich froh das die vorhandene Tapete, zwar grottenhässlich, aber hell genug war, um überstrichen werden zu können, womit ich auch gleich loslegte.
Und mit etwas Glück würde PiratenLilly heute Abend schon standesgemäß ins Traumland segeln können.

Viola

Mit einem tiefen Aufseufzen packte ich schleunigst meine Putzutensilien wieder weg, verabschiedete mich von Herrn Flemming und sprang in meinen Wagen.
Nervös wie ein Teenager, fuhr ich mit zittrigen Händen und trockener Kehle los...seit mir Lilly am Dienstag von der Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin Frieda erzählt hatte, zu der sie eingeladen war, konnte ich kaum an etwas anderes denken, ....als an  fast 24 Stunden Sturmfrei zu haben!
Während der gut 25 minütigen langen Fahrt hielt ich meine Ungeduld, mehr als mühsam im Zaum, gerade soweit das ich zwar schnell, aber dennoch sicher zuhause ankam.

Mit beiden Händen das Steuer fest gepackt, atmete ich noch einmal tief durch, stieg dann aus, betrat unser kleines Häuschen und machte mich mit wild klopfendem Herzen auf die Suche nach Nikah.

Nikah

Zufrieden mit meinem Werk in Lilly's Zimmer, wusch ich im Bad Pinsel und Rollen aus, bevor ich mich meiner Farbbeklecksten Sachen entledigte und mich unter den heißen Strahl der Duschbrause stellte und mich gründlich einseifte....
Ich dachte an Leah, und die zurückliegenden Nächte, in denen wir entweder eng aneinandergekuschelt zusammenlagen oder aber unsere Hände sich zielsicher in der Dunkelheit fanden...
Es fiel mir schon Tagsüber schwer, die Finger von ihr zu lassen, aber Nachts war es ohne Zweifel am schwersten.
So nah beieinander zu liegen, diese knisternde Spannung zu spüren, und von dem einzigen Gedanken beherrscht zu werden, den Menschen der neben einem lag, mit jeder Faser des eigenen Körpers, zu begehren.
Seufzend stellte ich das Wasser aus, stieg aus der Wanne, trocknete mich ab und wickelte das Handtuch um meinen Körper.
Mit einem zweiten kleineren Handtuch rubbelte ich mir die Haare trocken und ging in Gedanken durch was ich Dekomäßig noch bewerkstelligen könnte, als ich plötzlich einen dezenten Veilchenduft wahrnahm und erstaunt aufblickte....
Im Türrahmen stand Leah und betrachtete mich mit einem Blick aus dem Neugier sowie unbändige Lust sprach.
Noch bevor ich in irgendeiner Weise reagieren konnte, kam sie die wenigen Schritte auf mich zu, strich sanft mit ihren Fingern über meine Schultern und reckte sich mir entgegen.

Zweite Chancen.....  BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt