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Alles was sich in meinem Kopf abspielte, waren die Worte die Jughead im Flur sagte. Ich wusste gar nicht wo ich war. Ich rannte einfach weg. Von meinen Freunden, meinen Problemen, meiner Familie und meinem Leben. Ich konnte mit der Situation nichts anfangen und deswegen rannte ich. Ich rannte so weit wie möglich weg. Nach einiger Zeit merke ich das ich am Sweet Water River war. Das Wasser war kaum mehr da. Nur noch eine fette Eisschicht. Der Gedanke daran, wie hilflos man wäre, wenn man dann ins kalte Wasser einbrechen würde. Nach einer Zeit fühlt man gar nichts mehr. Man versucht am Anfang noch aus dem Wasser zu kommen, aber ohne Erfolg. Wenn die Strömung dich einmal hat, dann ist man verloren. Nach einer Zeit fühlt es sich so an, als ob tausend Messerstiche durch deinen Körper gehen, bis man irgendwann gar nichts mehr fühlt und das Bewusstsein verliert. Ist es nicht witzig, wie schnell sowas passieren kann? Nur mit einem Wimpernschlag kann sowas passieren, aber es passiert in Slow-Motion. Wie, wenn du einen Keks zu lange im Tee hälts. Irgendwann bricht der Keks und das Stück geht unter, noch bevor du es mit dem Löffel retten kannst. Dieser Moment, wenn du realisierst, dass du nichts machen kannst um es rückgängig zu machen. Alles passiert in Slow-Motion, sodass du denkst, dass du etwas hättest tun können. So hat sich eben grad alles angefühlt. Als die Worte gefallen sind, brach der Keks durch und sank. Als Jughead rausgerannt ist und wir hinterher, versuchte der Löffel es noch zu retten und als ich meine Freunde und meine Schwester angeschrien habe, war es schon zu spät. Alles lief aus dem Ruder. Ich hab heute Abend jeden Menschen angeschrien der mir wichtig war. Dazu noch Betty, meine Schwester. Was für ein Mensch bin ich eigentlich? Das ich Betty nicht mehr als Schwester bezeichnet habe und dann noch weggerannt bin. Ich lehnte mich an einen Baum ab, um zu versuchen mein Kreislauf wieder in Ordnung zu bringen. Im Moment drehte sich alles und obwohl ich wusste, dass ich dagegen nicht ankommen würde, versuchte ich trotzdem gegen die Dunkelheit zu kämpfen.
Doch irgendwann überkam sie mich und alles wurde schwarz.

Ein Klingeln...Ich hörte das Klingeln, als wäre es direkt neben meinem Ohr. Was ist eigentlich passiert? Warum liege ich im Schnee? Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein und alle Erinnerungen kamen langsam wieder hoch. Immer noch unwissend, was eigentlich passiert ist, nahm ich mein Handy und nahm den Anruf ab.

,,H...Hallo?", fragte ich mit unsicherer und zitternder Stimme. Mir war kalt, das war auch deutlich zu hören.

,,Hailey?! Gott sei Dank. Du bist endlich ran gegangen", sagte die Stimme am anderen Ende erleichtert. Was ist mir eigentlich passiert?

,,Was ist los?", fragte ich leise.

,,Wir haben Jughead gefunden, im Pops. Er will mit niemanden reden...Wir dachten vielleicht...redet er nur mit dir", sagte die Stimme und langsam kam ich wieder zu Sinnen, doch mein Kopf tat unnormal weh.

,,Betty?", fragte ich.

,,Ja, ich bin's. Es tut mir Leid, Hailey. Ich weiß das du das nicht so gemeint hast und du hast Recht. Ich bin nicht viel besser, aber du kannst herkommen und das mit Jughead klären. Wo bist du eigentlich?"

,,Ist nicht so wichtig...", sagte ich und rappelte mich auf. ,,Ich bin in ungefähr 10 Minuten da."

Ich legte auf und packte mein Handy wieder in die Tasche. Der Regen hörte langsam wieder auf, als ich mich wieder auf der Straße befand. Wie lange lag ich da eigentlich? Anscheinend viel zu lange, denn mein Kleid war durchnässt und meine Haare waren schon fast weiß. Ich fing an zu rennen, als ich die Neon Lichter vom Pops sah. Ich stürmte rein, nur um meine Schwester und Freunde an der Theke zu sehen. Mit einem Blick nach rechts und links, fand ich Jughead an unseren normale Tisch. Ohne lange nach zu denken, ging ich zu ihn rüber und setzte mich neben ihn.

,,Juggie...", sagte ich leise und er drehte sich zu mir um. Sein Blick blieb an meinem hängen und ich umarmte ihn ganz fest. Nach einiger Zeit erwiderte er die Umarmung.

Save Me ~Jughead JonesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt