Es tut mir wirklich leid, dass ich jetzt sieben Leichen hier habe. Und meine rechte Schulter hat einiges vom Rückstoß abbekommen. Das wird weh tun, wenn ich das Überleben sollte! Natürlich wollte niemand mir Informationen geben. Und ich konnte verhindern, dass man einen Alarmknopf drückt, der was weiß ich in Bewegung gesetzt hätte. Die Tür habe ich geschlossen und das Sturmgewehr liegt auf dem Konferenztisch, während ich an dem PC sitze und die Daten herunter lade. Zum Glück war der entsperrt. Denn hier werden wahrscheinlich einige Passwörter genutzt. Und die werden nicht in einem kleinen Büchlein aufgeführt! Das hier ist eine Organisation. Kein einfaches Forschungslabor. Auch hier wird etwas auf den Rechner gespielt, der aber wiederum mit einem Netzwerk verbunden ist. Bedeutet, dass ich vielleicht Glück haben und alles auf dem Stick haben könnte, was ich brauche.
Zumindest hoffe ich es. Denn so lange braucht man nur für große Dateien, wenn es um das Herunterladen oder verschieben geht. Ungeduldig stehe ich an der Wand gelehnt da. Starre immer wieder auf die Tür und dann zurück zum PC. Nach fünf Minuten ist gerade einmal die Hälfte geladen. Ganz geil. Aber wenn es so lange braucht, kann ich mal wieder die Drecksarbeit machen. Während ich immer wieder meine Aufmerksamkeit auf die Tür lenke und auch genauestens zuhöre, ob draußen etwas ist, grabsche ich an den Leichen herum. Leere die Taschen aus. Persönliche Gegenstände lasse ich da. Das ist kein Problem. Hm... Gut, das Taschenmesser nehme ich mit. Wo packe ich das eigentlich hin? Mein Grinsen ist breit als mir auffällt... ich hab Brüste! Ab in den BH damit. Ich stocke, als ich ein Foto finde. Zwei Kinder. Zwei erwachsene. Langsam sehe ich zu dem Kerl, der Tod auf seinem Stuhl sitzt und dann auf das Foto zurück. Er hat Familie. Kinder. Ein Stich in meinem Herzen. Manchmal... manchmal fühle ich mich schon wie ein Monster.
Nachdem ich alles ein wenig langsamer durchsucht habe und mich immer wieder gefragt habe, ob ich wirklich das mache, was ich vorhabe, gehe ich wieder zurück zu dem PC. Alles ist auf dem Stick, was ich gefunden habe. Ein kurzes Piepen, als ich den Stick herausziehe und schon glitcht der Bildschirm. Das Hellsingzeichen erscheint auf dem Bildschirm. Nett. Der Virus scheint modifiziert worden zu sein. Leicht amüsiert schnaube ich, bevor ich den Kopf in die Höhe reiße. Das Lächeln verschwindet. Sofort hole ich mir das Sturmgewehr und lege an. Gehe leicht in die Knie, sodass ich kaum zu sehen bin und platziere mich genau gegenüber der Tür. Sollte jemand reinkommen, wird sie ein Kugelhagel treffen. Ein schöner Empfang. Angespannt warte ich darauf, dass die Schritte an der Tür vorbei laufen. Es sind mehrere. Wie viel, kann ich nicht sagen. Mehr als zwei sind es aber auf jeden Fall. Das hört man.
Ruhig warte ich. Das Herz schlägt mir spürbar bis zum Hals. Von meiner Hose aus eine reife Leistung. Zu meinem Glück aber laufen die Leute an dem Zimmer vorbei. Lassen mich dahingehend in Ruhe und ich atme erleichtert aus. Schnell springe ich auf, lege das Band mit dem Stick um meinen Hals, verstaue den Stick und gehe zur Tür. Öffne sie vorsichtig. Nichts. Der gesamte Gang ist leer. Wunderbar. Ich höre Schreie aus der Ferne. Brüllen. Befehle. Ich sollte mich beeilen! Also raus aus dem Zimmer und um die nächste Ecke. Dort drücke ich mich an die Wand und sehe den Gang entlang. Auch nichts. Ich fürchte, dass ich mich komplett verlaufen werde, wenn ich es nicht schon getan habe. Aber jetzt gibt es echt wichtigeres, als hier raus zu kommen. Würde ich sterben? Wenn ich herausfinde, dass die anderen Figuren aus den Animes nicht gut gesinnt sind und ich damit helfen kann, gern. Ansonsten würde ich gern mein Leben behalten. Allein, um die anderen zu nerven! Das war so der Grund, wieso ich überhaupt noch am Leben bin. Um anderen auf den Sack zu gehen. Hat bisher gut geklappt!
"Hey." Mit einem freundlichen Lächeln sehe ich nach rechts. "Hey.", ehe ich wieder nach links um die Ecke sehe. Ein gedanklicher Blitz. Meine Augen werden groß. Ohne ihn anzusehen, fluche ich innerlich. Ich habe wohl doch noch lange nicht einige Macken des Krankenhauses abgelegt, in welchem ich zu allem und jedem Hallo sage. Fuck! So schnell es geht, drehe ich mich auf die Seite und will das Messer ziehen! Stoppe aber und sehe auf meine Nasenspitze. Ich kann das kalte Metall des Laufes der Pistole spüren. Von meiner eigenen Dummheit genervt, verziehe ich das Gesicht und sehe hoch. "Verdammt schnell.", bringe ich raus und nicke, ehe er mir andeutet, dass Messer fallen zu lassen. Mit einem Klirren kommt es auf dem Boden auf. "Gewehr auf den Boden legen. Hände hoch. Umdrehen." Auch den Anweisungen folge ich und er tastet mich ab. Zieht mir dabei noch die Pistole ab und alle möglichen Dinge, die ich geklaut habe. Auch den Stick.
Mit dem Lauf am Hinterkopf, gehe ich vorn weg. Schon bald kommen noch ein paar andere dazu und ich glaube, dass zwei von ihnen bei meiner 'Flucht' vor Seras dabei waren. Das wars mit der Idee, andere vielleicht auf meine Seite bringen zu können. Jetzt bin ich einfach nur das Arschloch. Fühlt sich jetzt zugegebenermaßen nicht groß anders an. Hm. Vielleicht war ich es ja auch schon vorher? Könnte gut sein. Vor einer Tür bleiben wir stehen. Keinen Augenblick später geht sie auf und ich werde hineingeschubst. Gerade noch so kann ich mein Gleichgewicht halten und stolpere ein paar Mal, ehe ich mich aufrichten kann. Die Tür geht zu und ich schnaube entgeistert. "Bitch...", zische ich leise und seufze. Starre die Tür an. Wie komme ich hier am besten wieder raus? Vorher standen auch schon zwei Wachen da. Skeptisch sehe ich mich um. Nichts. Mal wieder. Außer...
Vorsichtig sehe ich noch einmal zur Tür. Keine Fenster. Mein Blick geht auch im Raum herum. Eine Kamera. Wenn ich hier raus will, brauche ich ein paar Minuten. Aber die Kamera würde- Warte. Wo ist das rote Licht? Ich kenne das Modell. Darüber habe ich mit Pip erst geredet und er hat mir Bilder gezeigt, weil er die auch für die Überwachung des Krankenflügels haben wollte. Und er meinte, dass sie zwar gute Bilder liefern, das Blinken des roten Punktes oberhalb der Kamera aber für Aufsehen erregen könnte. Kann es sein, dass das Virus... auch die Kameras lahmgelegt hat? Das wäre ja mal Ultra nice! Riskiere ich es? Riskiere ich es nicht? Überrascht zucke ich zusammen, als die Tür aufgeht. Irgendeiner von der Wache. Skeptisch mustere ich ihn. Was will der jetzt? "Ich bin dafür, dass du uns ein bisschen was verrätst, kleine." Kleine? Ich verstehe es ja, wenn es nett gemeint ist. Liebevoll. Freundschaftlich. Aber nicht in diesem Ton! Dennoch halte ich mich zurück. "Und ich bin dafür, dass ich aufs Klo kann.", erwidere ich gelassen und verschränke die Arme. Das wird lustig.
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Point of no return
FanfictionFlo hat es satt. Ihre Tante zieht sie bei jedem Familienfest auf die Seite, weil sie abnehmen soll. Das geht ihr gewaltig auf den Keks. Aber einmal den Mund aufgemacht und schon wurden ihre Worte verdreht. Kann man nun von Glück reden, dass die blau...