"Und wenn dir jemand etwas antun sollte, werde ich ihn bezahlen lassen. Lang. Qualvoll, mein kleiner Engel." Das sind die ersten Worte, die ich vernehme, ehe ich leicht irritiert die Augen öffne. Sehen tue ich trotzdem nichts. Langsam lege ich den Kopf in den Nacken und sehe Alucard an, der immer wieder über meinen Rücken streicht. "Gestern Prinzessin. Heute Engel. Und mir fällt kein guter für dich ein. Das ist echt unfair.", murmle ich verschlafen und gähne, ehe ich mich strecke und mich wieder an ihn kuschle. "Im Gegensatz zu dir bin ich solcher Namen nicht würdig." Entgeistert sehe ich ihn an. "Schatz. Du bist allem würdig." Nachdenklich lecke ich mir über die Lippen. "Hm... Ich glaube... so ganz spontan nach dem Aufwachen, ohne Kaffee und mit keiner aktuell funktionierenden Gehirnzelle gefällt mir Chéri ganz gut. Was meinst du?" Sanft sieht er mir in die Augen. "Nein. Nicht mein Fall." Zumindest ist er ehrlich.
Brummend ziehe ich die Decke bis über meine Schultern. So ist es besser. "Du weißt schon, dass ich UNTER der Decke bin, oder? Ich muss nicht sehen können um zu wissen, wo ich hin kann." Fast, als wolle er diesen Fakt bestätigen, streicht er über meine Brüste und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Seufzend entspanne ich mich wieder vollkommen. "Ich weiß. Aber mir war kalt. Und da du jetzt nicht wirklich jemand bist, der Körperwärme von sich gibt und ich an sich unser beider Körper wärme..." Sofort kommt von mir ein warnender Blick und Alucard, der seinen Mund aufgemacht hat, um etwas zu sagen, verschließt ihn wieder. "Bitte keine schlechten Witze. Gestern während... du weißt schon... war das auch nicht gerade passend zur Stimmung." Der schwarzhaarige schmunzelnd und drückt mit seiner Nase gegen meine Wange. "Jetzt habe ich endlich jemanden, bei dem ich alle aufgestauten schlechten Witze rauslassen kann und dann wird mir das verboten?"
Trotz meiner negativen Einstellung dazu, gehen meine Mundwinkel hoch. "An sich kannst du das bei jedem rauslassen. Aber bitte nicht während dem Sex, in Ordnung? Das zerstört den Moment auf so vielen Ebenen." Leicht legt er seine Lippen auf meine Haut und richtet sich dann wieder auf. Sieht auf mich hinunter. "Wenn du es dir wünschst, kann ich es versuchen." Dankbar nicke ich und lächle. "Danke. Ich meine... es gibt viel, was du währenddessen sagen oder so kannst. Aber... keine schlechten Witze. Bitte." Ihm entkommt doch glatt ein Lachen. "Also könnte ich deiner Meinung nach mathematische Formeln aufsagen. Gedanklich Schach spielen. Mir die-" "Vergiss es.", unterbreche ich und verdrehe die Augen. Mit einem herausforderndem Blick fährt seine Hand langsam über meinen Bauch nach unten. Fast im selben Augenblick spüre ich schon wieder das Pochen.
Dennoch halte ich seine Hand auf. "Alucard. Wäre das mit der Wandlung nicht, würde ich mir einfach nur mein Hirn von dir rausvögeln lassen. Hier, jetzt und sofort! Aber vielleicht können wir uns nicht so zusammenreißen, um rechtzeitig zu stoppen." Langsam gehen die Mundwinkel wieder nach unten und er lässt seine Hand auf meinem Bauch liegen, während er mit dem Daumen über die Haut fährt. "Lass dich wandeln. Ich lasse dich ein bisschen an den neuen Zustand gewöhnen und-" "Alucard." Ich lasse mich sicherlich nicht allein nur deswegen wandeln, weil wir dann keine Probleme mit dem Sex mehr haben werden! Der schwarzhaarige rutscht ein wenig runter, legt seinen Kopf auf meine Brüste und sieht mir direkt in die Augen. "Was ist der Grund, wieso du dich nicht wandeln lassen willst. Was hält dich auf? Und kann ich irgendetwas tun, um diesen Grund aus dem Weg zu räumen? Flo... Ich weiß, dass es für dich lange erscheint. Aber ein Jahr ist nichts. Und das nächste. Und das nächste. Und irgendwann kann ich dir die Wandlung nicht mehr zumuten! Ich..." Seine roten Augen gehen auf die Seite. "Ich will dich nicht verlieren."
Irgendwann gibt mein Herz auf und er wird daran Schuld sein. Ich drehe mich zu ihm. Lege ihm eine Hand auf die Brust. Zwar ist er ein wenig warm, aber das ist nicht seine eigene Wärme. "Hey... Ich..." Tief atme ich ein und wieder aus. "Gib mir noch eine Woche, in Ordnung? Eine Woche und du kannst mich wandeln." Als würde ich zerbrechen können, legt er seine Lippen sanft auf meine. Nimmt seinen Kopf wieder von mir weg und nickt. "Einverstanden. Eine Woche." Ruhe kehrt ein. Es wird still. Angenehm still. Bis... Ja, bis mir ein kleines Detail einfällt. "Du musst mich umbringen, nicht wahr?" Meine Augen gehen wieder zu ihm. Also Begeisterung sieht anders aus. Also muss er es tun. "Und ich denke mir, dass mein Kopf erhalten bleiben muss. Also Kopfschuss gilt nicht." Wäre eine einfache, fast schmerzfreie und schnelle Lösung. Kurz kommt mir Gift in den Sinn! Aber das wäre ja mal so was von Feige, dass ich es nicht hernehmen wollen würde.
"Darüber reden wir, wenn es so weit ist." Kurz läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. In einer Woche werde ich also umgebracht. Bevor ich als Vampir weiterleben kann. Was ist, wenn ich als Mensch aus einer anderen Welt nicht gewandelt werden kann? Was ist, wenn alles schief geht? Wäre es sicher, mich nicht zu wandeln? "Prinzessin. Mach dir darüber keine Sorgen. Das Wandeln wird nicht schief gehen. Du. Ich. Da KANN es nur glatt laufen." War er mal wieder in meinem Kopf? Wie war das mit Privatsphäre?! "Tut mir leid. Ich bin noch von gestern dort drin. Ich war neugierig, wie sich das für dich anfühlt und... fuck. Deinen Orgasmus hätte ich gern!" Kurze Stille, während ich ihn stumm anstarre. "Gut. Ich hatte ihn ein wenig, aber ihn voll auszuleben muss-" "Vlad!" Mit großen Augen sieht er zu mir. Hat das nicht erwartet.
Mein Gesicht ist wahrscheinlich vom dunkelsten Rot, welches man sich vorstellen kann. Ich weiß nicht einmal, was ich sagen soll! Ihm kommt ein Schmunzeln aus. "Also dass ich dich mal sprachlos bekomme, das ist auch etwas neues." Meine Augen werden schmal. Wie gern würde ich jetzt etwas sagen! Aber mir fällt nichts ein. Doch anstatt eine Antwort zu erwarten, kuschelt er sich noch einmal an mich heran und schließt die Augen. Ich kann ja mit Offenheit umgehen. Sehr gut, sogar! Dachte ich. Aber wenn dir so etwas vor die Schnauze geklatscht wird und du damit auch nicht gerechnet hast, ist das etwas anders. Mit einem: "Ich liebe dich auch.", legt er seine Lippen auf meine und verlängert den Kuss, in welchen ich gern einstimme. Er weiß genau, wie er sich zu verhalten hat.
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Point of no return
Fiksi PenggemarFlo hat es satt. Ihre Tante zieht sie bei jedem Familienfest auf die Seite, weil sie abnehmen soll. Das geht ihr gewaltig auf den Keks. Aber einmal den Mund aufgemacht und schon wurden ihre Worte verdreht. Kann man nun von Glück reden, dass die blau...
