Walls

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LOUIS

Drei Monate später...

Mias und Zayns Hochzeitstag...

„Ich bin nervös.", sagte Harry zum hundertsten Mal zu mir und ich grinste nur noch. „Du packst das schon.", beruhigte ich ihn und er band seine Fliege noch einmal neu.

Eine Stunde später waren wir an der Location angelangt und die Hochzeitsplanerin lief aufgeregt herum. „Ich bin Mias Bruder, wo soll ich hingehen?", fragte Harry sie und sie nickte: „Gehen sie zu Mia, sie ist in der Hütte dort." „Ich bin nervös, jetzt sehe ich sie gleich." Anne kam zu uns und sie strahlte übers ganze Gesicht. „Mia sieht wunderschön aus, ich musste gehen, denn sonst würde ich weinen.", sagte sie zu uns und Harry bekam nasse Augen.

„Ich kann da nicht rein gehen.", sagte er und Ich legte ihm einen Arm um die Schultern. „Atme einfach tief durch, du schaffst das.", riet ich ihm. „Da ist Zayn.", sagte Anne und Zayn kam zu uns. Er sah toll aus in seinem schwarzen Anzug, mit dem weinroten Hemd. „Wie geht es dir?", fragte ich ihn und er zündete sich eine Zigarette an. „Ich freue mich auf Mia.", antwortete er dann und Harry atmete tief durch und ging dann zu Mia.

Der Friedensrichter kam und Zayn begrüsste ihn. „Gottseidank hält das Wetter, die Trauung kann also im Freien stattfinden.", sagte er und Zayn und ich nickten. Nach und nach trudelten die Gäste ein und um Punkt vierzehn Uhr nahmen wir Aufstellung. Harry würde Mia zum Traualtar führen und dann als ihr Trauzeuge fungieren, während ich der von Zayn war.

Abbie und Liam trafen ziemlich kurzfristig ein und ich grinste als ich meine Schwester sah. Mia hatte ein pflaumenfarbenes Kleid für sie gefunden und Abbie sah wundervoll aus. Das teilte ich ihr auch mit und Abbie antwortete: „Wenn ich doch nur nicht hochschwanger wäre... Meine Füsse bringen mich um." „Setz dich lieber hin, dann kannst du sie ein wenig entlasten.", sagte Liam und brachte sie zu ihrem Platz in der ersten Reihe.

Anne, die noch immer über das ganze Gesicht strahlte, begrüsste hier und dort die Gäste und im letzten Moment kam ein Hilferuf von Mia aus der Hütte. „Oh mein Gott, sie hat es sich anders überlegt!", sagte Zayn panisch und sah Anne nach. „Ach was, sie hat sicher nur irgendein kleines Problem mit dem Kleid oder den Schuhen, sie überlegt es sich nicht anders." „Hast du Gras dabei? Ich brauche was zur Beruhigung!", fuhr er fort und ich lachte auf. „Glaub mir, Mann, du willst deine Hochzeit nicht bekifft erleben." Er zeigte mir seine Hand und die zitterte wie Espenlaub.

Ich führte ihn hinter einen Busch und gab ihm noch eine Zigarette. „Hier, danach fühlst du dich besser." „Das ist eine normale Zigarette.", stellte er trocken fest und ich grinste: „Tu einfach so, als wäre es ein Joint." „Okay. Okay...", murmelte er atemlos und wir waren gerade mit Rauchen fertig, als uns der Friedensrichter rief und die Hochzeitsplanerin zur Hütte ging. Es erklang *Hells Bells* von AC/DC und ich musste lachen bei Mias Musikauswahl.

Dann ging die Hüttentür auf und Harry kam heraus.

HARRY

Als ich Mia sah, fing ich sofort an zu weinen - und sofort sah ich eine Million Erinnerungen aus meiner Kindheit vor meinem inneren Auge.

Mia im Kindergarten, als sie Logan Stevens eine Handvoll Sand ins Gesicht geworfen hatte, nachdem er sie in der Sandkiste geschubst hatte, so dass sie hingefallen war. Sie hatte nicht angefangen zu weinen, so wie ein vierjähriges Kind das normalerweise tat, nein. Sie hatte es Logan heimgezahlt ...

Mia an ihrem ersten Schultag, ganz stolz, mit ihrer Schultüte und der roten Seidenschleife in ihren Haaren ...

Mia, die mich einmal nachts aufgeweckt und mir dann voller Überzeugung erzählt hatte, dass sich in ihrem Kleiderschrank eine Monster namens Bernhard befunden hatte. Ich war selbst noch klein gewesen, und ihren Kleiderschrank zu öffnen, um ihr zu beweisen, dass Bernhard nicht existiert und Mia einfach nur eine blühende Fantasie gehabt hatte, war mir verdammt schwer gefallen, denn ich hatte selbst auch Angst vor Bernhard gehabt. Aber für sie hatte ich der mutige große Bruder sein wollen, also hatte ich es getan, und dann war Mia beruhigt wieder schlafen gegangen ...