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HARRY

Ich wachte wieder auf, weil Jason mir eine Ohrfeige verpasste. "Steh auf, du Weichei!", schrie er mich an, krallte unsanft seine Hand in meinen Unterarm und zog mich mit einem Ruck in eine sitzende Position. "Was ... Nein! Lass mich in Ruhe!". "Du stehst jetzt auf und fährst mit mir zum Geldautomaten!", rief er und ließ mich wieder los. Nur mit Mühe blieb ich sitzen. Mir war zum Kotzen zumute und jetzt schmerzte mich mein ganzes Gesicht. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussah. "Ich ... ich habe keine Bankkarte bei mir", sagte ich kleinlaut, denn langsam aber sicher bekam ich wirklich Angst vor Jason. Er war ziemlich skrupellos und schreckte anscheinend vor gar nichts zurück. Ob es der Drogenentzug war, der ihn dazu trieb, oder er tatsächlich so abgrundtief böse war, oder beides? Keine Ahnung, aber ich war geliefert. "Das weiß ich, du Loser, wir haben dich gefilzt! Wir werden da hinfahren, wo deine scheiß Bankkarte ist, und dann zum Geldautomaten". "Jason ... bitte, ich...".

"Johnston!". Liam kam mit zwei weiteren Polizisten die Kellertreppe herunter. Gottseidank! Ich war so erleichtert darüber, dass mich jetzt meine letzte Kraft verließ. Mein Körper sackte in sich zusammen und ich fiel zurück auf meinen Rücken. Meine Augen fielen mir zu und ich wehrte mich nicht dagegen. "Payne, du Wichser! Fass mich nicht an! NEIN, lass mich los!". Ich hörte das Klicken der Handschellen, und dann Liam : "Dein Aufenthalt im Gefängnis wird diesmal erheblich länger dauern, als beim letzten Mal, Johnston. Körperverletzung, Entführung, Freiheitsberaubung. Ich persönlich würde dir ja auch noch Blödheit zur Last legen, weil du ihn in deinem eigenem Haus versteckt hast, aber.....". Mehr hörte ich nicht mehr, denn dann war ich wieder weg ... 

LOUIS

Die Zeit bis Liams Anruf kam, dass sie Harry gefunden hatten, verging quälend langsam. Aber kaum hatte Abbie das Gespräch beendet, als wir uns schon alle gegenseitig um den Hals fielen.

„Wir sollten ins Krankenhaus fahren.“, sagte Anne und wischte sich die Tränen von den Wangen. Zayn und ich halfen Anne zum Auto und Abbie fuhr mit mir mit während Mia mit Zayn und ihrer Mutter fuhr.

Im Krankenhaus trafen wir auf Liam und er sah bedrückt aus. „Es sieht nicht gut aus, er hat eine schwere Gehirnerschütterung erlitten und sie wissen noch nicht, wie sehr sein Gehirn noch anschwellen wird.“, berichtete er uns und Abbie, Mia und Anne begannen wieder zu weinen. Ich selber konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten und umarmte Anne im sitzen.

Wieder konnten wir nichts anderes tun als warten…

Erst gegen zehn Uhr morgens kam ein Arzt zu uns und erklärte, dass Harry noch immer in Lebensgefahr schwebte. Er war zwar wach, aber desorientiert und ihm fehlte jegliche Erinnerung an seine Gefangenschaft. Anne und Mia durften zu ihm und wir anderen warteten in der Zwischenzeit in der Kantine, wo wir uns alle einen Kaffee gönnten.

ANNE

Harry lag in einem Krankenbett, angeschlossen an alle möglichen Geräte und sah einfach nur hundeelend aus.

„Hazza?“, sagte Mia leise und er drehte den Kopf und sah uns an. „Es tut mir Leid.“, fuhr sie fort und Harry brachte ein schiefes Grinsen zustande. „Das weiß ich doch.“, antwortete Harry und räusperte sich. „Ich habe Kopfschmerzen.“, meinte er dann und ich klingelte nach einer Krankenschwester.

„Er hat noch Schmerzen.“, sagte ich zu der Dame und sie zeigte uns, dass Harry einen Zentralen Venenkatheter hatte und sich selber Schmerzmittel zuführen konnte. Er drückte auf den Knopf und ein paar Minuten später atmete er erleichtert auf und ihm fielen die Augen zu. Ich blieb den ganzen Tag an seinem Bett und schickte Mia und die anderen nach hause, damit sie sich ausschliefen. Das ´Twist´ blieb heute geschlossen, hatte ich bestimmt und die Mädels waren dankbar für den freien Tag.

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