LOUIS
Harry fror momentan richtig ein und ich sah ihm an, dass er fieberhaft überlegte, wie er auf meine Frage antworten sollte.
„Eric gehört zu meinen Freunden in Baton Rouge.“, sagte er schliesslich, aber ich glaubte ihm nicht. „Hat er was mit deinen Besuchen dort zu tun? Du scheinst Angst vor ihm zu haben…“ „Frag mich nicht, ich werde es dir nicht erzählen.“ Frustriert stand ich auf und warf Harry seine Hose, die auf dem Boden gelegen hatte, hin. „Dann solltest du gehen.“, sagte ich monoton und er stand auf und zog sich an. „Louis, sei nicht so.“ „Wie denn? Verletzt, weil du Geheimnisse hast? Dafür ist es zu spät.“
Wortlos ging ich in die Küche und machte mir einen Kaffee. Harry folgte mir wenig später und wollte etwas sagen, aber ich schnitt ihm das Wort ab: „Wenn wir wirklich eine Zukunft haben wollen, dann musst du ehrlich zu mir sein.“ Er nickte und ich sah Tränen in seinen Augen stehen. „Und bis du ehrlich sein kannst, sollten wir getrennte Wege gehen.“ „Louis… Bitte, das kann ich nicht.“ „Du solltest gehen.“, sagte ich kalt und zündete mir eine Zigarette an.
Ohne ein weiteres Wort verließ Harry meine Wohnung und ich beobachtete, wie er zu seinem Auto ging und einstieg, aber er fuhr nicht weg. Zum einen hoffte ich, dass er zurückkam, mir die Wahrheit erzählte und wir gemeinsam gegen seine Probleme angehen konnten und zum anderen fragte ich mich, ob er es wirklich wert war, dass ich mich Hals über Kopf jetzt doch in ihn verliebt hatte.
Ich starrte weiter aus dem Fenster und wartete darauf, was Harry als nächstes tun würde. Nach einer endlos scheinenden Zeit fuhr er doch weg und ich schüttelte traurig meinen Kopf. Aber mir blieb nicht viel Zeit um zu trauern, denn ich musste zur Arbeit.
Heute gab ich mir keine Mühe, meine Laune zu verbergen und wurde deshalb nach meiner ersten Pause nachhause geschickt. „Melde dich krank und komm erst wieder, wenn du nicht mehr alle Leute anschnauzen willst.“, sagte mein Chef kalt und für einen Augenblick wollte ich erwidern, dass ich das eigentlich immer tun wollte, aber ich verkniff es mir.
Vom Museum aus fuhr ich zum Supermarkt und holte mir eine Flasche Vodka und ein paar Dosen Red Bull. Damit fuhr ich dann nachhause und begann mich systematisch zu betrinken.
Je später es wurde, umso weniger Red Bull leerte ich in mein Glas. Irgendwann war ich bei Vodka straight und starrte mein Telefon an. Ich wollte danach greifen, Harry schreiben und ihn verteufeln, aber ich konnte es einfach nicht. Gerade als ich wegdöste rief mich Abbie an.
„Hey!“ „Hi!“, sagte ich und das Zimmer drehte sich um mich. „Bist du noch in der Arbeit?“, fragte meine Schwester und ich sah auf die Uhr. „Nein, man hat mich nachhause geschickt.“, lallte ich. „Bist du betrunken?“ „Nein.“ „Das klingt aber anders! Hattest du Stress mit Harry?“ „Nope, alles okay.“ „Komisch, Harry ist nämlich ähnlich betrunken wie du. Mia hat ihn ins Büro verfrachtet.“ „So? Das ist mir egal.“ „Louis! Was ist passiert?“ „Ich sagte doch, das alles okay ist!“
„Komm schon, Louis, ich bin es, du kannst mit mir reden.“, fuhr Abbie sanft fort und ich verdrehte meine Augen. „Er hat Geheimnisse und das finde ich nicht so prickelnd.“, erklärte ich ihr und im Hintergrund hörte ich Harry reden. „Du telefonierst mit ihm, nicht wahr?“, fragte er Abbie und sie antwortete ihm wahrheitsgemäß. „Lass mich mit ihm reden.“, forderte er und Abbie antwortete: „Nein, es ist besser, wenn ihr zuerst wieder nüchtern werdet.“ „Hit it, Sister!“, rief ich und lachte mich über mich selber scheckig.
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Walls
FanfictionLouis lebt in Jennings... Noch nie gehört? Macht nichts! Harry ist aus seiner Heimatstadt geflüchtet in ein neues Leben, muss jetzt aber zurückkehren um im Familienbetrieb auszuhelfen. Es dauert nicht lange bis ihm wieder einfällt, warum er hier nic...