Erwachen des Fuchses

Kapitel 21

„Du bist also Alice? Geht es dir gut?" fragt Kaya sofort und die Frau neben Scott lächelt sie freundlich an. „Mir ist nichts passiert. Die Jäger haben mich nicht gefunden, jedoch hatten sie bemerkt, dass sie jemand belauscht hat und ich musste mich verstecken, weshalb ich niemanden kontaktieren konnte." erklärt Alice ruhig und verbreitet mit ihrer sanften Stimme ein wohliges Gefühl in meinem Inneren. „Liege ich richtig mit der Annahme das Sie eine Nymphe sind?" frage ich freundlich und sie wendet sich mir zu. 

„Bitte nennt mich alle Alice, ich mag es nicht gesiezt zu werden, da komme ich mir immer so alt vor. Es ist lieb von dir anzunehmen, dass ich ein freundlicher Wassergeist bin, jedoch bin ich keine Nymphe sondern eine Sirene." antwortet sie mir und ich sehe sie überrascht an. „Was ist der Unterschied?" fragt Tyler verwirrt, weshalb Kaya und ich uns mit der flachen Hand vor die Stirn schlagen. „Der Hellste bist du auch nicht, kann das sein? Nymphen sind friedvolle Wassergeister, welche schon seit Jahrhunderten mit den Menschen und anderen übernatürlichen Wesen in Frieden leben. Sirenen hingegen zählen zu den Schattenwesen, sie gelten als listig und gefährlich. Jährlich fallen viele Menschen und übernatürliche Wesen dem Gesang der Sirenen zum Opfer, welche sie in Gewässer locken, um sie anschließend zu ertränken und zu fressen." erklärt Sophie unserem Drachen und er sieht überrascht zu Alice. 

„Das hast du gut erklärt." sagt diese und lächelt meine Freundin lieb an. „Du siehst nicht aus wie eine typische Sirene. Sind deine beiden Eltern Sirenen?" frage ich sie und ernte überraschte Blicke der umstehenden Personen. „Meine Mutter ist eine Sirene und mein Vater ein Wassermann, aber ein Guter und keiner der Schattenseite." antwortet sie mir bereitwillig und ich lächle sie breit an. „Du bist also wie Adam auch ein ehr friedliches Schattenwesen." sage ich und mache Gänsefüßchen an das Wort Schattenwesen. Ich bekomme dafür ein Lächeln von der Sirene und einen überraschten Blick von dem Mantikor. „Ach guck doch nicht so, wir wissen du bist nicht böse." kommt es lachend von Kaya und er sieht noch verblüffter aus als vorher. 

„Du musst nicht verwirrt sein, die Kinder wissen genau wann jemand gut ist und wann nicht." sagt Maria und lächelt den Mantikor liebevoll an. Sind die beiden vielleicht Mates? „Nicht immer." kommt es nur seufzend von Tyler und ich sehe auch etwas betreten zu Boden. „Scheiß auf Richard den Spast. Konntest du etwas in Erfahrung bringen?" fragt Sophie und ich muss mir gerade ganz stark ein Lachen verkneifen. 

„Ich konnte etwas in Erfahrung bringen, aber das wird keinem von euch gefallen." antwortet die Sirene, ohne auch nur ein wenig auf die Beleidigung gegen den ehemaligen Alpha einzugehen. „Verrate es uns bitte." sage ich und sehe angespannt zu ihr. „Wie es aussieht hattet ihr Recht und Richard will das Gebiet seines Rudels vergrößern. Er war sogar anwesend, als ich die Jäger ausspionieren wollte. Leider war nicht nur er dort, sondern auch ein ehemaliger Beta. Richard hatte den Jägern versprochen, dass sie Teile des Landes bekommen, was sie zusammen erobern, aber sie sind nur seine Bauernopfer. Ich konnte ihn belauschen, als er mit diesem ehemaligen Beta gesprochen hat. Es ist zwar richtig, dass er das Gebiet für sein Rudel möchte, aber dieses Rudel ist nicht das, welches er bis vor kurzem angeführt hat. Richard will ein neues unaufhaltsames Rudel zusammenstellen, eins mit Schattenwesen und Hybriden." erklärt Alice uns und ich kann förmlich spüren, wie meine Gesichtsfarbe schwindet. 

„Dadurch wäre er unaufhaltsam, niemand der seine ich nenne es mal Säuberung überlebt würde sich ihm widersetzen." sagt meine Mom geschockt und sieht zu Alice, diese sieht aber entschuldigend zu Sophie. „Der ehemalige Beta ist Liams Vater nicht wahr?" fragt sie angespannt und sieht etwas verzweifelt zu der Sirene, welche nur mitleidig mit dem Kopf nickt. „Das würde doch aber bedeuten, dass nicht nur euer Rudel in Gefahr ist, sondern auch unseres." kommt es gepresst von Kaya und sie sieht geschockt zu mir. „Ich will so schnell es geht weiter trainieren, um diesem verdammten Köter seine gerechte Strafe liefern zu können, falls er es wagen sollte auch nur einen Finger an einen geliebten Menschen zu legen." sage ich knurrend und erhalte Zustimmung von Tyler. 

„Jetzt da wir mit Sicherheit wissen, dass unsere Familie in Gefahr ist müssen wir uns einfach noch besser vorbereiten. Ich habe zwar schon Noah versprochen ihn zu unterstützen, aber ich muss auch an meinen eigenen Bruder denken, an meine Freunde und meine Mate. Wir müssen vorbereitet sein und dazu müssen wir nicht nur unsere Hybridenseiten im Griff haben, sondern benötigen auch jede Hilfe die wir bekommen können." kommt es von Tyler und er sieht auffordernd zu den Erwachsenen. Mit nur einem kurzen Blick kann ich erkennen, dass er nicht der Einzige ist, denn Kaya und Sophie haben den gleichen Gesichtsausdruck wie Tyler und ich. 

„Es wird ein harter Kampf werden." sagt Mom und ich schüttle den Kopf. „Das wussten wir bereits. Außerdem hat Tyler Recht, wir brauchen mehr Leute, die für uns kämpfen und dabei ist es mir egal ob Schattenwesen oder nicht. Wenn wir zusammenhalten, dann ist es egal welcher Spezies wir angehören, denn dann sind wir eins, ein Team und ein Rudel." entgegne ich ihr und sie sehen überrascht und gerührt zu uns. „Wann seit ihr denn so erwachsen geworden." flüstert Maria, während sie sich eine Träne wegwischt, welche ihr über die Wange gelaufen ist. 

„Ihr Kinder trainiert weiter und wir machen uns auf die Suche nach Anhängern. Die Villa ist ja groß genug für weitere Bewohner." sagt Alice entschlossen und wir nicken einstimmig. „Bleibt nur noch die Frage, wer das ganze anführen soll." sagt Scott nachdenklich, aber Kaya hat sofort eine Antwort parat. „Das können Lija und Tyler, schließlich tragen die Beiden Alphagene in sich und sind dadurch in der Lage ein Rudel anzuführen." sagt die Vampirin entschlossen und ich sehe sie überrascht an. „Kaya hat Recht. Wir sollten und werden das tun, für unsere Freunde, unsere Familie und den Frieden in ganz Nordamerika." sagt Tyler und legt eine Hand auf meine Schulter. „Wir werden nicht zulassen, dass er gewinnt." sage ich entschlossen und sehe zu meinem besten Freund.