Kapitel 25

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Vasco P.o.v.


Vor meinem Vater erscheint ein großer, muskulöser Mann mit stechend blauen Augen und blonden Haaren. Wenn ich es nicht besser wüsste könnte ich sogar denken er sei ein übernatürliches Wesen, aber dieses Gesicht kann mich nicht täuschen. Sein Gesicht zieren 3 lange Narben, welche durch die Krallen eines Werwolfs entstanden sind, aber nicht irgendeines Wolfes sondern durch Dark, den Wolf meines Vaters. Ich sehe vollkommen erstarrt zu den Männern und kann mich nicht bewegen, selbst atmen fällt mir beim Anblick dieses Menschen schwer. „Vasco, was ist denn los?" fragt Leo, aber bevor ich etwas sagen kann beginnen die Männer zu sprechen. 

„Ich dachte immer ihr seid Elitejäger, wie lange kann es dann bitte dauern 3 einfache Wesen zu finden?" fragt mein Vater aufgebracht und sieht wütend zu seinem Gegenüber, welchen sein Auftreten vollkommen kalt lässt. „Wenn es dir nicht schnell genug geht, dann such sie doch selber. Schließlich geht es hier um deinen Sohn und die Mate deines anderen Sohns." antwortet der blonde Mann gelassen und sieht meinem Vater standhaft in die Augen. „Für unser Vorhaben sind Beide wichtig, außer du hast kein Interesse mehr." entgegnet Dad dem Jäger und ich werde immer verwirrter. 

„Ich und kein Interesse daran die Zahl der übernatürlichen Wesen in gesamt Nordamerika gegen Null zu bringen, mach dich nicht lächerlich Richard. Jedoch ist mir schleierhaft weshalb du dein eigenes Rudel auch opfern willst." sagt der Jäger und Leo und Kilian ziehen scharf die Luft ein. „Das ist nicht mehr mein Rudel, sondern das von Vasco. Dieses Rudel besteht nur aus Schwächlingen und Feiglingen, ansonsten wären sie mir bei meinem Vorhaben gefolgt, anstatt zu versuchen es mir auszureden. Allen voran Alec, in ihn hatte ich das größte Vertrauen gesetzt, aber er denkt, dass seine lieben Worte vor 17 Jahren die Idee aus meinem Kopf verdrängt haben." kommt es von meinem Vater und ich sehe geschockt zu ihm. 

„Ist es vielleicht möglich, dass die Beiden bei IHR sind?" fragt der Jäger, mit Betonung auf dem 'Ihr' und die Augen meines Vaters werden zu Schlitzen. „Sie würde es nicht wagen sich mir noch einmal zuwider setzen nachdem ich ihren Mate beim letzten Mal fast getötet habe." antwortet mein Vater knurrend und der Jäger schüttelt belustigt den Kopf. „Stimmt, die Narbe im Gesicht. Ist wohl ein echter Klassiker?" sagt er sarkastisch und deutet auf die Narben in seinem Gesicht. 

„Hör auf zu Jammern und sieh zu, dass du Lija und Tyler bald findest." kommt es wieder zornig von meinem Vater und ich bin erschrocken darüber, wie kalt er sein kann. „Was ist mit dem Vampir, der vermutlich bei ihnen ist?" fragt der Jäger und scheint mittlerweile genervt von meinem Vater zu sein, da kann ich ihn allerdings verstehen. „Ist mir doch egal. Ihr seid Jäger tötet sie von mir aus, ich brauch sie nicht." antwortet mein Vater mit einer Kälte in der Stimme, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nach dieser Aussage greift Leo sofort nach der Hand von Kilian und drückt diese einmal fest. Der Hexer sieht so aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. „Wie du wünschst Richard." sagt der Jäger noch einmal dreckig grinsend, bevor er sich umdreht und wieder im Wald verschwindet. 

„Ich bin froh, wenn ich dich endlich los bin." zischt mein Vater noch, bevor er sich ebenfallsauf den Rückweg macht und geradewegs an uns vorbei läuft. In diesem Moment bin ich echt froh das Kilian so ein guter Hexer ist, denn ab jetzt traue ich meinem Vater alles zu, selbst dass er uns alle 3 hier an Ort und Stelle getötet hätte, wenn er uns bemerkt hätte. 

„Was war das denn?" fragt Kilian, nach schätzungsweise 10 Minuten in denen wir uns nicht einmal von der Stelle bewegt haben, aufgebracht und sieht verstört zu uns. „Ich hab keine Ahnung, aber so wie es klang will Richard uns alle tot sehen." antwortet Leo ungläubig und lässt sich im nächsten Moment auf den Waldboden fallen, da er Kilians Hand noch hält fällt dieser gleich mit um. Ich setze mich zu ihnen und starre immer noch auf die Stelle, an der sich mein Vater und der Jäger bis vor kurzem noch unterhalten haben. 

„Vasco ich hatte das Gefühl du kennst diesen Mann. Wer ist das?" kommt es vorsichtig von Kilian, welcher gerade versucht seine Hand aus Leos Umklammerung zu befreien. „Dieser Mann ist der Mörder meiner Schwester." flüsterte ich und die Beiden sehen mich verwirrt an. „Welche Schwester?" fragt Leo und bekommt dafür einen überraschten Blick von Kilian. 

„Ich hatte eine Zwillingsschwester, doch als wir fünf Jahre alt waren haben wir beim Spielen mit Tyler im Wald nicht aufgepasst und sind in das Gebiet der Jäger gekommen. Unseren Fehler haben wir leider erst bemerkt, als es schon fast zu spät war und kurz vor unserem Haus hat genau dieser Jäger meiner Schwester einen Pfeil durch ihr Herz geschossen. Bis jetzt dachte ich allerdings, dass alle dieser Jäger tot sind, dass Richard sie alle getötet hat." antworte ich auf die Frage meines Beta und sage dabei bewusst nicht Vater, denn den Titel scheint er nicht wirklich verdient zu haben. „Warum hast du nie etwas gesagt?" fragt Leo erschüttert, während er mich in den Arm nimmt. „Ich sollte nicht, außerdem hat es zu sehr weh getan." antworte ich nur plump und lege meinen Kopf auf seine Schulter. 

„Daher also dein Hass gegen Menschen." kommt es von Kilian und ich nicke. „Hast du vielleicht eine Ahnung wer die unbekannte Frau ist, die deinem Vater scheinbar schon einmal im Weg stand?" fügt der Hexer noch hinzu, aber ich schüttle den Kopf. „Ich habe keine Ahnung. Wie es aussieht kenne ich diesen Mann nicht einmal richtig." antworte ich seufzend und stehe langsam auf. „Das Einzige das im ich Moment noch weiß ist, dass ich mein Rudel auf einen Kampf vorbereiten muss und mein Vater davon nichts mitbekommen darf. Und das ihr Beiden, Lucy, Amy und Amara wahrscheinlich zur Zeit die Einzigen sind, denen ich vertrauen kann." füge ich noch hinzu und wir machen uns wieder auf den Weg zurück nach Hause. 

„Denkst du, dass du das alles hinbekommst?" fragt Leo besorgt, als wir uns anstatt auf den Weg nach Hause doch lieber auf den Weg zum Engelsfels machen, da ich die drei Mädchen in unsere neuen Erkenntnisse einweihen möchte. „Ich muss es hinbekommen, sonst werden wir vermutlich alle sterben." antworte ich angespannt und Leo sieht nun noch besorgter aus als vorher. Als wir am Engelsfels ankommen sind die drei Mädchen schon da und erwarten uns scheinbar sehnlichst. 

„Warum hat Kilian uns mitten in der Nacht hierher bestellt? Gibt es etwa Neuigkeiten von Lija, Tyler und Kaya?" fragt Amara hoffnungsvoll, aber ein Blick in unsere Gesichter reicht ihr um zu verstehen, dass es um etwas anderes geht. „Was habt ihr raus gefunden als ihr Richard gefolgt seid?" fragt Lucy stattdessen und erntet überraschte Blicke der anderen beiden Mädchen. Leo beginnt daraufhin ihnen alles über das Gespräch zu erzählen, welches wir belauscht haben und die Drei sehen geschockt zu uns. 

„Das ist eine Katastrophe." kommt es aufgebracht von Amy, kaum das Leo seinen letzten Satz beendet hat. „Das musst du uns nicht sagen." entgegnet Kilian, welcher im nächsten Moment von Amara umarmt wird, was Leo nur missmutig mit ansieht. „Was wollen wir jetzt machen?" fragt Lucy nacheiniger Zeit angespannt und sieht überfragt zu uns. „Wir müssen die Drei finden bevor es die Jäger tun. Ich muss euch aber sagen, dass ich das Gefühl habe sie wissen über all dies schon Bescheid." antworte ich ihr und alle nicken. Egal wo ihr auch seid wir finden euch, jetzt erst recht.

Erwachen des FuchsesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt