Erwachen des Fuchses

Kapitel 16

Kaya P.o.v.

Nach dem Frühstück

„Jetzt werdet ihr alle trainiert und ich sitze dumm hier rum." sagt Sophie und seufzt theatralisch auf. Sie würde sich perfekt mit Amy verstehen. „Du kannst ja deinem Bruder beim Training von Tyler helfen oder mit mir mitkommen wenn du Lust hast." kommt es von mir und sie sieht mich mit großen Augen an. „Ich darf dir dabei zusehen wie du eine scheinbar gut gehütete Technik der Vampire erlernst?" fragt Sophie erstaunt und ich nicke. „Bevor du hier alleine herumsitzen musst kannst du gerne mitkommen. Ich habe nichts dagegen. Wir müssen nur wahrscheinlich meinen Lehrer fragen." antworte ich ihr und sie sieht begeistert aus. 

Bevor einer von uns noch etwas sagen kann betritt Maria wieder den Raum, gefolgt von einem großen blonden Mann, der seine langen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hat. Er hat goldbraune Augen und eine nicht vollständig verheilte Brandwunde auf der linken Seite seines Gesichts. „Kaya, Sophie darf ich euch meinen alten Freund vorstellen. Er heißt Scott Peterson." sagt Maria und bleibt mit dem Mann vor uns stehen. 

„Freut mich euch kennenzulernen, bitte nennt mich Scott." sagt der Vampir freundlich und hält mir seine Hand hin. Nachdem ich diese ergriffen habe und wir Hände geschüttelt haben macht er das gleiche mit Sophie. „Du möchtest also trainiert werden?" fragt er mich mit einem Lächeln im Gesicht und ich nicke entschlossen. „Ich möchte meine Freunde und Familie verteidigen können. Da ich nun außerdem die Luna des Rudels von Sophie werde möchte ich auch sie beschützen können." antworte ich ihn und der Vampir vor mir sieht begeistert aus. 

„Dein starker Wille wird dir bei dem Training sehr nützlich sein." entgegnet er mir und ich lächle ihn an. „Bevor ich es vergesse, darf Sophie mit zu unserem Training kommen? Ich möchte nicht, dass sie alleine hier herumsitzen muss." frage ich den Mann und er sieht prüfend zu der Hybridin. „Ich habe nichts dagegen, wenn ihr wollt, dann können wir auch gleich los legen." antwortet Scott und wir nicken. „Na dann bringe ich euch zu einem Trainingsraum." sagt Maria und wir folgen dem Drachen schnell. Wir gehen nur kurz einen Gang entlang und halten vor einer braunen Tür. Maria öffnet diese und wir treten ein. Der Raum dahinter ist ungefähr so groß wie der Besprechungsraum in dem wir die letzten 2 Tage verbracht haben und besitzt 2 riesige Fenster. Im Zimmer verteilt sind 2 Boxsäcke, 2 Laufbänder und ein kleines Kampffeld. 

„Ich hoffe ihr denkt nicht, dass die Trainingsgeräte normal sind." sagt Maria und grinst uns an. „Was meinst du damit?" fragt Sophie verwirrt. „Die Boxsäcke sind aus extra gehärtetem Material und die Laufbänder erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 250 Kilometer pro Stunde, damit kann die Geschwindigkeit perfekt trainiert werden." antwortet Maria und Sophies und meine Augen werden groß. Nach dieser Erklärung verlässt sie den Raum und lässt uns somit mit Scott alleine. 

„Ich möchte erst einmal sehen, auf welchem Stand du mit deiner körperlichen Stärke und deiner Geschwindigkeit bist. Du musst nämlich wissen es bedarf einer bestimmten körperlichen Konstitution um die Technik der Unsichtbarkeit erlernen und einsetzen zu können und wenn du sie noch auf andere anwenden möchtest, dann musst du noch stärker sein." erklärt mir der Vampir und ich sehe ihn geschockt an. „Dann fangen wir gleich an." sagt Sophie enthusiastisch und ich sehe sie nur kurz entgeistert an. „Fangen wir mit einem der Boxsäcke an." beschließt Scott und geht schon darauf zu. 

Jetzt bin ich wirklich froh vorhin schon Trainingssachen angezogen zu haben. Ich kenne den Mann zwar nicht, aber ich glaube er will mich quälen. Anstatt wie ich dachte 10 Minuten oder höchstens eine halbe Stunde an dem Boxsack zu trainieren hat er mich ganze 2 Stunden darauf einschlagen lassen und das alles ohne Pause. Die zwei Stunden sind gerade um und ich hab das Gefühl ich muss sterben, keine Ahnung wann mich das letzte mal soviel bewegt habe. 

„Trink schnell was und dann geht es auf dem Laufband weiter." sagt Scott, als ich gerade etwas aus einer der Flaschen trinke und ich suche mal nach Sophie. Als ich sie entdecke werden meine Augen groß. Sie ist auf einem der beiden Laufbänder und hat eine unglaubliche Geschwindigkeit drauf. 

Kaum habe ich die Flasche kurz abgesetzt nimmt Scott mich mit zum zweiten Laufband. Die nächsten 2 Stunden verbringe ich auch auf diesem und eine Stunde davon laufe ich mit meiner aktuellen Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde. Als er endlich sagt das wir jetzt Pause machen und zum Mittag gehen spüre ich meine Beine kaum noch. 

Gleichzeitig bin ich aber mehr als beeindruckt von Sophie, welche die 4 Stunden in denen wir im Trainingsraum waren auf dem Laufband war und ein Blick hat mir verraten, das ihre Höchstgeschwindigkeit in menschlicher Form 75 Stundenkilometer beträgt, dies ist für einen Werwolf sehr gut, vor allem wenn man bedenkt das sie verwandelt fast doppelt so schnell laufen können. „Das Training war doch ganz gut." sagt Sophie fröhlich, als wir schon fast wieder im Besprechungsraum sind und ich sehe sie nur verstört an.