Vasco P.o.v.
Ich drehe hier noch durch, wann wacht Lija endlich wieder auf? „Du hast den Arzt doch selbst gehört, sie wird bald wieder ansprechbar sein. Sie hatte durch die drei Wunden viel Blut verloren und ist dadurch ohnmächtig geworden. Ihr Körper muss sich erst einmal wieder regenerieren." sagt Mom jetzt schon zum ich glaube zehnten Mal und ich sehe sie wieder so genervt an, wie beim ersten Mal. „Das ist jetzt 3 Tage her und sie macht immer noch keine Anstalten dafür aufzuwachen." entgegne ich ihr und seufze einmal schwer. „Der Jäger hätte schon früher schießen sollen, dann hätte er Lija nicht so viele Wunden zufügen können." kommt es etwas abwesend von ihr und ich drehe mich um.„Ich hätte einfach nicht so schwach sein dürfen. Es ist meine Aufgabe, meine Pflicht Lija als meine Mate zu beschützen und wenn ich das nicht einmal kann, dann habe ich sie nicht verdient." sage ich schwach und setze mich langsam auf den Küchenstuhl. „Mach dich nicht selber fertig, du hättest nichts weiter für sie tun können." kommt es nun von Tyler, welcher mit Lucy ebenfalls in der Küche sitzt. „Immer dieses dumme hätte, was passiert ist das ist passiert. Wir können jetzt nichts weiter tun als abwarten und Lija in Ruhe genesen lassen und das wird sie auch." sagt Lucy mit fester Stimme und ich lächle sie schwach an. Wie konnte ich nur jemals schlecht von diesem Menschen denken, sie sogar mobben? Bei diesem Gedanken fühle ich mich nur noch schlechter und lasse meinen Kopf auf den Küchentisch fallen.
Lija P.o.v.
Mit fürchterlichen Kopfschmerzen erwache ich langsam aus dem tiefen Schwarz, welches bis eben vor meinen Augen war. Als ich versuche meine Augen zu öffnen ist meine Umgebung natürlich erst einmal viel zu hell und ich schaffe es erst beim dritten Versuch. Ich lasse meinen Blick umher schweifen und bemerke dadurch schnell dass ich in Vascos und meinem Zimmer im Haus der Youngs bin. Die Vorgänge sind zurückgezogen und ich schätze es ist gerade Mittag. An meinem Körper befinden sich Verbände, welche meinen kompletten Oberkörperbedecken. Langsam fällt mir der Kampf wieder ein und meine linke Hand gleitet zu meinem Genick. Hier ist weder ein Verband noch eine Wunde, ich schätze Amy hatte diese schon an Ort und Stelle geheilt, schließlich war diese am tiefsten und gefährlichsten.„Könntest du die Verbände entfernen, ich fühle mich etwas bedrängt." „Sind denn die Wunden schon alle verheilt?" „Denkst du wir würden dich wach werden lassen, wenn es nicht so wäre?" Das ist allerdings einleuchtend und ich entferne langsam und vorsichtig die Verbände. Natürlich hatte Akira Recht und es ist keine Wunde mehr an meinem Körper. Ich stehe vorsichtig aus dem Bett auf und bemerke recht schnell, dass ich keine besonders großen Schmerzen habe. Da ich nur Unterwäsche an habe gehe ich zum Kleiderschrank, suche mir Kleidung raus und begebe mich anschließend ins Badezimmer, um die restlichen Blutflecken von meinem Körper zu waschen.
Als ich das Badezimmer wieder verlasse haben sich doch Schmerzen in meinem Körper breit gemacht und ich bin dankbar dafür, dass Schmerztabletten und ein Glas Wasser auf dem Nachttisch stehen. Ich nehme schnell eine und setze mich aufs Bett. Wie es wohl den Anderen geht? Sind alle unverletzt? Was ist mit den Schattenwesen, geht es ihnen gut und wurden sie wirklich von unserem Rudel akzeptiert? Alles Fragen die mir nur jemand beantworten kann, der mit auf der Lichtung war, aber wo sind die alle? Plötzlich durchfährt mich ein kurzer Schmerz an meiner Stirn und ich reibe verwirrt darüber. Was war das denn? Das muss Vasco gewesen sein. Ob er im Haus ist? Mit einem kurzen Schulterzucken erhebe ich mich wieder vom Bett und verfluche mich selbst, weil ich meine dumme Schulter so dumm bewegt habe. Langsam begebe ich mich zur Tür und schließe sie leise hinter mir. Danach gehe ich langsam den Gang entlang und die Treppe nach unten. Da ich Stimmen aus Richtung Küche wahrnehme bewege ich mich auf diese zu und bleibe im Türrahmen stehen.
Im Raum befinden sich eine etwas mitgenommen aussehende Rebecca, Tyler, Lucy, mein Mate welcher furchtbar fertig aussieht und meine Mom, welche hinter dem Jungen mit dem Kopf auf der Tischplatte steht und ihm beruhigend über den Rücken streicht. Letztere ist auch die erste Person, welcher auffällt das ich im Türrahmen stehe. Mom lässt von Vasco ab, kommt zu mir und nimmt mich vorsichtig in den Arm. „Ich hatte solche Angst um dich." sagt sie leise und ich höre wie ihre Stimme bebt. „Unkraut vergeht nicht." entgegne ich ihr nur und sie muss fast schon lachen. Als sie mich wieder loslässt sehe ich, dass mich noch immer keiner der Anderen bemerkt hat und räuspere mich einmal kurz. Auch wenn das nicht wirklich laut war schießt der Kopf von Vasco sofort nach oben und er starrt mich kurz an, bevor er aufsteht und langsam auf mich zukommt. Es kommt mir fast so vor, als hätte er Angst ist könnte verschwinden, wenn er sich mir zu schnell nähert.
Als es mir zu doof wird gehe ich ihm einfach entgegen und lege sanft meine Arme um ihn. Er erwidert meine Umarmung sofort und legt vorsichtig seine Arme um mich, als hätte er Angst mich zu zerbrechen. „Ich bin nicht aus Glas, du kannst mich ruhig richtig anfassen." flüstere ich an seine Brust und als hätte er nur auf diese Worte gewartet zieht er mich im nächsten Moment stärker an sich und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge, wo er die Markierung an meinem Hals einmal zärtlich küsst. „Ich dachte schon, dass ich dich verloren habe." flüstert er in meine Haare und ich entferne mich etwas von ihm. „Du wirst mich nicht mehr los." antworte ich, bevor ich mich ein wenig auf die Zehenspitzen stelle und ihm einen sanften Kuss auf die Lippen hauche. Ohne zu zögern erwidert er diesen Kuss und zieht mich wieder etwas näher an sich.
„Geht dafür auf euer Zimmer." ertönt plötzlich eine angeekelte Stimme neben mir und wir lösen uns voneinander. „Tyler ich schwöre bei Gott du bist bald tot." knurrt Vasco und ich will gerade etwas hinzufügen, als mein Blick auf Lucy fällt oder besser gesagt auf ihren Hals. Meine Augen weiten sich und während die Brüder einen sinnlosen Schlagabtausch führen gehe ich zu meiner Freundin. „Tyler hat dich markiert." sage ich begeistert und ihre Augen strahlen. „Ja und du hattest recht, das hat scheiße wehgetan." entgegnet sie mir und ich lächele sie an.
„Habt ihr die Markierung denn schon vollendet?" frage ich sie grinsend und ihr roter Kopf ist mir Antwort genug, weshalb ich ein kurzes „Keine Details bitte" anhänge und damit Lucy wieder zum lachen bringe. Dadurch werden auch die Jungs wieder auf uns aufmerksam und kommen zu uns. Mein Blick gleitet allerdings etwas besorgt zu Rebecca. „Mach dir keine Gedanken Lija, es geht mir erstaunlich gut, vor allem durch unsere beiden neuen Mitbewohner." sagt die Frau, welche meinen Blick richtig gedeutet hat und ich sehe etwas verwirrt zu ihr.
„Ophelia und Maria wohnen offiziell hier." beantwortet mir Vasco meine ungestellte Frage und ich lächle etwas. „Wie lange war ich denn ausgenockt?" frage ich anschließend etwas perplex und die Anwesenden tauschen einen kurzen Blick. „Circa drei Tage." antwortet dann Mom und ich sehe überrascht zu ihr. „Wo ist mein Katana?" ist das Erste, was ich nach einer kurzen Stille sage und alle schütteln den Kopf. „Wirklich das ist deine erste Frage? Deine Mom hat es aus dem Boden gezogen und es befindet sich unter unserem Bett." antwortet Vasco kopfschüttelnd und ich muss mir ein Grinsen verkneifen.
„Was hab ich alles verpasst?" frage ich im nächsten Moment auch schon und die Anderen scheinen kurz zu überlegen. „Die Schattenwesen haben bei uns und Noah ein zu Hause bekommen und wurden mit offenen Armen empfangen. Wie du bereits vermutet hast konnten die Anderen, die angegriffen wurden, sich gut durchsetzen und es gab keine Toten. Auch diese Schattenwesen haben ein zu Hause bekommen und langsam aber sicher wird der alte Hass ihnen gegenüber abgelegt und immer mehr Rudel, Clans und Zirkel nähren sich ihnen an. Außerdem haben Amara und Sophie ihren Mate gefunden." erklärt Tyler mir und versucht den letzten Teil beiläufig klingen zu lassen.
„Das ist so toll, endlich bekommen die Schattenwesen ein zu Hause und müssen sich nicht mehr verstecken. Warte mal, hast du gerade gesagt, dass Amara und Sophie ihren Mate gefunden haben?" frage ich aufgeregt und sehe meine Freunde mir großen Augen an. „Du hast richtig gehört." sagt Lucy und irgendwie habe ich das Gefühl sie verschweigen mir etwas wichtiges. „Aber Amara ist doch erst 17, ist ihr Mate etwa auch älter als sie?" frage ich und selbst Vasco grinst jetzt. „Wo sind sie ich will mit ihnen reden?" quengle ich etwas und Tyler lacht. „Und das hast du wirklich vermisst?" fragt der Drache seinen Bruder und Lucy schlägt ihm leicht gegen die Schulter.
„Du hast mich selber vermisst, also halt den Rand und bring mich zu Amara und Sophie." entgegne ich meinem besten Freund und nach einer kurzen Verabschiedung von Mom und Rebecca machen wir uns auf den Weg zu Kayas Haus. „Warum wundert es mich nicht, dass sie hier sind?" frage ich kopfschüttelnd und klopfe an die Haustür der Turners. Es dauert nicht einmal lange und Sophie öffnet die Tür. „Du bist endlich wach." sagt sie, als sie mir um den Hals fällt und mich ins Haus zieht. „Ja und ich will wissen, wer dein Mate ist." kommt es ungeduldig von mir und ich sehe die Hybridin mit großen Augen an. „Das siehst du gleich." antwortet sie und zieht mich weiter Richtung Wohnzimmer, während die anderen Drei wortlos hinter uns her laufen.
DU LIEST GERADE
Erwachen des Fuchses
FantasyLija weiß nicht, was geschehen ist, noch hat sie eine Ahnung, was noch passieren wird. Wo ist sie, was macht sie hier und vor allem, wer ist diese Frau, die ihr so verdammt bekannt vorkommt? Es kommen schwere Zeiten auf sie und ihre Familie zu. Doch...