Einsatzbesprechung

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Dieser scheiss Wecker schrillte nun schon zum x-ten Mal und zum x-ten Mal haute ich mit meiner Faust auf die Schlummertaste.

Wie durch dicke Watte bahnte sich eine dumpfe Stimme ihren Weg an mein Ohr: “Fabie beweg' deinen Arsch endlich aus dem Bett Herrgott !!!“ Tamy - meine Mitbewohnerin, allerbeste Freundin, Seelenmüll-Behälter, Seelenverwandte, Schwester, Spiegel - einfach der liebste Mensch auf Erden - ausser meiner Mum.

“Ich hab endlich mal Urlaub Potter - also verhalte dich gefälligst rücksichtsvoll.“ stöhnte sie weiter.

Ich gab mir einen Ruck, erhob mich mit lautem Gähnen von meinem Schlaflager und schlurfte ins Bad. Mein Gott, wie es hier aussah !! Nach der Party gestern hatten wir beide es nicht für nötig gehalten aufzuräumen.

Nach einer kuren Katzenwäsche führte mich mein Weg in die Küche. Die Suche nach einer sauberen Tasse blieb erfolglos, also trank ich meinen Kaffee direkt aus der Kanne.

In Jeans und t-Shirt hüpfte ich noch im Laufen. Meine Hand lag schon auf der Klinke als mir einfiel dass ich vergessen hatte meine Zähne zu putzen.

Mit der Zahnbürste im Mund stand ich in Tamys Zimmer: “ Gehn ir eut amd n paffee dinken ?“ fragte ich sie. Ihr Kopf mit völlig zerzausten Haaren erschien unter der Decke. “Wasch ???„  murmelte sie.

Kichernd nahm ich die Zahnbürste aus dem Mund: “Ich hab gefragt, ob wir heute Abend was trinken gehen!“ Die Antwort kam prompt:“ Ich trinke nie wieder was!!!“

Hm....Achselzuckend dachte ich: klar - mal gespannt wie lang.

“Ok Süsse - ich muss los. Bis später dann.“

Mein Wagen stand dierekt vor der Tür, ein '68er roter Ford Mustang - mein absolutes Traumauto und mein ganzer Stolz. Ich öffnete das Dach, riss die Stereoanlage bis zum Anschlag auf und sang laut I was made for lovin' you von Kiss mit.

Wenn ich so darüber nachdachte war mein Leben bisher richtig gut gelaufen. Tamy und ich waren beide in Deutschland geboren. Als klar wurde, welche Laufbahnen wir beide einschlagen würden, entschloss sich meine Mum mit mir nach Amerika auszuwandern.

Tamy brach es damals fast das Herz. Mit grade mal 10 Jahren seine wichtigste Bezugsperson, ausser den Eltern, zu verlieren war nicht ganz so einfach.

Ich ging aufs College, welches ich - zur Begeisterung der Lehrmedien - bereits mit 16 abschloss. Oh ich war beileibe nicht die jüngste - das war mal ein Junge mit 12 - aber immerhin.

Diesen ganzen Aufruhr um meine Intelligenz habe ich nie verstanden. Ich kapier' die Dinge eben schneller als andere - keine grosse Sache.

Die ganze Zeit über hielten Tamy und ich ausnahmslos jeden Tag Kontakt. Als sie ihren ersten Modelvertrag unterschrieben hatte schickten sie ihre Eltern schweren Herzens zu uns nach Langley.Seitdem waren wir wieder vereint und nur hin und wieder getrennt, wenn sie für irgendeine Fashionshow lief oder für einen Top-Designer Fotos machte.

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht erschien auf der rechten Seite des Highway ein riesen Werbeplakat mit Tamy in sexy Unterwäsche von Victoria's Secret.

Diesem Erfolg hatten wir beide unseren heutigen Kater zu verdanken. ICH hatte ja schließlich auch was davon - in der nächsten Show durfte ich in der ersten Reihe sitzen und sexy  Bruno Mars kennenlernen. Bei dem Gedanken daran hatte ich jetzt schon ein breites Grinsen im Gesicht.

Nach meiner Ausbildung zum Agent zogen wir dann nach L.A. Dank Tamys Kohle und meiner, von meiner Mutter schon früh angelegten Fördergelder, konnten wir uns ein schönes Haus in den Hollywood Hills leisten.

Meine Mum wohnte weiter in Daytona - Sie motzte Bikes für gut betuchte Motorradfreaks auf. Lackierte sie nach Wunsch mit Graffiti. Sie ist eine der Besten und dank diesem überaus guten Ruf nicht nur während der Bikeweek gefragt.

Ich bog jetzt in die Straße mit Zufahrt zur Tiefgarage des FBI ein, suchte mir dann einen Parkplatz und hüpfte über die geschlossene Tür auf den Boden.

“Hey Zauberlehrling ! Geht die Tür bei dem alten Bock nicht auf ? Ruf' doch mal 'Stupor'“. Ich drehte mich um und antwortete:“ das is'n Schockzauber du Idiot. Aber wo wir grade bei alten Böcken sind: wie geht's dir Finelly“. Mein Partner und ich grinsten uns an.

David Finelly war ein durch und durch cooler Typ. Mit seiner Beckham Frisur, 3 Tagebart und Rayban Sonnenbrille sah er wie immer zum Anbeißen aus. Leider aber war er mein Partner und damit absolut Tabu. Das war nicht immer leicht, besonders da ich wusste wie er unter den Klamotten gebaut war. Einmal hatte ich ihn nackt aus dem Bett irgendeiner Nutte gezogen, die er tagsüber verhört und abends dann abgeschleppt hatte. Ihm ging es ähnlich wie ich schon bemerkt hatte.

In stiller Abmachung hatten wir uns auf ein Bruder-Schwester Verhältnis geeinigt, das auf 1000%igem Vertrauen basierte.

Nur so konnten wir beide einen kühlen Kopf bewahren und uns gegenseitig auf den anderen verlassen.

Wir schlenderten zum Aufzug wo noch andere Agents warteten. Eine junge Frau mit kurzen rotblonden Haaren wandte sich zu uns um. “Morgen ihr zwei - ausgeruht ?“ grinste sie uns an.

Ich lachte: “Tu nicht so McLaren, du warst doch dabei“.

“Ha....“ entgegnete unsere Kollegin “aber im Gegensatz zu euch bin ich schön brav früh ins Bett.“

“Deswegen siehst du heute auch so unwiderstehlich aus.“ raunte David mit honigsüsser Stimme in Ihre Richtung.

Ich musste in mich hinein lachen als ich sah wie knallrot Sarah McLaren wurde. “Na klaaaar.“ sagte sie mit einem schüchternen Lächeln.

Als der Lift kam fuhren wir alle zusammen nach oben und begaben uns dann geschlossen in den Besprechungsraum.

Der Deputy Direktor stand schon vorne am Pult und wartete bis alle ihre Plätze eingenommen hatten.

Jetzt bin ich mal gespannt was wir aufregendes zu tun kriegen dachte ich. Doch auf den folgenden Satz unseres Bosses war ich nicht vorbereitet. Mit breitem Grinsen sah er auf mich herab und sagte:“ Potter - freuen Sie sich: sie gehen mit One Direction auf Amerika-Tour“.

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