David war schon nach Hause gegangen und Tamy und Bruno waren ebenfalls im Bett. Ich konnte sie im Haus leise kichern hören worauf ich lächeln mußte. Nach der Aussprache war mir ein ganzes Gebirge vom Herz gerutscht und ich fühlte mich schon viel besser. Ich würde mit dem Chief reden und konnte nur hoffen, daß er mich verstand. Ich hatte nicht vor den wahren Grund für meinen Wunsch auf eine Auszeit zu nennen, ich hatte vor meine Verletzung vorzuschieben,
Ich lag im Bett und sah auf die Uhr. In England war es fast 7 Uhr morgens. Es war mir sowas von egal ob ich ihn weckte, ich mußte ihn einfach hören und wählte seine Nummer. Schlaftrunken meldete er sich: "Hallo?" "Guten Morgen" sagte ich zärtlich. "Oh meine Süße ich glaube dir geht es besser, hab ich recht?" Ich bejahte das, verriet ihm aber nicht warum. Einerseits wollte ich nichts sagen, weil ich nicht wußte ob mein Vorhaben wirklich glücken würde und während ich so darüber nachdachte kam mir ein überraschendes Auftauchen sowieso als die bessere Idee vor. "Was hat dich aufgerichtet?" frage er mich. Er wurde zunehmend wacher. "Oh. Eine Kombination aus Bruno, Tamy, David und ein paar Bier." sagte ich lächelnd. "Das ist schön Süße, du hörst dich auch wesentlich besser an. Ich bin mit allem einverstanden was dich wieder glücklicher werden lässt." meinte er dann. "Ich kucke grade die Bilder von uns aus dem Stadion an", sagte er gerade. "Wo hast du die her?" fragte ich ihn erstaunt. Er lachte laut: "Ich habe einfach die Zeitung angerufen und sie gebeten mir sie per Mail auf mein Handy zu schicken." Leise fügte er hinzu: "So habe ich immer ein Stück von uns bei mir." Ich seufzte und gleich darauf piepste es in meiner Tasche. "Moment ich kriege grade eine Nachricht." sagte ich und griff mir mein Handy daraus. Als ich draufsah sah ich sofort dieses Bild von Harry und mir auf dem ich auf seinem Rücken saß und er den Kopf nach hinten bog und mich küsste. "Oooooh...Danke" machte ich entzückt. "Keine Ursache" drang seine Stimme an mein Ohr. "Harry ich liebe dich und würde am liebsten noch stundenlang mit dir reden aber ich brauche ein Mützchen Schlaf wenn ich morgen durchhalten will." sagte ich. Wir verabschiedeten uns und ich fiel in einen absolut ruhigen Zustand der bald in einen tiefen Schlaf mündete.
Am nächsten Morgen sprang ich ausgeruht und froh aus dem Bett. Ich ging unter die Dusche, zog mich an und dachte: wenn ich Glück habe ist das heute vielleicht vorerst einer meiner letzten Arbeitstage. Leise, um Bruno und Tamy nicht zu wecken, verliess ich das Haus und fuhr bei David vorbei um ihn für die Arbeit abzuholen. Als er ins Auto sprang fragte er mich: "Und ? Hast du dir deine Worte gut zurecht gelegt ?" "Ja habe ich, ich sage zu ihm 'Ihr könnt mich alle mal kreuzweise, die nächsten Wochen fangt Ihr eure Verbrecher alleine." sagte ich grinsend. Er lachte schallend. In Wahrheit hatte ich keinen Schimmer wie ich anfangen sollte. Wahrscheinlich war es sowieso das Beste, spontan drauflos zu quatschen. Im Präsidium angekommen suchte ich einen Parkplatz und wir sahen uns an. Ich atmete tief durch und sagte: "Na...auf ins Gefecht!" und wir verliessen das Auto in Richtung Aufzug.
Oben angekommen ließ ich mich erstmal am Schreibtisch nieder und ordnete kurz meine Papiere. Dann stand ich auf und ging in Richtung des Büros vom Chief. David lief hinter mir her und raunte mir zu: "Du brauchst vor gar nichts Angst zu haben. Das alles ist erstmal nur vorläufig OK?" . Ich nickte ihm zu und klopfte an die gläserne Bürotür. Der Chief winkte uns hinein und ich bat darum ob er ein paar Minuten Zeit für uns hätte. Er runzelte die Stirn und wies uns dann auf die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch. Er sah vom Einen zum anderen und nickte auffordernd. "Chief, ich möchte sie um eine Auszeit bitten bis Ende des Jahres, dann werde ich weitersehen." Erstaunt zog er die Augenbrauen nach oben:"Eine Auszeit ? Warum das denn so plötzlich?" Ich erklärte ihm wie sehr mir die Schießerei doch zugesetzt hatte und ich nicht wußte ob ich diesen Job wirklich bis an mein Lebensende oder sogar nur bis mich jemand erschießen würde, machen wollte. Ich schwindelte ein wenig darüber. Ich wache nachts auf, hab manchmal Angst vor meinem eigenen Schatten blablabla. Irgendwann sagte ich aber doch etwas was der Wahrheit erstaunlich nahe kam: "Ich weiß einfach nicht ob ich mich wirklich mein Leben lang fast nur mit dem Abschaum der Menschheit befassen will." Die ganze Zeit hatte er mir aufmerksam zugehört und keine Miene verzogen. Nun nickte er:" Wenn ich ehrlich sein darf, ich hatte schon bemerkt, daß Sie seit der Schießerei nicht in der besten mentalen Verfassung Ihres Lebens waren. Aber was machen wir mit Finelly?" fragend sah er dabei David an. "Ich kriege schon Ersatz" meinte er, "und sollte es länger dauern, dann dauert es eben länger." lächelte er mich mit einem Seitenblick an.
Der Chief überlegte kurz und meinte dann: "Na Ihr seid euch, wie es aussieht, schon einig. Warum sollte ich euch dann Steine in den Weg legen." Innerlich machte ich bereits einen Luftsprung vor Freude. "Dann sind sie jetzt erstmal, sagen wir bis zum 10. Januar beurlaubt, ist das Okay" fragte er. Ich tat betont lässig und meinte achselzuckend: "Klar". Als wir gerade durch die Tür wollten, hielt uns der Chief nochmal auf: "Potter - das Leben ist immer das was man draus macht" sagte er. Ich lächelte: "Absolut.....Absolut.". Dann verließ ich sein Büro.
Wir gingen zur Waffenausgabe und ich gab meine Marke und meine Waffe ab. Die Polizistin die dort gerade Dienst hatte sah mich mit großen Augen an: "Agent Potter, wollen sie uns etwa verlassen?" fragte sie erstaunt. "Erstmal vorübergehend" antwortete ich ihr beruhigend. "Oh.... meinte sie auf einmal: "Die Schießerei hm ?" Ich nickte. "Das ging schon den Besten so Agent - machen sie sich darum mal keine Sorgen" sagte sie. Ich mußte lächeln. Wir verabschiedeten uns herzlich und unser Weg führte uns nochmals an meinen Schreibtisch. Wir besprachen noch die letzten Akten die darauf lagen. Als wir fertig waren fragte mich David: "Willst du die große Runde machen?" fragte er. Ich überlegte. "Wenn du die Fragerei abkannst warum ich plötzlich nicht mehr da bin...dann nicht" meinte ich. Er schüttelte mit dem Kopf. "Damit komm' ich schon klar.". Gut...das war dann geklärt.
Unterwegs holten wir für jeden eine Pizza und fuhren nach Hause um mit Tamy und Bruno zu Abend zu essen. Als wir alles aufgeräumt hatten saßen wir draussen. "ich kann es nicht fassen" sagte ich verträumt. "Ich bin frei" ich lächelte die anderen an, die mich ebenfalls anlächelten. "ICH BIN FREI" schrie ich laut. Von irgendwoher kam die Antwort: "Das ist echt schön für dich Schätzchen". und wir lachten laut.
Ich rief im Reisebüro an und fragte die Dame wann Sie mir den nächsten Flug nach London buchen könnte. Ich hörte sie auf der Tastatur klappern, dann kam sie wieder ans Telefon zurück: "Übermorgen hätte ich noch etwas: 20:30 Abends ist das OK ?" Ich schlug sofort zu und buchte mit meiner Kreditkarte. Als ich aufgelegt hatte sagte Tamy: "Dann müssen wir morgen kurz shoppen gehen und Wäsche wäre auch noch zu waschen." "Die Wäsche kriege ich schon hin, aber warum shoppen?" antwortete ich fragend. Bruno lachte: "Na du brauchst eine dicke Jacke" Wir lachten alle. Das Wetter war jetzt das letzte was mich interessierte.
Ich war total aufgeregt....in allerspätestens 3 Tagen wäre ich bei Harry.
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Hopeless Love
FanfictionFabienne ist 21 und dank ihrer Hochbegabtheit eine der jüngsten FBI-Agentinnen die es gibt. Sie wohnt mit Ihrer Freundin Tamy, einem Modell, in Los Angeles. Als sie von Ihrem Chief den Auftrag erhält, zusammen mit ihrem Partner David Finelly die Ban...