Ich lief einfach die Straße entlang, tränenblind. Immer geradeaus. Irgendwann wußte ich nicht mal mehr wo ich war. Auf der gegenüberliegenden Seite stand eine ältere Lady und die fragte ich nach dem Weg in die Innenstadt. "Oh Schätzchen, da müssen sie aber noch ein Stückchen laufen" sagte sie mitfühlend, erklärte mir aber dann den Weg.
Ich weinte die ganze Zeit, aber mehr aus Wut und Enttäuschung. Warum war er so zu mir? Ich war mir keiner Schuld bewusst. Ich hatte ja auch nichts falsches getan Herrgott. Ich hatte genug Zeit meine Gedanken zu ordnen und lief einfach immer weiter in die angegebene Richtung. Scheiße wie blöd bist du eigentlich ?! dachte ich empört. In meiner blinden Wut hatte ich Harry's Haus verlassen ohne Handy geschweige denn Geld einzustecken. Nach gefühlten 5 Stunden, mir war eiskalt, hatte ich endlich die Innenstadt erreicht. Ich setzte mich in einen Starbucks ohne etwas zu bestellen, wie sollte ich auch ohne einen Cent in der Tasche ?! Irrgendwann fasste ich mir ein Herz und bat den Geschäftsführer dass ich kurz telefonieren dürfte. "Ich hab meine Tasche verloren" sagte ich entschuldigend. Er nicke und winkte mich nach hinten. Zum Glück wußte ich Eleanors Telefonnummer auswendig. Da sie die Nummer nicht kannte fragte sie fragend: "Ähh ja ?" Ich schluchzte "Eleanor ich weiß nicht mal wo ich hier bin, kannst du mich abholen kommen?" Ich konnte merken, dass sie erleichtert war. "Oh Gott Fabie endlich...Harry macht die ganze Welt verrückt. Was ist denn nur passiert?! Vergiss das ich gefragt hab, frag jemanden nach der Adresse ich hol' dich gleich." Ich tat wie geheißen und stellte mich auf die Straße. Ich wollte mich nicht weiter von den Leuten drin anstarren lassen, mit meinen dicken, verheulten Augen.
Nach 15 Minuten, mir war total kalt, kam sie angefahren und ließ mich ins Auto springen. "Wir fahren jetzt erst mal zu mir nach Hause" sagte sie. Dort angekommen nahm uns Louis schon in Empfang. Nachdem uns Eleanor einen Kaffee aufgebrüht hatte, setzten wir uns ins Wohnzimmer. Ich trank meinen Kaffee und wärmte mich erst mal auf. Solange ließen mich die beiden in Ruhe. Danach bat mich Eleanor zu erzählen was vorgefallen war. Ich fing an zu reden, erzählte alles, von meinem Tanz-Erlebnis, daß Adam und Daniel von mir begeistert gewesen waren, und von Harry's Ausraster. Je mehr ich erzählte und mir alles wieder vor Augen stand, je wütender wurde ich wieder. Ich stand auf und tigerte vor den beiden auf und ab:" Er hat alles kaputt gemacht mit seiner scheiß Eifersucht. Wie kann er mir das antun. Der spinnt doch. Behandelt mich wie ein Flittchen, dass sich den erstbesten Typen schnappt nur weil er gut tanzen kann! Was glaubt der eigentlich wer er ist? Wenn ich mich wegen jedem Mädchen dass er auf der Tour angelächelt hat so bepissen würde!" So fluchte ich vor mich hin. Eleanor und Louis sahen mir nur schweigend zu. Während ich immer noch schimpfend auf und ab stampfte hörte ich wie Louis leise sagte: "kann ich gehen ?" und Eleanor bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick. "Was? Sie macht mir Angst" flüsterte er wieder.
Ich sah ihn an und sagte: "Herrgott Louis entspann dich, ich habe keine Waffe dabei!" Aber ich hatte mich jetzt genug ausgetobt und Louis sagte plötzlich: "Ich habe eine Idee". Er zückte sein Handy und ich rief: "Du rufst jetzt auf gar keinen Fall Harry an!" Er winkte ab. Wie ich dann hörte telefonierte er mit Adam. Er fragte ihn ob wir vorbei kommen könnten um uns das Video von mir anzusehen. Ich runzelte die Stirn und Eleanor zuckte mit den Schultern. Als er aufgelegt hatte sagte er:"Wir werden uns jetzt dein Video ansehen, dann siehst du dich selbst und kannst dann vielleicht verstehen, was in Harry vorgeht."
Bei Adam angekommen erzählte ich auch ihm was los war. Er nickte und meinte dann: "Ich habe schon gespürt daß da was nicht stimmt und ehrlich gesagt, ich kann ihn sogar ein klein wenig verstehen." Wie bitte ?! Nicht er auch noch! Er hob beschwichtigend beide Hände und sagte:"Sieh's dir erstmal selbst an." Wir saßen also zu viert vor dem Fernseher und sahen meine Performance mit Daniel. Als sie geendet hatte war ich regelrecht schockiert. Eleanor und Louis sahen mich ebenfalls mit offenen Mündern an und Louis meinte dann: "Honey du weißt ich habe dich echt sehr lieb und ich bin heilfroh daß du die Frau an Harry's Seite bist - aber jetzt weiß ich warum er so ausgerastet ist. Und ich denke du kannst es jetzt, wenn nicht verstehen, dann doch nachvollziehen." Ich sah zu Eleanor und auch sie nickte leicht:"Ich bin der gleichen Meinung wie Louis. Harry hätte dich nicht so behandeln dürfen, das steht außer Frage, aber wie Louis schon sagte, vielleicht kannst du es jetzt nachvollziehen."
Und ich konnte es. Als ich mich sah war ich ehrlich erschrocken. Es sah wahnsinnig gut aus, aber auch wahnsinnig echt! Das er da ausgerastet war und eine Stinkwut hatte war tatsächlich verständlich. Ich bereute, daß ich abgehauen war, ich hätte das sofort klären müssen, aber noch vor einigen Stunden war ich einfach nicht fähig die Wahrheit zu erkennen. Er liebte mich und ich zog vor seinen Augen so eine Show ab? Das war immer mein Geschenk an ihn und mit ihm schlief ich dann auch. Dann mußte er sehen, daß ich wenn ich tanzte, sowas auch konnte.
Er mußte mich noch nie teilen. Zu mir kamen keine Fans die ein Autogramm wollten, mich anhimmelten. Keine jungen, hübschen Typen die alles für ein Date mit mir gegeben hätten. Da war es umso härter was er da gesehen hatte. Es tat mir augenblicklich leid und trotzdem blieb ein klein wenig Rest Wut.
Wir verabschiedeten uns von Adam und fuhren Eleanor nach Hause. Sie hatte am nächsten Tag einen Termin und mußte früh raus. Sie nahm mich nochmal in den Arm und flüsterte: "Viel Glück - aber mach's ihm auch ja nicht zu leicht!" zwinkerte sie dann. Ich lächelte müde. Im Auto sitzend flüsterte ich: "Bringst du mich bitte nach Hause?" . Er lächelte und sagte: "Siehst du....du sagst nicht in Harry's Haus, du sagst nach Hause." Er seufzte und fuhr los: "Schön".
Als wir vor dem Haus standen stieg er mit aus: "Ich bringe dich zur Tür." Harry öffnete uns gleich, wahrscheinlich hatte ihn Eleanor angerufen um ihm zu sagen daß ich OK war und Louis mich nach Hause bringen würde. Ich nahm Louis in den Arm und dankte ihm, dann ging ich schweigend an Harry vorbei die Treppe hoch. Als ich oben war zog ich mich aus, ich wollte noch unter die Dusche. Unten hörte ich Louis zu Harry sagen: "Alter bring das in Ordnung Mann. Ich hab das Video gesehen und ich kann dich ein wenig verstehen - aber was du zu ihr gesagt hast war einfach unter der Gürtellinie". Ich hörte Harry's Antwort nur dumpf, was mich davon ausgehen ließ, dass er Louis gerade umarmt hatte: "Ich hab mich benommen wie der letzte Vollidiot ich weiß". "Nicht mir mußt du das sagen, IHR !" hörte ich Louis. Dann verabschiedeten sich die beiden und ich ging in die Dusche. Ich hatte extra meine Klamotten schon mit reingenommen, ich wollte auf gar keinen Fall nackt vor ihn treten.
Als ich mit einem kurzen Sleepshirt aus dem Bad kam saß er in sich zusammengesunken auf dem Bett. Er sah mich an aber ich würdigte ihn keines Blickes. Ich konnte einfach nicht - nicht gleich jetzt. Ich legte mich ins Bett und er folgte mir. Er machte keinen Versuch sich mir richtig zu nähern. Als er lag machte ich die Lampe auf dem Nachttisch aus und drehte mich auf die Seite. "Wann redest du wieder mit mir?" fragte er mich und mir brach fast das Herz wie traurig er sich anhörte. Aber ich mußte auch an Eleanor's Worte denken: Mach' es ihm nicht zu einfach! Er legte die Hand auf meine Hand und wahrscheinich war es ihm genug, daß ich sie ihm nicht entzog. *Gute Nacht Sonnenschein, ich liebe dich" sagte er. Ich kniff die Augen zusammen. Oh nein....nicht heute Nacht - da mußte du jetzt durch dachte ich.
DU LIEST GERADE
Hopeless Love
FanfictionFabienne ist 21 und dank ihrer Hochbegabtheit eine der jüngsten FBI-Agentinnen die es gibt. Sie wohnt mit Ihrer Freundin Tamy, einem Modell, in Los Angeles. Als sie von Ihrem Chief den Auftrag erhält, zusammen mit ihrem Partner David Finelly die Ban...