Ich lag im Bett und auf einen Schlag fiel mir alles wieder ein. Dieser Mistkerl Rodriguez hatte mich angeschossen. Irgendwie hatte ich Schmerzen im Brustkorb, da mußte er mich getroffen haben. Ich machte die Augen wieder zu und lächelte vor mich hin. Harry saß wirklich an meinem Bett. Ich spürte seine Lippen an meinen. Er weinte....."Ich liebe dich" sagte ich noch einmal mit rauher Stimme. Ich hörte wie David leise zu den anderen sagte: "Okay....ich glaube erstmal sind wir hier überflüssig." Er schob alle aus dem Zimmer und liess mich dann mit Harry alleine.
"Es tut mir so leid" sagte ich zu ihm, worauf er mir sofort den Finger auf die Lippen legte. "Schhhht." machte er. "Nicht jetzt, für eine Aussprache bleibt uns noch genug Zeit. Jetzt mußt du dich ausruhen, mehr nicht." Er küsste meine Hand, es liefen ihm immer noch die Tränen an den Wangen herab. "Ich hatte solche Angst dich zu verlieren, diesmal endgültig." sagte er leise. Ich lächelte nur. Ich hatte so lange geschlafen und war trotzden unendlich müde. "Schlaf jetzt" sprach er weiter. "Wirst du da sein wenn ich aufwache?" fragte ich ihn. Er lächelte mich glücklich an: "Wenn du mich nur lässt, werde ich dich nie wieder alleine lassen." Ich schloss die Augen und schlief ein.
Harry stand auf und ging auf den Gang zu den anderen, an ihm vorbei lief der Doc ins Zimmer um Fabienne kurz zu untersuchen. Harry lehnte sich an die Wand und beugte sich nach vorne. Seine Hände stützte er auf seinen Knien ab. Er atmete tief durch. Louis legte ihm beruhigend die Hand auf den Rücken. Allen war anzumerken, dass zwar eine Zentnerlast von ihren Herzen gefallen war aber die Nerven lagen immer noch blank. Tamy sagte zu allen: "Unser Haus ist zwar nicht so groß, aber ich denke wir werden alle ein Plätzchen zum schlafen finden." Sie fuhren also nach Hause. Die Stimmung war gelöst, fast aufgedreht und als endlich jeder seinen Schlafplatz eingenommen hatte, wobei Harry natürlich in Fabienne's Bett schlief" kehrte Ruhe ein. Einzig Harry lag wach. Als er hier in Fabiennes Zimmer gekommen war sah er als erstes sein T-Shirt auf dem Bett liegen. Da war es also abgeblieben und sie hatte es zum Schlafen benutzt. In diesem Zimmer roch alles nach ihr. Er empfand es als sehr tröstlich. Leise sprach er vor sich hin: " ich war nie ein sehr gläubiger Mensch, aber wer immer sie auch gerettet hat: Ich danke dir, danke dir dass du sie mir nicht genommen hast." Dann fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Am nächsten Morgen machten Sie sich schon früh auf ins Krankenhaus. Harry wollte, wie versprochen, bei Fabie sein wenn sie aufwachte. Im Zimmer fanden Sie ein wahres Blumenmeer vor. Das Departement, Kollegen, sogar das Rainbow hatte einen Strauß geschickt. Es schienen eine Menge Leute froh zu sein dass sie noch lebte. Harry trat zu ihr ans Bett und weckte sie mit einem zärtichen Kuss auf die Lippen. Als sie die Augen aufschlug lächelte sie:" du bist noch da" sagte sie leise.
Ich hörte, wie Bruno sagte:" Man, mach mal Platz jetzt". Er lachte: "wir möchten Sie jetzt auch wieder im Leben willkommen heißen." sagte er. Alle kamen an mein Bett. Die Jungs gaben mir Küsse auf die Wange, Eleanor ebenso und Tamy wollte mich in den Arm nehmen, was aber nicht ging. Stattdessen setzte sie sich zu mir ans Bett und sagte scherzhaft: "Wenn du mir nochmal so einen Schrecken einjagst bringe ich dich selber um". Alle lachten. Ich mußte auch lachen, hörte aber gleich wieder damit auf weil es mir einige Schmerzen bereitete. Es war schön sie alle bei mir zu haben, wir waren zu einem kleinen, verschworenen Haufen geworden. Der Arzt kam zu uns ins Zimmer und sagte: "So..ich muß Sie kurz bitten den Raum zu verlassen. Wir möchten nur nach der Wunde sehen." Nachdem sie draußen waren schob die Schwester das Hemd das ich trug nach oben. Sie löste den Verband und der Arzt sah sich die Wunde an. Ich schielte nach unten und sog scharf die Luft ein: "Na toll" meinte ich enttäuscht. "Meine Bikini-Tage sind wohl gezählt." Auf meiner Brust prangte eine riesige, hässliche Narbe. Die Schwester lächelte: "Ach was....sehen sie es als Kampfnarbe. Das wird sie ewig daran erinnern wie schnell alles vorbei sein kann und dass man jeden kleinen Augenblick vom Leben genießen muß." Wie recht sie doch hatte, dachte ich. "Wie geht es jetzt weiter?" fragte ich den Arzt. "Erstmal werden wir sie noch ein paar Tage zur Beobachtung hier behalten. Wir müssen noch Tests der Lungenfunktion usw. machen. Dann sehe ich aber keinen Grund mehr, warum sie nicht in ihr altes Leben zurückkehren könnten."
Mein altes Leben.....diese Worte hallten in mir nach. Wollte ich das überhaupt ? Nein...zumindest nicht so wie es zuletzt war. Ich wollte mit Harry zusammen sein. Wie war noch nicht ganz klar, aber egal welche Bedingung er vielleicht auch stellen mochte, ich war gewillt sie auf jeden Fall zu akzeptieren. Die Schwester zog das Hemd wieder über meinen Oberkörper und die anderen durften wieder ins Zimmer kommen. Eine andere Schwester kam mit einem Tablett ins Zimmer und sagte: "Sie dürfen wieder etwas essen, aber erst mal nur leichte Kost und nichts beißbares" grinste sie. Nachdem sie das Tablett auf den Tisch gestellt hatte, hob sie den Deckel. Ich verzog leicht das Gesicht und sah Tamy an. Sie lachte: "Du brauchst mich gar nicht so anzusehen - ich esse es mit Sicherheit nicht." Mit zweifelndem Gesicht nahm ich einen Löffel. Ok....Grießbrei...und gar nicht mal sooo übel. Ich aß alles auf, scheinbar wußte mein Magen besser ob ich Hunger hatte oder nicht.
Die anderen unterhielten sich derweil und lachten viel. Ich merkte ihnen an wie erleichtert sie alle waren, dass ich am Leben war und es mir, den Umständen entsprechend, gut ging. Harry saß an meinem Bett und unterhielt sich ebenfalls aber er ließ nie meine Hand los. Ich lächelte ihn an, verlagerte meinen Körper in eine seitliche Stellung, mit dem Gesicht ihm zugewandt, um. Seine Hand legte ich unter meine Wange und schloss die Augen. Mein Körper war, im Gegensatz zu meinem Gehirn, noch nicht bereit das volle Programm durchzuziehen und ich schlief wieder ein.
Als ich aufwachte sah ich Harry immer noch neben mir sitzen. Mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht lächelte er mich an: "Darf ich kurz meine Hand wieder haben?" sagte er. "Sie fühlt sich nämlich grade so an als ob sie gar nicht mehr zu meinem Körper gehört." Ich lachte vorsichtig : "tut mir leid" sagte ich. Er massierte seine Hand und grinste mich an. "Wo sind die anderen?" sagte ich. "Was Essen gegangen." gab er mir zur Antwort. "Hast du keinen Hunger?" fragte ich ihn. "Doch....aber ich will auch nicht von dir weg" sagte er. "Harry...." Er schüttelte abwehrend den Kopf. "Doch..bitte hör mir zu" bat ich ihn. Sein Schweigen sagte mir dass ich weiterreden konnte. "Ich bin nicht abgehauen weil ich dich nicht liebe. Im Gegenteil - ich liebe dich mehr als sonst irgendwen auf dieser Welt. Ich konnte mir nur nicht vorstellen wie das mit uns weitergehen sollte". Er schaute mich prüfend an. "Kannst du es jetzt?" fragte er mich erwartungsvoll. Ich ließ mir mit der Antwort zeit. Dann holte ich Luft und sagte: "Ich kann es nicht". Er wollte etwas sagen und ich brachte ihn mit erhobenem Zeigefinger zum schweigen. "Ich habe keine Ahnung wie das mit uns weitergehen soll, ich habe von meiner Zukunft überhaupt keine Vorstellung. Aber was ich weiß ist, dass du darin vorkommen mußt. Ich will dich nie wieder verlieren, nicht für ein paar Tage, nicht für einen Tag - ich will dich in meinem Leben, wenn nicht ständig körperlich, so doch jede Minute gedanklich. Ich liebe dich." Er blickte auf seine Schuhe und antwortet dann: "Das ist alles was ich wissen wollte." Er erhob sich und legte sich hinter mich auf mein Bett. Vorsichtig schlang er seinen Arm um mich. "Geht das so oder tue ich dir weh?" fragte er. Und wenn ich innerlich geschrieen hätte vor Schmerzen, in diesem Moment hätte ich es nicht zugegeben. "Nein" sagte ich "es ist wunderschön".
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Hopeless Love
FanfictionFabienne ist 21 und dank ihrer Hochbegabtheit eine der jüngsten FBI-Agentinnen die es gibt. Sie wohnt mit Ihrer Freundin Tamy, einem Modell, in Los Angeles. Als sie von Ihrem Chief den Auftrag erhält, zusammen mit ihrem Partner David Finelly die Ban...