Kapitel 1: Krankenhaus

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Triggerwarnung für dieses Kapitel: Selbstverletzung

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Izuku's POV:

Als ich versuchte meine Augen zu öffnen blendete mich helles Licht. Ich braucht eine Weile um mich daran zu gewöhnen, aber nachdem das geschafft war, sah ich mich um. Es dauerte nicht lange um herauszufinden wo ich mich befand. Die kahlen weißen Wände und die vielen Maschinen um das Bett verrieten, das ich im Krankenhaus war. Neben mir piepte diese Maschine, die den Herzschlag misst. Außerdem hatte ich eine Infusion am Arm. Einen Moment lang versuchte ich noch irgendwas interessantes zu entdecken, bemerkte aber nichts besonderes mehr. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag, bis plötzlich die Tür aufging und 2 Krankenschwestern hereinkamen. Sie sahen zu mir, nickten sich kurz zu und während die eine auf mich zukam, ging die andere wieder raus. Wahrscheinlich, um irgendjemanden Bescheid zu sagen, dass ich wach bin oder so.

,,Hallo, ich bin Diana und wie heißt du?"

Fragte die Krankenschwester sanft, während sie sich auf den Stuhl neben mein Bett setzte. Sie hatte schwarze, extrem lockige Haare, die zu einem lockeren Zopf gebunden waren, warme, grün-braune Augen und ein extrem einladendes und sanftes Lächeln. Ich sah sie zum ersten Mal in meinem gesamten Leben und trotzdem hatte ich auf eine komische Art und Weise das, Gefühl ihr vertrauen zu können.

,,Izuku... Izuku Midoriya."

,,Okay Izuku, ich darf dich doch so nennen? Ich muss dir ein paar Fragen stellen... Zuerst, wie alt bist du?"

,,12..."

,,Oh, Okay."

Sie schrieb leicht stirnrunzelnd irgendwas, wahrscheinlich mein Alter, auf ein Klemmbrett und fragte mich noch andere Dinge, wie zum Beispiel wo ich wohne oder an was ich mich erinnern kann und sowas. Nach ca 20 weiteren Fragen, meinte sie dann:

,,Okay, ich denke... ja, ich werde jetzt den Arzt holen."

Freundlich lächelnd stand sie dann auf und verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. Ich war allein. Naja, ich bin nicht gerne alleine... Ganz im Gegenteil... Ich hasse es alleine zu sein.

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,,Okay Izuku, bis auf ein an gebrochenes Bein und eine Gehirnerschütterung geht es dir körperlich eigentlich ganz gut."

Erklärte mir der Arzt mit einer Stimme, als wäre ich ein 6 jähriges Kind. Ich ließ mich davon aber nicht beeinflussen. Seit ich hier im Krankenhaus bin, liegt mir eine Frage auf der Zunge und jetzt, nachdem ich allen Mut zusammengenommen hatte, traute ich mich endlich sie zu Stellen.

,,Wie... ehm.. geht's meiner Mutter? Wann kann ich sie sehen?"

Der Mundwinkel des Arztes zuckte kurz und in seinen Augen bildete sich ein trauriger Schimmer.

,,Du... deine Mutter... Sie..."

Er sah kurz hilfesuchend zu Diana. Sie senkte nur ihren Blick.

,,Sie ist jetzt an einem besseren Ort"

Vor Schock erstarrt starrte ich den Arzt an.

,,Ich... ehm... werde jetzt gehen... Zum nächsten Patienten. Genau..."

Und schon verschwand er mit schnellen Schritten aus dem Raum.

,,Tut mir leid, er kann leider nicht mit solchen Situationen umgehen"

Entschuldigte Diana sich sofort für den Arzt.

,,Soll ich jetzt bei dir bleiben, oder willst du lieber alleine sein?"

,,Alleine..."

Sagte Diana, lächelte nur noch ein letztes mal aufmunternd zu und ging dann nach draußen. Ich war nun komplett allein. Tränen liefen meine Wangen hinunter.

Meine Mutter... die einzige Person, die mich so akzeptiert hat, wie ich bin, die einzige Person, die mich geliebt hat ist... weg. Fort. Nicht mehr hier. Tot. An einen besseren Ort.

Ich fühlte, wie ich Druck bekam und sah mich nach irgendetwas um, das mir hwlfwn konnte, diesen druck loszuwerden. Dabei entdeckte ich einen Verbandskasten, indem auch eine Schere lag. Ich nahm sie und setzte sie an meinem Arm an. Doch ich zögerte. Die Klinge der Schere lag genau auf einem gemalten Schmetterling, neben dem ganz klein ,,Mom" stand. Ich kann doch nicht-

Doch Izuku, du kannst. Was soll schon passieren? Deine Mutter ist tot, wenn du dem Schmetterling was antust, wird nichts passieren. Und du brauchst den Schmerz! Und so zog ich dann ohne Pause die gesamte Klinge einmal so fest ich konnte genau über die Mitte des Schmetterlings. Die Schere war stumpf und so tat es nur noch mehr weh. Ich zitterte vor Schmerzen, doch es fühlte sich befreiend an. Trotzdem musste ich ganze 10 Schnitte schneiden, um mich zu beruhigen. Nachdem ich die Schere mit Taschentüchern sauber gemacht und mit dem Verbandszeug meine Wunden versorgt hatte, fiel ich in einen (zum Glück) traumlosen Schlaf.

In den nächsten Tagen träumte ich regelmäßig von meiner Mutter. Sie sagte, der Unfall sei meine Schuld gewesen, und das ich hätte sterben sollen und nicht sie.

,,Missgeburt, hässlich, nutzlos"

Das waren ihre Worte.

In meinem Kopf sagte eine Stimme immer wieder, ich solle sterben. Sie schrie ebenfalls Beleidigungen, entmutigtigende Worte und solchen Kram.

Stirb!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt