{45} Lesenacht :3

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Damian PoV

Der Geist sprang vor mir her, umkreiste mich und fuhr plötzlich, mit mir, nach oben. Er warf mich hoch und fing mich wieder auf, ich musste lächeln. Er setzte mich wieder ab, dann fragte Cleora, ob wir uns kennen würden. "Im Flugzeug war ich ja wie gesagt in dieser Traumwelt. Und da habe ich ihn kennengelernt", hatte ich geantwortet, sie nickte nur.

"Kann er uns zu Geora führen?", wollte die begleitende Lehrerin wissen, als der Geist der Asiatin auftauchte. "Das kann er, sie ist nicht weit weg, dass kann ich spüren". Der andere Geist, der des Windes, umkreiste das Auto, als würde er wollen, dass wir einstiegen. "Führ mich zu ihr", flüsterte ich dem Geist zu, als die anderen nicht hinschauten. Er blieb stehen, als würde er auf etwas warten. "Was ist denn?", fragte ich leise, der Geist bewegte sich nicht. Man konnte nur die sich schnell bewegende Luft sehen, die auf einem Fleck verharrte.

Anscheinend sollen die anderen mitkommen, weshalb ich ins Auto stieg. Die anderen folgten kurz darauf und die Geister begannen, sich in eine Richtung zu bewegen. Ms. Arlión gab Gas und lenkte in den Wald, den Geistern hinterher, wir befanden uns zur Zeit auf einer Waldstraße.

Wir kommen, dachte ich, wir kommen...

Geora PoV

Die Schmerzen waren größtenteils weg, ich bedankte mich bei den Geistern des Feuers und des Wassers. Sie schwebten erneut über dem kleinen Tisch vor dem Sofa, als ich plötzlich etwas roch. Rauch. In diesem Haus gab es keinen Kamin, außerdem war der Geist des Feuers die ganze Zeit über hier gewesen, da hatte ich nichts gerochen...

Als ich noch das Holz knacken hörte, war es vorbei. Die Hütte brannte! Ich stand auf und versuchte so schnell, wie möglich, aus diesem brennenden Haufen rauszukommen. Doch durch die Tür konnte ich nicht, irgendetwas stand davor, jedenfalls bekam ich sie nicht auf. Die Fenster. Ich ging von der Tür weg, da diese bereits die Farbe wechselte und lief stattdessen zu den Fenstern. Das Material des Hauses knackte immer mehr, der Geruch wurde ebenfalls stärker.

Die Fenster konnte man nur ankippen, weshalb ich die Scheiben einschlagen musste. Die Scherben flogen nach draußen, ich sprang hinterher. Dann krachte die Hütte zusammen; alles brannte und lag auf dem Boden rum, meterhohe Rauchschwaden drangen in den Himmel. Ich hustete mir die Lunge aus dem Leib, weil ich mitten im Rauch lag. Mit der letzten Kraft, die ich hatte, stand ich auf und schleppte mich weg.

Plötzlich überkam mich ein kalter Schauer, ein bekanntes ungutes Gefühl. Ich drehte mich langsam um und konnte den flammenlodernden braunen Augen entgegensehen, von der Frau, die mich versucht hatte umzubringen. Sie kam näher, sprang wortwörtlich durchs Feuer, ich konnte ihr lautes, unregelmäßiges Atmen hören. "Du kannst dich nicht vor mir verstecken...", sagte sie und lachte gegen Ende hin. Das wurde echt zu einem Psycho-Spiel, ich wich jedoch nicht zurück. Ich durfte ihr nicht zeigen, dass sie einen Vorteil hatte. Ich musste gegen sie stehen.

"Garra!", rief plötzlich eine männliche Stimme, Mrs Kingston drehte sich um. Ein Mann kam auf sie zu gerannt, seine schwarzen Haare waren größtenteils von einer Mütze bedeckt. Er hatte ebenfalls braune Augen, es war ihr Ehemann. "Garra, bitte", versuchte er sie zu beruhigen, doch sie schaute mich nur die ganze Zeit wütend an. "Hör mir zu; das bringt sie nicht zurück, es wird nur ein weiteres Leben genommen... Unsere Kleine ist nicht mehr da...".

Er legte eine Hand an ihren Arm, doch plötzlich fing er an zu zittern. Seine Haut wurde immer schwärzer und er schrie. Dann kam ein Windhauch und er zerfiel zu Staub. Ich schaute nur erschrocken zu Mrs Kingston, die genauso erschrocken auf den Platz starrte, auf dem vor einigen Sekunden noch ihr Mann gestanden hatte...

ACO - School of Elements (Book 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt