{21}-Lesenacht :3

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Damian PoV

Wir saßen noch immer in meinem Zimmer, Cleora ließ nicht locker.

"Warum fragts du mich das die ganze Zeit?".

"Was hast du vor? Wenn du mir die Frage beantwortest, bin ich weg".

"Was soll ich denn vorhaben?!".

Ich wusste wirklich nicht, was sie meinte. Aus Langeweile stocherte ich auf meinen Beinen rum.

Spüren. Ich konnte sie wieder spüren. Sie bestanden nicht mehr aus Wackelpudding, so wie die drei Stunden vor Cleora's Befragung. "So", sagte ich und sprang schwungvoll auf. "Da ich ja jetzt wieder selbst stehen und laufen kann, bin ich dann mal weg". Ich schnappte mir Flame und ging Cleora vorbei, die mir nur mit dem "unfassbar"-Blick hinterher schaute, wie ich das Zimmer verlies.

Flame hatte sich auf meine Schulter gesetzt gehabt, ich lief mit ihm durch den Flur. Ich wollte runter, in die Cafeteria. Mal sehen, wie die Blicke der beiden Spasten aussehen werden...

Geora PoV

Spüren. Ich konnte meine Beine wieder spüren. Ich hatte ununterbrochen mit meinem Finger in meine Beine gestochen, ich hatte es gespürt. Normal gespürt. Wie es normal sein sollte. Ich setzte mich aufrecht hin, brachte meine Beine über die Kante des Bettes. Es fühlte sich gut an, sie wieder spüren und bewegen zu können...

Ich stand langsam auf, ich wusste nicht, ob sie mich tragen würden. Doch ich stand. Fiel nicht um. Dann ging ich einen Schritt. Zwei. Drei. Vor der Zimmertür blieb ich stehen, sollte ich meiner Mutter Bescheid sagen, dass ich wieder normal laufen konnte? Irgendetwas sagte mir, es nicht zu tun... Es war ein Gefühl, ein Instinkt.

Ich hatte ebenfalls das Gefühl, duschen zu müssen. Ich machte langsam ein paar Schritte zum Schrank, öffnete die Türen und schaute mir die Sachen an. Viele Farben, ein paar Muster. Ich wusste nicht, was ich vorher getragen hatte und wie die Sachen zusammen passten... Weshalb ich mir einfach ein schwarzes Top nahm und eine Pastel-grüne Jeans. Außerdem noch weitere Sachen sowie Socken und verließ den Raum. Wieder den Flur entlang in das Badezimmer neben meinem Zimmer.

Im Badezimmer angekommen zog ich mich aus. Und bekam einen Schrecken;

Ich war dünn. Sehr dünn. Außerdem hatte ich eine große Narbe oberhalb meines Bauchnabels. Dann drehte ich mich um, mein Rücken sah aus, als wäre er der Mond... Viele kleine Narben prägten ihn, strichförmige, kreisrunde. Was war passiert...? Und wollte ich es wirklich wissen?

Ich stieg nach einigen stillen Augenblicken endlich in die Dusche und schaltete das Wasser ein. Es war ein angenehmes und entspannendes Gefühl, ich stand recht lange still und ließ das Wasser einfach über meinen verspannten Körper laufen.

Als ich fertig war und mich angezogen hatte, verließ ich das Bad wieder und wollte eigentlich in mein Zimmer zurück; doch auf dem Weg kam mir meine Mutter entgegen. "Wo warst du?", fragte sie mich mit einem leicht besorgten Unterton, ich sagte ihr: "Ich war duschen...".

Sie atmete laut aus und nickte dann nur. "Ich hab eine Frage...", murmelte ich dann schließlich, sie schaute mich an. "Ja?".

"Ich hab die ganzen- die ganzen Narben gesehen... Auf meinem Rücken, meinem Bauch...".

Ein Schatten flog über ihr Gesicht, ihr Blick glitt zur Seite.

"Mum?".

"Komm runter, ich erzähls dir dort...".

Wir gingen schweigend zusammen nach unten und setzten uns auf die Barhocker in der Küche. Sie machte mir ein Glas Wasser, die ganze Zeit war sie abwesend und sagte nichts. Dann, als sie sich setzte, sagte sie: "Wenn ich dir das jetzt erzähle, versprich mir, dass du nicht ausflippst oder irgendetwas unüberlegtes tust". Ich zögerte, nickte dann leicht überfordert und hörte ihr zu...

"Als du 12 warst, du hattest dein Element bekommen, bist du auf eine Schule gegangen, die dir helfen sollte, dein Element zu kontrollieren..."

ACO - School of Elements (Book 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt