~13~

554 44 1
                                    

"Ms LeStrange, Ms Diggory, Sie haben sich in Schwierigkeiten gebracht.", donnerte Professor McGonagall. Hana hatte zumindest den Anstand ein klein wenig Reue zu zweigen. Sie bereute nicht, dass sie ihre Freundin verteidigt hatte. Ganz im Gegenteil! Gegen solch dumme Puten, wie Kayra LeStrange es war, würde Hana, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, antreten. Doch ein Mädchen, wie LeStrange, war es nicht wert, sich in Probleme zu bringen! Kayra hingegen zeigte deutlich in ihrer Mimik und Gestik, dass sie sich unfair behandelt fühlte. LeStrange hatte ihre Unterlippe leicht vorgeschoben, blickte seitlich an den Lehrern vorbei und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Ich gebe Ihnen noch eine Chance, LeStrange!", schnarrte Professor Snape und funkelte Kayra an. Offensichtlich hatte Kayra, obwohl sie eine Slytherin war, den Bogen bei Snape überspannt. "Die folgenden disziplinar Maßnahmen", warnte der Hauslehrer. "werden ausgesprochen drastisch ausfallen, Ms LeStrange. Sie haben eine Grenze überschritten! Sollten Sie dies in Zukunft nicht unterlassen, werde ich persönlich für ihren Verweis sorgen." Das blasierte Slytherinmädchen öffnete den Mund, um etwas zu erwidern. Zackig unterband Professor Snape den Sprechversuch. "Heute Abend kommen Sie wieder und Sie bekommen ihre Strafarbeit." Schnaubend stapfte Kayra davon, wurde im Türrahmen noch von Professor McGonagall für einen Moment zurückgehalten. "Ms LeStrange, sollten uns ein weiterer Vorfall dieser Art zu Ohren kommen, werden die Konsequenzen größer sein! Das können Sie mir glauben." Mit einem leisen Knurren stolzierte Kayra aufgebracht davon. "Und jetzt zu Ihnen, Ms Diggory!" Die Professoren wandten sich Hana zu. "Sie werden ebenfalls Strafarbeiten bekommen aufgrund ihres Fehlverhaltens.", begann Professor Snape. "Doch Hogwarts schätzt Courage, Freundschaft, Loyalität, Akzeptanz und Kraft. Trotz ihres fehlerhaften Verhaltens haben Sie heute diese Eigenschaften heute an den Tag gelegt. Aus diesem Grund wird ihre Strafe milder ausfallen. Professor Snape hat entschieden, dass Sie nur eine Woche bei ihm oder mir nachsitzen und währenddessen Schularbeiten erledigen.", beendete McGonagall. Erleichtert seufzte Hana. "Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis!" "Sie können gehen.", beorderte Snape mit seiner heiseren Stimme. Übereifrig nickte das Slytherinmädchen und eilte schnellst möglich nach draußen. Dort warteten ihre Freunde auf sie! "Was macht ihr den hier?", flüsterte Hana und lotste ihre Freunde weg von dem Büro. "Wir haben auf dich gewartet!", erwiderte Maddie. Für den Hufflepuff war es das Verständlichste auf der Welt. "Wie lautet das Todesurteil?", platzte es aus Fred heraus. Gespannte Blicke lagen auf dem Slytherin. "Eine Woche Nachsitzen!" Aufatmen machte die Runde. "Wie kam es dazu?", meldete sich nun ihr Freund zu Wort. "Snape und McGonagall finden es gut, dass ich unsere Maddie und alle anderen Mugglegeborenen verteidigt habe auch wenn sie es nicht billigen, dass ich Ms LeStrange eins auf die Schnauze gegeben habe. Ich muss zugeben, dass ich überrascht bin. Wahrscheinlich hätten unsere Lehrer ihr am liebsten auch eine verpasst!", lachte Hana. Sie nahm Maddies und Dracos Hand und schwenkte mit ihnen fröhlich hin und her. "Sie war es nicht wert!", sagten Ron und Hermine gleichzeitig. Die Gryffindors erröteten und versuchten krampfhaft jeden Blickkontakt zueinander ab diesem Zeitpunkt zu vermeiden. "Aber es hat gut getan!", entgegnete Hana. "Und sie hatte es verdient!", bestärkte Draco seine Freundin. "Lasst uns nicht mehr über sie reden!", schlug Maddison vor. "Es ist Essenszeit und ich hab gehört heute, gibt es Pudding!" Lachend rannten die elf Schüler los zur Großen Halle.

"Hey Missi! Hast du eine Sekunde?" George war hielt sie am Handgelenk zurück, damit der Hufflepuff nicht, wie die anderen neun Freunde, den Gryffindortisch verließ. "Natürlich! Was gibt's?" Der Weasleyjunge zeigte auf die Bank. Sie setzten sich. Erwartungsvoll blickte Maddison ihn an. Sie hatte keine Ahnung, was er von ihr wollen könnte! "Ich wollte wissen, wie es dir geht.", brachte George endlich hervor. Doch Maddie verstand nicht, warum er das wissen wollte. "Mir geht es gut! Warum sollte es mir nicht gut gehen?" Langsam rutschte der Schüler näher. Nach einem Augenblick des Zögerns ergriff er ihre Hand und hielt sie mit seinen beiden Händen umfasst. "Das glaub ich dir nicht!", knallte George ihr entgegen. "In nur kurzer Zeit ist einiges passiert! Harry stürmt in mein Zimmer, du musst deine beste Freundin, die übrigens überraschend fiel Kraft hat, von einem Mädchen ziehen und es stellt sich heraus, dass Hana dich verteidigt hat, weil diese..." George machte eine Pause. "...dich hinter deinem Rücken versucht fertig zu machen. Und die Worte, die gefallen sind, sind..." Er rang nach Worten. "...abscheulich gewesen." "Mir geht es gut!", wiederholte der Hufflepuff. Doch jetzt klang sie nicht mehr halb so sicher wie zuvor! Ihre Stimme zitterte wie ihre Hände. "Ich glaube dir immer noch nicht.", stellte George klar. "Ich weiß...", flüsterte Maddison. "Wie geht es dir?" "Sie hat Recht!", schluchzte Maddie leise. "Kayra hat Recht... Ich bin nutzlos! Es gibt keine Hexe, die so untalentiert ist wie ich. Ich gehöre nicht nach Hogwarts." Tränenüberströmt entzog sie George ihre Hand und vergrub ihr Gesicht darin. "Ich bring dich in mein Zimmer, Engelchen.", raunte er in ihr Ohr, hob sie hoch und trug das Mädchen, so schnell seine Beine ihn trugen, in seinen Schlafsaal.

Die nächste halbe Stunde war das Zimmer nur erfüllt von Maddies leises Schluchzen und Georges beruhigenden Brummen. "Besser?", erkundigte sich der fürsorgliche Junge, während er weiter sanft über ihren Kopf strich. Sie nickte. "Gut, denn ich habe dir einiges zu sagen, Maddison Nova!" Er klang so furchtbar ernst, dass Maddies Herz sich verkrampfte und ihre Brust sich schmerzhaft zusammenzog. "Okay...", krächzte sie. Ihre Stimmer gehorchte ihr nicht mehr. "Du bist eine talentierte, überaus begabte und fähige, intelligente, liebenswürdige, hilfsbereite Hexe! Und jeder der das anders sieht, ist entweder neidisch oder hat Augen und Verstand verloren, denn deine Leistungen und Deine Begabung sind nicht zu übersehen. Du musst nur noch anfangen an dich zu glauben und aus dir herauszugehen. Dann schaffst du alles! Aber auf diesem Weg bist du nicht alleine. Ich stehe hinter dir. Nicht nur ich! Fred, Ron, Hana, Luna, Ginny, Neville, Harry, Draco und Hermine sind auch für dich da." Ein Grinsen erleuchtete Georges Gesicht. "So schnell wirst du keinen von uns los! Das kann ich dir versprechen." Das Grinsen steckte Maddie an. "Das will ich doch auch hoffen!", kicherte sie. "Danke!", sagte Maddison aus tiefsten Herzen und glaubte bereits an Georges Worte, denn tief in ihr hatte eine kleine Stimme es schon immer gewusst. Jetzt bekam sie die Lautstärke, die sie immer gebraucht hatte.

Falling all in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt