~17~

474 38 4
                                    

Im Dunkel der Nacht herrschte in Hogwarts Totenstille. Normalerweise... Ein Hufflepuff-Junge des vierten Jahres schlich nervös durch die Gänge. Er war beim Lernen in der Bücherei auf seinen Pergament eingeschlafen. Nachdem er wieder aufgewacht war, musste er sich die Tinte vom Gesicht waschen. Nun er wanderte leise durch die Flure und hoffte, dass er nicht erwischt wurde. Was der arme Junge nicht wusste, dass ihn jemand bereits gesehen hatte. George hatte sich von Harry seinen Tarnumhang geliehen. Sein Ziel war sich in den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs zu stehlen, da er Maddie überraschen wollte. Jetzt lehnet der Gryffindor an der Mauer. George wartete darauf in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Doch er hatte die Rechnung ohne den schusseligen Viertklässler gemacht! Er hatte verblüffende Ähnlichkeit mit Neville. Ein Kichern stieg in George auf, aber er musste es mühevoll unterdrücken. Ansonsten hätte er seine Aktion gefährdet! "Wo ist es denn nur? Wo hab ich es... Hier!" Triumphierend zog der Viertklässler einen Zettel aus seinem Umhang. "Zitronenschildkröte!", äußerte der Junge. Das Gemälde ließ ihn passieren und George schlüpfte unbemerkt hindurch. Jetzt musste George nur noch Maddisons Zimmer finden! Das konnte doch nicht so schwer sein...

Drei falsche Zimmer später fand George ein Zimmer aus dem Maddisons Stimme drang. Das Erste, dass der Weasley-Junge bemerkte, war, dass Maddie seltsamer Weise alleine in ihrem Schlafsaal. Doch diesen Gedanken schob er schnell zur Seite, als er Maddisons Schreie hörte. "NEIN! BITTE! Ich hab doch nichts Falsches getan. Ich bitte Sie, Professor! AAAAAAH! Lassen Sie mich los! Sie tuen mir weh, Professor Umbridge. Bitte, lassen Sie mich gehen!" Das Mädchen warf sich schweißgebadet hin und her in ihrem Bett. Völlig überrumpelt warf George den Tarnumhang zur Seite. Er kniete sich vor das Bett und versuchte Maddie wach zu bekommen. "Hey Missi! Wach auf!" Luft schnappend riss sie die Augen auf. Keine Sekunde später saß sie aufrecht im Bett. Die Schweißtropen rannen über ihre Schläfen. "Umbridge!", keuchte sie. Panik beherrschte ihre Gesichtszüge. Ihre Augen bewegten sich unablässig in dem mondbelichtenden Raum. "Hey, hey, hey! Alles gut. Ich bin hier!" "George?" Maddisons Atem ging nach wie vor schnell und schwer. "Ja, ja! Ich bin hier, Liebes." George setzte sich neben Maddie aufs Bett, legte seine Arme um ihre Schultern und zog sie in seine Arme. Eine Weile saßen sie einfach nur da. Leises Schluchzen und leises beruhigendes Gemurmel erfüllten den Raum in dieser Zeit, bis George entschied die Stille zu brechen. "Wovon hast du geträumt?" Er klang so sanft, so weich, so lieb. "Von Professor Umbridge.", ächzte Maddie. Die Angst ließ ihre Stimme erzittern. "Sie ist im Oktober aus ihrem Amt entlassen worden! Warum träumst du von ihr?" Georges Muskeln spannten sich an. Er versuchte es ihr nicht zu zeigen, doch er war alarmiert. Was hatte Umbridge dem lieblichen Hufflepuff-Mädchen angetan? "Musstest du mal bei ihr nachsitzen?", wollte Maddie wissen. Ein bitteres Lachen entfleuchte seine Kehle. "Na klar! Fred und ich saßen mindestens fünf Mal in ihrem Büro-" "Dann kannst du sicher auch ihre Feder, die ohne Tinte schreibt?" "Mehr als mir lieb ist!" "Ich auch..." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren rückte sie von ihm weg, schaltete die Tischlampe an und zog ihr Pyjamaoberteil aus. George wollte sie fragen, was zum Teufel sie vor hatte. Doch als Maddie in ihrem Top vor ihm saß, erkannte er den Zweck. Maddisons rechter Arm zeigte die Schrift, die der Gryffindor nur all zu gut kannte. Doch bei ihm war die eingeritzten Buchstaben auf seiner Haut bereits verheilt! Aber bei Maddie leuchteten sie ihm blutig entgegen. "Sie hat für mich geschrieben!", beichtete Maddison ihm. "Ich wollte nicht schreiben, weil ich es nicht fair fand und ich nicht einmal verstanden habe, warum ich bestraft wurde. Dann hat sie meine Hand genommen und mit meiner Hand geschrieben. Seitdem werde ich diese Wunden nicht los!" George nahm sie wieder in den Arm, deckte sie und sie zu. Danach drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn. "Sie wird dir nichts mehr tun! Ich pass auf dich auf. Schlaf jetzt ein wenig!"

Die restliche Nacht verlief ereignislos. Am nächsten Morgen kitzelten Sonnenstrahlen Georges Nase. Der junge Weasley beachtete Maddie mit einem sanften Blick, bevor er aufstand und sich umzog. In weiser Voraussicht hatte George sich Kleidung mitgenommen! Sein Magen knurrte, somit entschied er sich Maddie zu wecken, um gemeinsam mit ihr frühstücken zu gehen. Doch das Aufwecken stellte sich als äußerst schwieriges Unterfangen heraus! "Hey Maddie! Wach auf! Hey Miiiissi, wach auf!", trällerte er irgendwann. Sie grummelte vor sich hin. "Du hast genau drei Sekunden mir zu erklären, warum du mich aufweckst!", knurrte Maddie missmutig und warf sie auf die andere Seite. "Weil es Morgen ist und du wach sein solltest.", erwiderte George gelassen. Schnaubend kicherte er vor sich hin. Irgendwie fand er es süß! "Interessant! Ich wusste nicht, dass du heute sterben wolltest.", brummte Maddison. Ruckartig setzte sie sich auf und warf dem Gryffindor einen Todesblick zu. "Missi, du kannst mich nicht umbringen!" Maddie warf sich zurück in die Kissen. "Zu spät! Ich hab schon entschieden wie." Lachend sprang George auf das Bett und wuschelte durch Maddies leicht gelocktes Haar. "Unten gibt es Waffeln!", versuchte er sich zu locken. Eines ihrer Augen öffnete sich. "Waffeln?" "Und Kakao?", harkte Maddie nach. "Ich geh in die Küche und frag die Hauselfen!" "Deal!" Plötzlich sprang Maddison auf, schob George vor die Tür und zog sich geschwind um.

"Warum bist du eigentlich in meinem Zimmer heute Nacht aufgetaucht?", nuschelte das Hufflepuffmädchen zwischen den Waffelbissen. Der Rotschopf fasste sich mit einem schiefen Grinsen an den Nacken. "Ich konnte nicht schlafen, weil ich an dich denken musste... Deshalb hab ich mir von Harry seinen Umhang geliehen und dachte eine mitternächtliche Pyjamaparty wäre bestimmt witzig!" Unter dem Tisch griff er nach Maddies Hand. "Und ich hatte Recht! Mitternachtparties sind großartig." Daraufhin holte er ihre verflochtenen Hände unter dem Tisch hervor und küsste ihren Handrücken. "Das würde ich jederzeit wiederholen. Aber jetzt" George stand auf. Dabei zog er Maddie mit sich. "sollten wir zu Professor Snape gehen! Er hat erwähnt, dass wir uns heute spezielle Tränke vorbereitet hat."

Falling all in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt