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"Jetzt geh endlich zu ihr! Du wartest seit einer Woche darauf, dass sie zurück in den Unterricht kommen darf und jetzt ist es endlich soweit. Geh!" Energisch stieß Fred George in Maddies Richtung. "Fred!", rief dieser vorwurfsvoll und kam direkt vor Maddison zum Stehen. "OH! Heeeey, Ma- Ma- Maddie!" Georges Stimme schoss drei Oktaven in die Höhe. Zitternd hielt der Gryffindor dem Rotschopf einen Zettel hin. "Für dich!" Wortlos nahm das Hufflepuffmädchen das Stück Papier entgegen. Unbeholfen stolperte George nach hinten. "Ich- wir- Bis dann!" Daraufhin rannte der nervöse Junge davon und ließ Maddie verwirrt stehen. "Ich werde ihn wohl nie verstehen...", murmelte sie vor sich hin. Dann begab sich die Siebtklässlerin in die Bibliothek. Den Zettel hatte sie achtlos in die Innentasche ihres Umhangs gesteckt.

"Was für ein langer Tag!" Maddie ließ den Umhang von den Schultern rutschen. Erst warf sie ihn und dann sich auf das Bett. Dann fiel ihr ein kleines Zettelchen auf der Decke auf. Nachdenklich setzte Maddison sich auf. "Was ist das?" Missi stand in mit einer unsauberen Handschrift auf dem gefalteten Papier. Die Schrift konnte Maddison zweifelfrei als Georges identifizieren. In diesem Moment erinnerte sie sich an die unbehagliche Szene heute Mittag. "Mal sehen, was dort drin steht..." sagte die Rothaarige zu sich selbst und öffnete das Pergament mit den zerfledderten Enden. 

The world stopped moving.

Time doesn't run anymore.

I don't know what I'm doing!

Your love made me so sure

but now I am insecure.

I hope to get a second chance

if yes meet me in our room today

for me then everything will make sense.

Love, Georgie

"Woah...", entfleuchte es Maddison überwältigt. Unentschlossen, was sie jetzt tun sollte, ließ das Mädchen nach hinten fallen. Ein frustriertes Stöhnen kam über ihre Lippen. Sie vermisste George unglaublich, aber den Schmerz, den sie empfunden hatte, wollte sie nicht noch einmal fühlen müssen. Doch Chiara hatte offenbar die Fäden so gesponnen, dass es sie auseinander treiben würden. Professor McGonagall hatte Maddison von dem Plan erzählt, den Kayra und Chiara ausgeheckt hatten und ihr die Notiz dazu gezeigt. Die Lehrerin hatte die Hoffnung einiges ins Rollen zu bringen! Aber sie wusste nicht, dass in Maddie immer noch Zweifel lebte. Innerlich zerrissen starrte Maddison an die Decke und dachte darüber nach, was sie tun sollte. Ein Teil von ihr wollte zu George gehen, mit ihm reden und die ganze Sache hinter sich lassen. Der andere Teil von ihr hatte das Bedürfnis sich von künftigen Schmerz sich zu schützen und sich von ihm abzuschotten, so fern es ihr möglich war. Denn eins war klar, Liebeskummer gehörte zu den furchtbarsten Dingen, die sie gespürt hatte und bei ihr bestand kein Wiederholungsbedarf dieses Gefühls. Jedoch... Jedoch bestand die Möglichkeit aus dieser Geschichte mit einem Happy End zu gehen. Vielleicht sollte Maddison bei dieser Aussicht George noch eine Chance geben in Anbetracht der hinterlistigen Aktionen, die gegen George und sie geführt worden. "Was soll ich nur tun?", seufzte der Hufflepuff vollkommen überfordert.

"Sag was du zu sagen hast!", forderte der Rotschopf. Schützend hatte Maddie die Arme vor der Brust verschränkt. Die Angst, dass sie die falsche Entscheidung traf, saß tief. "Du bist gekommen! Du bist wirklich hier! Ich fasse es nicht..." George wollte Maddison in die Arme schließen, doch sie wehrte ab. "Du wolltest, dass ich erscheine und hier bin ich. Was willst du?" Das Mädchen versuchte kalt und unnahbar zu wirken. Sie wollte ihre wahren Gefühle nicht offenbaren. Zumindest war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt! "Ich wollte mit dir reden und dir alles erklären! Aber jetzt wo du hier bist, stelle fest, dass es nicht genug Worte gibt, um dir zu sagen, wie gern ich dich habe und wie leid es mir tut, dass du Opfer von Chiaras Eifersuchtsfeldzug geworden bist. Ich vermisse dich! Jeden verdammten Tag vermisse ich dich. Und es tut einfach weh, dich tagein, tagaus zu sehen und zu wissen, dass du mich nicht bei dir haben willst. Ich will dich wieder lächeln sehen und der Grund dafür sein! Ich möchte wieder deine Stimme hören, wenn du mit mir sprichst. Ich möchte dein glockenhelles Lachen hören, wenn ich eine blöde Bemerkung gemacht habe! Ich möchte wieder Teil deines Lebens sein und ich möchte, dass du ein Teil meines Lebens bist. Du gehörst zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben! Diese ganze Sache tut mir leid, es hätte dich nicht treffen sollen. Diese Intrigen und Lügen waren einfach nur widerlich. Ich hoffe, du glaubst mir, wenn ich dir sage, dass kein Wort aus Chiaras Worten wahr gewesen ist. Ich liebe dich, Maddison Nova und ich habe nie jemand anderen geliebt, wie dich liebe. Meine Hoffnung ist, dass du uns nicht aufgibst" George trat einen Schritt auf Maddie zu. Sie wich nicht zurück und sie wehrte sich auch nicht, als der Weasley ihre Hände in seine nahm. "denn ich habe uns noch lange nicht aufgegeben! Du bist etwas Besonderes und das mit uns ist einzigartig. Nichts was ich gewillt bin, kampflos aufzugeben. Niemals!" Sanft zog George mit seinen Daumen Kreise auf Maddies Handrücken. Plötzlich zierte ein freches Grinsen seine Lippen. "Also was sagst du, Nova? Du und ich?" Maddison ließ seine Hände fallen. Den enttäuschten Ausdruck auf Georges Gesicht konnte die Hufflepuffschülerin nicht sehen, als sie zu der Fensteröffnung ging und einen lockeren Stein aus der Wand zog. Am Ende hielt Maddie eine kleine Schmuckschachtel in der Hand. Es war das Kästchen, in dem der Vertrauensring an Weihnachten gewesen war. Lächelnd drehte Maddison sich zu dem Gryffindor um, öffnete die Schatulle und steckte den Ring an ihren Finger. "Du und ich, Weasley!", antwortete die 17-Jährige. Das Lächeln fiel von ihren Lippen, als Maddie die Tränen auf Georges Wangen entdeckte. Mit wenigen Schritten durchquerte sie den Raum und nahm sein Gesicht in ihre Hände. Ihre Daumen strichen vorsichtig die Tränen fort. "Warum weinst du?" "Ich dachte, ich hab dich verloren, nachdem du nicht gesagt hast.", schniefte der Weasleyjunge mit einem schiefen Lächeln. Nun grinste auch unser Hufflepuffmädchen wieder. "Gut, dass du keine Träne mehr zu vergießen brauchst, weil du mich nicht verloren hast!", erwiderte Maddison glücklich. Aus seiner Hosentasche zog George etwas heraus, was nicht klarzuerkennen war. "Dreh dich um!", forderte er die Rothaarige auf. Ohne Fragen zu stellen folgte Maddison der Anweisung. Georges Hände kamen von hinten. "Ich glaube das gehört dir." Er legte ihr die Vergissmeinnicht-Kette um den Hals. "Jetzt ist alles perfekt."

Falling all in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt