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"Hey Julia!" Elegant sprang Fred über den Stein, auf dem Maddison Platz genommen hatte, um zu lesen und setzte sich neben sie. "Fred, ich heiße nicht Julia!" Stirnrunzelnd schaute das Mädchen den rothaarigen Gryffindor an. Dieser hingegen grinste neckisch! "Ich weiß.", gab er zurück. "Aber wenn George Romeo ist, musst du Julia sein! Anders funktioniert das nicht." Schmunzelnd rollte der Hufflepuff mit den grün-braunen Augen. "Du weißt schooon, wie Shakespeares Romeo und Julia endet?", erkundigte Maddison sich bei ihrem Freund. Nun eroberte Verlegenheit die Mimik des Weasleys. Das hielt sich in seinen Gesichtszügen nur für den Bruchteil einer Sekunde. Danach thronte das altbekannte freche Grinsen wieder auf Freds Lippen! "Natürlich!", entgegnete Fred und streckte stolz die Brust nach vorne. Seine Fäuste hatte er in die Seite gestemmt. "Ihr seid die kitschige Neuauflage mit einem Happy End!" Fred stupste Maddie an, was sie zum Kichern brachte. "Wenn du das sagst! Aber deswegen bist du nicht hier.", stellte der Rotschopf fest. Ein Lächeln sorgte dafür, dass die Aussage weder scharf noch kritisch klang. "Da hast du Recht, meine kleine, kluge Hufflepufffreundin!" Flachsig zwinkerte Fred ihr zu. "Ich bin hier um dich Teil meiner Idee werden zu lassen! Und ich muss sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass dir die Idee gefallen wird." Der Ausdruck auf Freds Gesicht ließ die Siebtklässlerin skeptisch werden. "Was für eine Art Aktion?", hakte sie nach. Die Brauen zusammengezogen; die Stirn in Falten gelegt. Ihre Augen verengten sich etwas. "Ein Streich!", erwiderte Fred. "Also was sagst du, Nova? Bist du dabei?" Vor einen kurzen Moment zog sie eine nachdenkliche Schnute. "Okay!", antwortete Maddie schlussendlich. "Ich bin dabei, Weasley! Unter einer Bedingung." Mit einmal wurde das Mädchen ganz ernst. "Niemand wir verletzt oder gedemütigt!", forderte die Hufflepuffschülerin. "Wo denkst du hin, Maddie! Wir wollen nur Spaß und Freude verbreiten."

"Bereit?", flüsterte der Gryffindor. Maddison nickte. "Na dann los!" Die beiden Siebtklässler verschwanden unter Harrys Tarnumhang, denn Fred sich ohne des Wissens des Gryffindors ausgeliehen hatte. Maddies Herz klopfte bis zum Hals. Sie bangte, dass die Hauselfen es hören könnten. Fred legte ihr die Hand auf die Schulter, damit sie sich beruhigte. "Alles gut! Wir machen nicht Schlimmes.", wisperte der Siebtklässler seiner Freundin ins Ohr. Zaghaft nickte sie. Danach fasste sie sich ein Herz und ward in die Kessel mit den Getränken die Tabletten. "Sehr schön.", lobte Fred sie. "Jetzt bin ich dran!" Der Gryffindor zog seiner Zauberstab hervor. "Felis catus!" Die Flüssigkeiten brodelten kurz und beruhigten sich direkt wieder. Keiner der emsigen Elfen bemerkte es. "Lass uns verschwinden!"

"Nach wie vor schoss Adrenalin durch die Adern der Jugendlichen. "Woah!", lachte Maddison geladen von Energie. „Großartiges Gefühl, nicht wahr?!" Ausgelassen drehte Fred sich um seine eigene Achse. „Ja! Der Adrenalinschub... dieser Nervenkitzel...", bestätigte Maddie. Ihre Augen glänzten fiebrig. Die Wangen waren knallrot. Hitze dominierte ihre Haut. „Warte ab bis zum Abendessen! Das wird total abgefahren und witzig. Glaub mir!" „Wir sehen uns später!", verabschiedete sich das rothaarige Mädchen sich. Wobei sie hibbelig die Zeige- und Mittelfinger gegeneinander schlugen. Fred konnte es nicht sehen, da Maddie Georges Sweater trug, dass nicht mehr als Fingerspitzen offenbarten. „Am Hufflepufftisch?", versicherte sich Fred. Maddison nickte, bevor sie verschwand.

„Hey Angel Ich habe dich den ganzen Tag nicht gesehen. Wie geht es dir?" George und sein Zwilling ließen sich gegenüber von dem rothaarigen Mädchen auf die Bank sinken, da sie bereits von Hana, die neben Draco saß, und Luna flankiert war. „Mir geht es gut! Danke. Und wie geht es dir, Georgie?" Glückselig lächelt sie ihren Freund an. „Jetzt wo ich dich sehe, ist der Sonnenschein hier!" Spielerisch zwinkerte der Gryffindor seiner Freundin zu und griff nach seinem Glas. Doch er kam nicht dazu einen Schluck zu nehmen, denn seine Freundin kickte ihn unter dem Tisch. „Au!", jaulte George auf. Der Gryffindor setzte empört zu einer Beschwerde an, als seine Mitschüler plötzlich um ihn herum Katzenohren, sowie -schwänze als auch Schnurrhaare bekamen. „Was ist denn hier los?" Irritiert blickte George sich, während Fred und Maddie nicht mehr aus dem Kichern herauskamen. „Julia und ich", setzte der Zwilling des verwirrten Siebtklässlers an. „Wer ist Julia?", mischte Hana sich ein, da sie nichts verstand. „Ich bin Julia! Zumindest für unseren Freddie hier.", erklärte Maddison ihren Freunden. Sie nickten. Dabei wackelten ihre Schwänze lustig hin und her. „Aaaalso!", riss Fred wieder das Wort an sich. Er hatte das Bedürfnis es zu erklären. „Julia und ich haben uns in die Küche geschlichen und die Getränke verzaubert! Niemand kann diese traurigen Gesichter mehr ertragen. Außerdem hat Maddie eine Glanzleistung vollbracht. Pass auf, George, ich glaube, dass sie dich ausstechen könnte." Fred verpasste seinem Bruder einen freundschaftlichen Hieb mit dem Ellbogen. George lachte nur. „Sie ist talentiert!", stimmte George seinem Zwilling zu. Das Gespräch wurde unterbrochen. Dumbledore hatte sich samt seinen Ohren und dem Schwanz erhoben und trat nach vorne. Auch die Lehrerschaft zierten die netten, katzigen Accessoires. „Miss Nova, Mr Fred Weasley, ich bitte Sie nach dem Essen in mein Büro." Eine kurze, prägnante Ansage des Schulleiters ließ das Lachen auf den Lippen des Gryffindors verschwinden und jegliche Farbe aus dem Gesicht des Hufflepuffs weichen. Weder Fred noch Maddison nahmen an weiteren Gesprächen teil.

„Sie sind für die Geschehnisse des Abends verantwortlich. Normalerweise würden sowohl Sie, Mr Weasley, als auch Sie, Miss Nova, Nachsitzen auferlegt bekommen. Doch angesichts der jüngsten Ereignisse und die Stimmung unter ihren Mitschülern werden Ihre Hauslehrer und ich von einer Strafe absehen." Erleichtert ließ Maddison die angehaltene Luft aus ihren Lungen entweichen. „Es ist Wochen her, dass Dolores Umbridge Teil von Hogwarts war und unaussprechliches getan hat. Das wissen Sie, Miss Nova, besser als jeder andere!" Fred warf ihr einen entsetzten Blick zu. Doch traute sich vor Dumbledore, McGonagall und Sprout nicht etwas zu sagen. Er hatte zwar eine große Klappe, aber selbst Fred wusste, dass er im Moment den Mund halten sollte. „Die Stimmung war an einem unterirdischen Tiefpunkt, aber ihr habt sie gehoben und dafür erlassen wir euch das Nachsitzen. Aber nur um das klarzustellen, ja Mr Weasley, ich spreche Sie konkret an!" Professor Dumbledore warf Fred einen warnenden Blick zu. „das ist eine Ausnahme in einem ungewöhnlichen Fall. Es ist und bleibt nicht die Regel!" Fred nickte. „In Ordnung! Sie können gehen.", entließ Dumbledore seine Schüler und sie machten sich in null Komma nichts aus dem Staub.

„Was meinte Dumbledore damit, dass du besser als niemand sonst weißt, was Umbridge mit ihren Schülern getan hatte?", hakte Fred nach. Zu Maddisons Frustration waren ihre Freunde alle in Hörweite gewesen, als Fred das sagte. Die Neun hatten geschlossen auf Maddie und Fred gewartet nur um Maddies bestgehütestes Geheimnis ans Tageslicht zu bringen. Nur George wusste in Ansätzen, was geschehen war. Niemand wusste, was hinter den geschlossenen Türen geschehen war außer Maddison, Professor Dumbledore und...
Professor McGonagall. „Umbride- Angetan? Bitte was!" Dem Hufflepuffmädchen gefielen die alarmierten Gesichter ihrer Freunde nicht. Insbesondere das ihrer besten Freundin Hana machte ihr Angst, denn sie wusste, was es zu bedeuten hatte! Sie würde reden müssen. Ihre Befürchtung bewahrheitete sich in selben Moment, in dem sie es gedacht hatte, denn Ginny, Hana, Draco, George, Fred, Ron und Harry überfielen sie mit Fragen. Verängstigt blickte Maddison zwischen ihren Freunden hin und her. Hilfe für das Hufflepuffmädchen ließ nicht lange auf sich warten. Neville und Luna schritten ein und schirmten Maddie von der Flut der Fragen etwas ab. „Das reicht!", schrie Luna. „Seht ihr nicht, dass ihr Maddie überfordert?", fügte Neville hinzu. „Sie muss nichts erzählen, wenn sie es nicht will." „Es ist okay.", wisperte die Siebtklässlerin. „Ist es nicht!", hielt George sofort dagegen. Seine Mimik war von Reue und Traurigkeit geflutet. „Es tut mir leid... uns allen!" „Professor McGonagall hat mir gesagt, dass ich es den Menschen, die mir am nächsten stehen, erzähle, um mich vollends davon zu befreien." „Professor McGonagall?", hakte Hermine stirnrunzelnd nach. Maddison nickte. „Sie therapiert, seitdem Dolores Umbridge Hogwarts verlassen hat." „Lasst uns in dein Zimmer gehen, Maddie! Da haben wir die nötige Ruhe für dieses Gespräch.", schlug Luna vor. Die Freunde stimmten mit dem Ravenclaw und machten sich auf den Weg zu den Hufflepuffs.

Bedrücktes Schweigen drückte auf die elf Schüler. Sie saßen auf dem Boden des Schlaafsaales in einem Kreis. Ein Räuspern zerriss die Stille. „Ich-" Maddie setzte an, aber brach ab. George nahm seine Hand in ihre und legte ihre verschränkten Hände in seinen Schoss. „Es ist okay! Du musste es uns nicht erzählen." Dankbar schaute Maddison zu ihrem Freund. „Ich weiß, dass ich es nicht muss. Aber ich will und ich sollte es auch tun.", entgegnete die Hufflepuffschülerin entschlossen, denn das war sie auch. Nur fiel es ihr schwer sich dazu durchzuringen. „Umbridge hat mich mindestens drei Mal in der Woche in ihr Büro beordert und mich schreiben lassen, dass ein guter Schüler sich ausschließlich um die Schule zu kümmern hat und das Streiche unangemessen sind.", beichtete Fred plötzlich. „Ich musste schreiben, dass ich nicht lügen soll, weil ich die Wahrheit über Voldemort und was am Ende des Trimagischen Turniers geschehen ist, erzählt habe." Die Zauberer und Hexen, die in der Zaubererwelt aufgewachsen sind, zuckten bei dem Namen des dunklen Zauberers zusammen. Doch Harry bereute es nicht, weil er wusste, dass die Angst vor einem Namen die Angst vor der Sache selbst nur steigern würde. Nicht nur Fred und Harry beichteten, wie und womit Umbridge sie gefoltert hatten, sondern auch die restlichen Freunde erzählten ihre persönliche Umbridge-Geschichte, bis nur noch Maddison übrig war. Sie war einfach sprachlos! Jeder von ihnen hatte sich offenbart. Sich verwundbar gemacht. Angriffsfläche gezeigt nur, um es ihr leichter zu machen! „Danke, dass ihr es erzählt habt! Das hättet ihr nicht tun müssen.", flüsterte sie vollkommen überwältig von der Aktion ihrer Freunde. „Wir vertrauen einander! Das verbindet uns, ob wir es erzählen oder nicht.", versicherte Harry der Rothaarigen. Der Rest der Jugendlichen nickten bekräftigend. „Dankeschön.", brachte Maddie ergriffen hervor. „Ich werde es euch erzählen! Aber es ist eine etwas längere Geschichte." 

Falling all in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt