Kapitel 32 - Vorrücken

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Bedrohlich ruhig standen die Soldaten da und kesselten die Überlebenden ein.
„Einer an jede Seite“, rief Ahsoka Katooni, Cal und Sa‘ul zu.
Dann hörte sie es. Das metallische Klicken der Füße des Cyborgs.
Grievous kam aus einer der Höhlen auf sie zu und blieb am Eingang zu dieser stehen, umringt von vier Kommando-Soldaten mit Vibro-Klingen.

„Ahsoka Tano, es ist lange her“, sagte er gehässig.
Vorerst schwieg Ahsoka. Sie hatte noch nicht nach ihren Lichtschwertern gegriffen, sondern ihre Arme nur ausgebreitet. Das war zwar kein Schutz, doch so wusste jeder der Gefangenen, dass sie sich einsetzen würde. Die ganze Zeit über hoffte ein kleiner Teil ihres Körpers, dass Grievous nur ein Hirngespinst war.
Zu sehr beschäftigte sie, seit sie nach ihrer Ankunft auf Sekosia von Padmé über ihn unterrichtet wurde, die Tatsache, dass er überlebt hatte.

„Ihr seht, das hier ist der letzte Rest an Material, was ihr noch retten könnt“, redete Grievous weiter und zeigte auf die rund zweihundert Frauen und Männer, die sich zwischen den Jedi zusammengekauert hatten. „Auch wenn ihr dazu nicht mehr in der Lage sein werdet, wenn ich mit Euch fertig bin.“
Bail hatte also Unrecht mit seiner Annahme, dass es noch Tausende Arbeiter gäbe.
Mittlerweile waren es nur noch diese zweihundert.

„Ich habe mit vielem gerechnet, doch nicht hiermit“, antwortete Ahsoka schließlich. „Ich sehe hier mindestens drei Personen, die Euch nur zu gern tot sehen würden.“
„Ah ja … natürlich wollt Ihr das. Jedi-Abschaum“, fluchte ihr Gegenüber.
„Leider ist meine Zeit knapp bemessen, Tano“, redete Grievous weiter. „Nachdem ich Euch vernichtet habe, werde ich Kenobi finden. Da er nicht hier ist, vermute ich, dass er nach den Winzlingen sucht.“
Ahsokas Augen verengten sich, was Grievous sofort bemerkte.
„Also ist es wahr. Nun denn. Anlegen!“, befahl er den Soldaten, welche sofort gehorchten.

„Eines kann ich Euch sagen, Grievous“, sagte Ahsoka und griff über Kreuz nach ihren beiden Schwertern, um versteckt von seinen Blicken einen Peilsender an ihrem Arm zu aktivieren. „Euch sollte bewusst sein, dass Ihr schon verloren habt.“
Das mechanische Lachen des Cyborgs fraß sich durch ihren Kopf.
Soll es ihn doch noch ein letztes Mal belustigen und danach im Halse stecken bleiben.

„Vorsicht! Köpfe runter!“, rief Ahsoka plötzlich, als vom Himmel Mörserschläge auf dem Boden explodierten.
Es war gefährlich, aber nur so hatten sie eine Chance, ihre Gegner zu dezimieren.
Als die Detonationen endeten, wurde der Rest der Soldaten von Machtschüben gegen die umliegenden Mauern und Gegenstände geworfen.
Auch Grievous wurde überrascht und direkt zurück in die Höhle geworfen, zusammen mit seinen Leibgardisten.

Ehe die überlebenden Soldaten die Lage überblicken konnten, begann der Schusswechsel. Die Republik hatte zusammen mit den Mörserschlägen mehrere Truppentransporter zur Oberfläche geschickt, aus welchen nun Klone und andere Soldaten rannten und das Feuer eröffneten.
Auch wurden die Geschütztürme unter Beschuss genommen, um den Schiffen einen möglichst sicheren Abflug zu ermöglichen.

Das erlaubte Ahsoka und ihrem Team, Grievous zu folgen, während Bo-Katan und ihre Mandalorianer die Gefangenen beschützten, bis die zweite Welle an Transportern eintreffen würde.
„Lux, bleib‘ hier und sicher‘ mit Bo-Katan diese Zone. Knöpf‘ sie dir vor!“, rief Ahsoka in ihren Comlink.
„Verstanden!“, antwortete Lux, während er sah, wie sie in der Höhle verschwand.
Die mit den Soldaten erschienenen Transporter waren schnell randvoll mit Gefangenen befüllt, doch trotzdem waren noch immer ungefähr hundert von ihnen am Boden.
Jetzt erst begann der Wettlauf mit der Zeit.

Leise schlich Obi-Wan durch die Gänge. Die Karte von Gerol hatte er bereits auf seinem kleinen Holopad am Arm aufgerufen, doch unglücklicherweise zeigte sie keinen exakten Standpunkt des Terminals.
Nur einen ungefähren Sektor.
Bis hierhin war der Weg noch ein leichter. Weit außerhalb der Basis hatte er seinen kleinen Jäger gelandet und ist dann mit dem Droiden durch den Schnee bis zu einem Wartungseingang gestapft.

Erst da begann der Spießrutenlauf. Sein Rücken schmerzte bereits von dem ganzen Kriechen und Krabbeln durch die Schächte, doch das brachte ihn zumindest lautlos dem Ziel näher.
„Das wäre eher etwas für Ahsoka oder Katooni“, ächzte er dem Droiden hinter sich zu.
Es war ein kleiner BD-Droide, welcher sich flink durch die kleinen Rohre und Gänge bewegen konnte und nur schwer auffiel.
Obi-Wan erinnerte sich unweigerlich an R2-D2, der ihn ebenfalls immer furchtlos und aufopferungsvoll begleitet hatte.

Während er über den ahnungslosen Soldaten krabbelte, die panisch durch die Korridore liefen, konnte er hören, wie es in der Schlucht um die republikanischen Truppen stand.
Er wusste, dass sie in einen Hinterhalt gelaufen waren, weil ein General mit einem Admiral darüber sprach, als er diese passierte.
Doch war es ihm aus den Gründen der Tarnung nicht möglich, seine Leute zu warnen.
Zu groß war die Gefahr, entdeckt zu werden.

Als er jedoch hörte, dass die Falle zwar ausgelöst, jedoch auch direkt gekontert wurde, hatte er ein Lächeln auf den Lippen.
Es gab sie doch noch, die Momente der Überraschung. Damit hatte Tarkin sicherlich nicht gerechnet.
„BD, wie weit ist es noch bis zu dem Sektor?“, flüsterte er dem Droiden zu.
Ein kurzes Piepen sagte ihm, dass sie nach fast einer Stunde des Kriechens ihrem Ziel sehr nahe waren.
Das bewies auch die Anzahl der Soldaten, die sich immer mehr erhöhte, je tiefer sie in den Sektor für die Energiekontrolle vordrangen.

Der kleine Droide hatte allerhand zu tun. Dauernd musste er Gitter aufschweißen oder Durchgänge verbreitern. Und darüber hinaus auch die diversen Terminals hacken, die ihnen den Weg versperrten.
Auch hier war es das gleiche Spiel wie mit den Soldaten. Die Hürden, um die Terminals zu hacken, wurden immer höher.
Doch noch hielt BD durch und knackte jeden imperialen Code und jede Firewall, die sie ihnen entgegenstellten.

Plötzlich jedoch endete der Schacht. Der Kontrollraum musste nah sein, das konnte Obi-Wan spüren. Doch warum spürte er es? Es machte ihm Sorgen, denn er hatte zwar sonst auch einen guten Riecher für die richtigen Fundsachen, aber das kannte er nicht in dieser Intensität.
Dennoch gab es nun keinen anderen Weg.
Er musste sich den vier Elite-Soldaten stellen, die den Zugang zu dem nächsten Raum versperrten und die Tür felsenfest bewachten.

Von ihnen ging so eine starke dunkle Energie aus, dass es für Obi-Wan nicht möglich war, diese Soldaten mit einem Gedankentrick abzulenken.
Der Jedi atmete einmal tief durch, öffnete leise das Gitter unter ihm und sprang hindurch.
Grazil landete er in dem kleinen Vorraum, welcher nur wenig Platz bot.
„Hallo, wie geht’s denn so?“

Langsam und vorsichtig betraten Ahsoka und ihr Team die Höhle.
Direkt zu Beginn ging es schon steil bergab. Eine rutschige Angelegenheit durch das Schmelzwasser, doch das war zu Ahsokas Bedauern keine Probleme für Grievous mit seinen kybernetischen Klauen.
Sie fühlte die Dunkelheit an diesem Ort. Die Kristalle, welche aus den Felsen hervorragten, schrien förmlich unter der Entartung und Versklavung durch das Imperium.

„Spürt ihr das auch? Dieses bedrückende Gefühl?“, fragte sie Katooni, Cal und Sa‘ul, doch jeder von ihnen schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, aber es ist bestialisch“, antworte Katooni schließlich und zeigte auf die Geräte, welche durch die Apparaturen und Stromkabel die imperialen Maschinen mit Energie versorgten.
Es war ein grausamer Anblick, das Heiligtum der Jedi in diesem erbärmlichen Zustand zu sehen.

Sie wagten sich immer weiter in das Höhlensystem, gefasst darauf, jederzeit angegriffen zu werden.
Schließlich passierten sie eine größere Weggabelung. Links und rechts ging es weiter, vor ihnen erstreckte sich ein Schacht, der so tief reichte, dass Ahsoka den Boden durch die Dunkelheit nicht mehr sehen konnte.

„Wohin sollen wir gehen?“, fragte Pinball, der beide Wege mit seinem Licht an dem Blaster ausleuchtete.
„Ihr seid genau da, wo wir euch haben wollen!“, antwortete Grievous mit seiner rasselnden mechanischen Stimme über ihnen.

Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt