Nachdem sie ihr Schiff auf einem imperialen Stützpunkt getauscht hatten, kamen Anakin und Thrawn auf dem Mega-Sterndreadnought an, zu welchem diese die Koordinaten Tarkins geführt hatten.
Als sie im Anflug waren, vergaß er für einen Moment seine Wut auf alles und jeden und staunte über die schier unmögliche Größe des Schiffes.
Über sechzig Kilometer breit war dieser Kreuzer. Er hatte noch nie ein so ausladendes Schiff in seinem Leben gesehen. Nicht einmal ansatzweise.Wie schon beim Todesstern und der Starkiller-Basis stellte er sich die Frage, wie man solch ein Projekt so geheim halten konnte.
Irgendjemand musste doch plaudern, aber scheinbar hatte nie ein Wesen zugehört, wenn dieser Jemand überhaupt existierte.
Thrawn sagte ihm nicht, wem dieses Schiff unterstellt war. Auch nicht warum sie überhaupt hier waren und nicht bei der Verteidigung auf Ilum helfen konnten.Die ganze Zeit über spürte er den Angriff und die Bemühungen der Rebellen. Er hätte ihre Pläne ohne Probleme durchkreuzt. Aber er konnte, er durfte nicht. Und nun war er wieder hier, nur mit dem Chiss neben sich und hatte nichts.
Er wusste wieder nicht, wo seine Kinder waren. In der Macht fühlte er keinen Verlust, daher war er sich zumindest sicher, dass diese noch am Leben waren.Seine Überlegungen wurden rüde unterbrochen, als sie in einem der Hangars mit einem Ruck in einer Halterung landeten, welche das Schiff festhielt.
Es erwartete sie ein großes Aufgebot an Trupplern. Nicht jedoch in dem allbekannten Weiß, sondern in roten oder gar schwarzen Uniformen.
Was wurde hier gespielt? Und wer spielte mit ihm?
In diesem Hangar alleine musste sich ein ganzes Korps mit an die vierzigtausend Soldaten befinden.„Beeindruckend, nicht wahr?", sagte Thrawn ruhig. Anakin allerdings spürte, dass der Mann genau so von dem Schiff fasziniert war.
Gemeinsam führte man sie zu einem Aufzug, welcher bis in die obersten Etagen des mittleren Blocks reichten.
Nur Anakin wurde der Zugriff erlaubt. Thrawn wartete währenddessen in einem Vorraum.Der Saal, welchen Anakin nun betrat, war wie das Schiff selbst riesig.
Weit vor ihm, ungefähr fünfzig Meter entfernt, saß eine Gestalt in einem Thronähnlichen Stuhl. Es war Anakin nicht möglich, diese zu erkennen, da das Gesicht von einer Kapuze verdeckt wurde.
Aber er spürte die enorme Präsenz in der Macht, welche die Person aussendete.
Fast so wie …„Das ist nicht möglich …", flüsterte Anakin unhörbar.
„Doch, das ist es. Du weißt es, mein Junge."
Nur einer nannte ihn so. Und diesen hatte er zusammen mit Ahsoka auf Coruscant vor sechs Jahren vernichtet.
„Ich war töricht, einst zu glauben, dich zu kontrollieren. Nicht, solange die Togruta an deiner Seite war", sagte Palpatine und zog die Kapuze zurück.
Anakin erschrak fast bei dem Anblick des äußerlich gebrochenen Mannes.„Gebt mir einen Grund, Euch nicht sofort zu vernichten", zischte er.
Palpatine lachte rau. „Ich habe keinen. Aber du kannst mich auch nicht vernichten. Und daher biete ich dir erneut an, mit mir gemeinsam die Galaxie zu beherrschen. Jetzt wo die Rebellen deine Geliebte aus dem Weg geschafft haben."
Anakin erinnerte sich an Tarkin, der ihm einst auf Eriadu das Gleiche sagte.
„Oh ja, Eriadu …", las Palpatine wieder Anakins Gedanken.„Was, wenn ich dir sage, dass ich hinter alldem stecke? Tarkin war nie dort oder in einer Übertragung. Ich war es, die ganze Zeit über. Tarkin war immer nur auf der Basis", erzählte Palpatine freudig.
Nun ergab es für Anakin einen Sinn, dass die Bewegungen und Aussagen von Tarkin so unnatürlich waren.
Er fiel wieder auf einen von Palpatines Tricks herein.Langsam erhob sich Palpatine und ging auf Anakin zu.
Je näher er ihm kam, desto mehr fühlte er die Hand der Dunkelheit, welche sich unaufhaltsam um ihn legte und ihn lähmte, betörte, vereinnahmte.
Er konnte nichts dagegen tun und ließ es geschehen.
„Du willst Rache für ihren Tod. Ich biete sie dir an", sprach Palpatine weiter.„Sie haben dich verraten und hintergangen. Und sie haben dir alles genommen. Tano und die Kinder. Sie haben sie dir weggenommen. Höre auf dein Herz", redete er weiter und legte seine Hand auf Anakins Brust.
Natürlich hatte er keine Gefühle für dessen Situation übrig, diese Berührung hatte einen anderen Zweck.
Unbemerkt zog er die Macht aus Anakin, welche wie ein übervolles Gewässer in diesem floß. Sie heilte von innen seine Wunden und machte ihn mächtiger denn je.An die Stelle der hellen Macht pflanzte er die Saat der dunklen Seite, wodurch Anakin ihm ohne Gegenwehr immer weiter verfiel.
„Sie haben alles vernichtet. Vernichte nun sie, und gemeinsam mit mir beherrschst du den Frieden."
Anakin sackte auf die Knie. Palpatine hatte recht, mit allem.
Sie waren schuld, dass Ahsoka nicht mehr lebte, und sie waren es, die ihm seine Kinder entrissen hatten.„Ich werde alles tun, was Ihr verlangt", sagte Anakin steinhart, kurz bevor ihn der Hass übermannte. „Sie werden alle leiden."
Zufrieden legte Palpatine seine Hand auf Anakins Kopf.
„Gut. Gut … Du wirst nicht scheitern. Du wirst der Galaxis den Frieden bringen", sagte Palpatine und spürte, wie die Macht in ihm immer weiter wuchs, je dunkler Anakins Seele wurde.
Er labte sich an diesem Gefühl. Schon jetzt war er bereits mächtiger als vor seiner ersten Niederlage.Anakin erhob sich und wartete auf einen Befehl.
„Und nun, geh' und vernichte die Republik. Die Republik, welche, arrogant wie sie ist, dir alles genommen hat."
Anakin verbeugte sich leicht und sah dem Imperator noch einmal ins Gesicht. „Das werde ich … Lord Sidious."„Nichts anderes habe ich erwartet … Lord Vader."
- ENDE -
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Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2
Fanfiction- Alternative Universe - Der galaktische Krieg tobt! Nachdem Anführer Tarkin bei der Zerstörung des Todessterns fliehen konnte, häufen sich die Gerüchte einer noch größeren und noch gefährlicheren Waffe des Imperiums. Währenddessen kämpfen republika...