Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2

Prolog - Neues Kommando

Die Hitze des Lichtschwerts in seiner Hand brannte sich durch die Dunkelheit der Nacht. Seit General Rex dieses von Ahsoka Tano erhielt, hatte er keinen einzigen Mann in seiner Einheit mehr verloren, so sehr motivierte diese Waffe ihn.
Nach Naboo gab er das Kommando über die Bataillone an Obi-Wan Kenobi ab, um sich der Ausbildung einer kleinen Elite-Einheit zu widmen, welche er im Auftrag der Neuen Republik für Infiltrationen und Sonder-Aufträge nutzen durfte.

Hier auf Garedo, einem Planetensystem im Outer Rim, beobachteten er und seine Männer einen imperialen Konvoi gerade dabei, wie dieser Gefangene von einer Strafeinrichtung zu einem Hangar brachte, damit diese wohin auch immer gebracht werden konnten. Meist waren es neue Arbeitskräfte zum Bau von imperialen Gebäuden oder für die Werften.
Doch dieses Mal hatten sie laut den Informanten der Republik eine Insassin an Bord, welcher der Republik mehr als nur nützlich sein konnte.
Nicht nur durch die Männer und Frauen, welche sie anführte, sondern auch durch ihre Abneigung auf das Imperium selbst.

Rex deaktivierte das Schwert und legte sich zusammen mit seinem Team flach in das hohe Gras.
„Pinball, du und Jesse gehen nach links und folgt den Wagen in sicherem Abstand mit euren Jetpacks."
Die beiden Klone nickten und machten sich bereit. Sie waren zwei der letzten ihrer Art, nachdem Kanzlerin Amidala nach dem Fall von Imperator Palpatine sofort die Klon-Produktion auf Kamino eingestellt hatte. Jesse kannte Rex schon lange, doch Pinball war neu und vorher nur auf Coruscant stationiert gewesen. Seine Leistungstests ergaben jedoch eine Auffassungsgabe weit über den Erwartungen, weshalb Rex ihn sofort unter seine Fittiche genommen hatte.

„Miller und Chase, ihr schnappt euch ein Gefährt in der Nähe des Hangars und versperrt die Straße vor dem Konvoi."
Miller und Chase Cassidy waren zwei Brüder mit einem ungeheuren Selbstbewusstsein. Sobald sie Imperiale sahen, konnte ihnen keiner mehr etwas anhaben. Das hing einerseits damit zusammen, dass sie ihre Eltern durch einen Angriff des damals noch jungen Imperiums auf ihren Heimatplaneten während ihrer Teenager-Zeit verloren hatten. Und andererseits waren sie seit der Zeremonie auf Naboo einfach begeistert von Rex, dessen Bild mit dem Lichtschwert sich schnell verbreitete.
Doch das sagten sie natürlich niemandem.

„Was wirst du machen?", fragte Miller Rex, welcher sich gerade seinen Helm aufsetzte.
„Ich werde so viel Chaos anrichten, wie es mir möglich ist", sagte er entschlossen.
Nachdem Miller und Chase sich ebenfalls entfernt hatten, beobachtete Rex weiter den Konvoi.
Er musste einen weiten Weg bis zu diesem Moment gehen. Als Commander führte er während der Klonkriege unzählige Brüder in die Schlacht, und jeden davon kannte er bei seinem Namen. Die Klone hatten schnell trotz ihrer genetischen Gleichheit begonnen, sich eigene Namen zu geben, welche sogar von vielen der Jedi verwendet wurden. Nur wenige nannten sie bei ihren kryptischen Bezeichnungen.

Doch als die Klonkriege auf grausame Art endeten, musste er sich entscheiden. Er musste aufgrund seiner Programmierung jeden Jedi töten, sogar seine Freundin Ahsoka Tano.
Nur ihr hatte er es zu verdanken, dass er nun nicht als toter Soldat irgendwo auf einem Massenfriedhof begraben lag.
Nachdem sie ihm den für den zweifellosen Gehorsam verantwortlichen Inhibitor-Chip entfernt hatte, kämpften sie gemeinsam gegen das Imperium und dessen hinterhältigen Anführer Sheev Palpatine, welcher alles bis ins kleinste Detail geplant hatte: die Droidenarmee, die Klonkriege, die Order 66. Er zog als Sith-Lord Darth Sidious über Jahre die Fäden im Hintergrund, ehe er sich als Imperator der Welt offenbarte.

Nur ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Anakin Skywalker und Ahsoka Tano auf der einen und Imperator Palpatine auf der anderen Seite, welchen der Sith-Lord verlor, beendete die Kriege vorerst.
Doch aus den Trümmern des noch jungen Imperiums erhob sich ein neuer, nicht weniger gefährlicher Feind: Großmoff Wilhuff Tarkin, welcher sich als enger Begleiter Palpatines nach dessen Niederlage zum neuen Anführer des Imperiums kürte.
Zusammen mit dem taktisch genialen Admiral Thrawn lenkte er das Imperium mit eiskalter Härte gegen die Neue Republik.

Sein unaufhaltsamer Siegeszug mit seiner Superwaffe, einer mobilen Kampfstation, sollte abrupt enden, als sich Anakin, Rex und Ahsoka aus ihrem Exil den Truppen der Republik und den letzten überlebenden Jedi anschlossen und gemeinsam den sogenannten Todesstern vernichteten.
Tarkin und Thrawn schafften es jedoch, zu fliehen und die Kinder von der Kanzlerin und Anakin, Leia und Luke, welche ein aufsteigender Inquisitor als Druckmittel gefangen nahm, mit sich zu nehmen.
Aus den Tiefen der unbekannten Regionen der Galaxie regierten sie nun vermutlich die Geschicke des Imperiums, um die Neue Republik nun endgültig zu vernichten.

„Rex, wir sind auf Position", holte ihn Pinball aus seinen Erinnerungen zurück in die Gegenwart.
„Verstanden! Miller, Chase! Wie weit seid ihr?", fragte er die Geschwister.
„So gut wie fertig! Wir warten nur noch auf die Imps", meldete auch Chase.
Rex musste jedes Mal bei dem Begriff den Kopf schütteln. Miller und Chase waren noch jung, als die Klonkriege ausbrachen.
Die ganzen Jahre im Krieg und auf den Militär-Akademien der Neuen Republik schienen sie in mancherlei Hinsicht nicht wirklich erwachsener gemacht zu haben.
Sobald es allerdings um Taktiken und gegen die Imperialen ging, wurden sie schlagartig zwanzig Jahre älter.
Das war das Seltsame an diesen Brüdern, was ihn, Jesse und Pinball in einigen Situationen schon einmal an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte.

„Konvoi nähert sich eurem Sektor", gab Rex nach einem Blick durch sein Fernglas an Miller und Chase durch.
„Wenn die wüssten, auf was die sich heute eingelassen haben", entgegnete Miller lachend.
„Ruhe in der Leitung, sie halten an! Jeder hat jetzt seine Aufgabe!", befahl Rex, nachdem er gesehen hatte, wie die drei imperialen Hover-Trucks langsamer wurden und anhielten.
Doch konnten sie unmöglich Miller und Chase bereits entdeckt haben, da diese sich erst hinter einer Kurve versteckten.
„Warum halten die dort schon? Das ist zu früh", flüsterte Rex sich fragend zu.

Die hintere Tür am letzten Truck öffnete sich und sofort stürmten mehrere Männer heraus. Zehn von ihnen gaben zwei anderen Soldaten Deckung, welche jeweils einen Apparat trugen.
Rex zoomte etwas näher und riss die Augen auf.
Die Soldaten stellten zwei Mörser auf und zielten genau auf die Blockade von den Cassidy-Brüdern.
„Chase, Miller, abbrechen! Macht, dass ihr da wegkommt, die haben Mörser! Jesse, Pinball, Angriff von hinten!"

Jesse und Pinball eröffneten aus ihrer schwebenden Position sofort das Feuer auf die Imperialen, welche umgehend den Beschuss erwiderten.
Ein hitziges Feuergefecht entstand, und keiner der ‚Imps' konnte Rex' Männer treffen. Doch Jesse und Pinball schafften es, einige der Sturmtruppler auszuschalten.
Rex legte sein Gewehr an und zielte auf die beiden Mörser. Noch hatte ihn niemand bemerkt, doch das würde sich mit dem ersten Abschuss sofort ändern. Beide Schüsse mussten also zwingend sitzen.
Er justierte das Visier, nullte es und erfasste den näheren der beiden Mörser.
Doch als er den ersten Soldaten unschädlich machte, geschah genau das, was er zuvor befürchtete.

Die Imperialen aus dem ersten Truck des Konvois stürmten herbei und unterstützten die übrigen Truppler.
Suchscheinwerfer wurden eingeschaltet und leuchteten nun in Rex' Richtung, wodurch er urplötzlich stark geblendet wurde.
Sein aufblinkendes Zielfernrohr verriet zudem seine Position und sofort drehte sich der verbliebene Mörser zu ihm um. Niemand aus seinem Team konnte den Truppler daran hindern, den ersten Schuss abzugeben, welcher nun mit enormer Geschwindigkeit auf Rex zuflog.

Für ein Ausweichmanöver war es bereits zu spät, weswegen Rex die Augen schloss und sich auf den drohenden und kurz bevorstehenden Einschlag vorbereitete.
Ein Surren und eine Explosion waren zu hören, doch wurde er wie auf wundersame Weise nicht getroffen oder von einer Druckwelle erfasst.
Stattdessen öffnete er völlig unversehrt die Augen und erkannte das blaue Lichtschwert und die Hand vor ihm, welche ihn zum Aufstehen aufforderte.