Kapitel 26 - Einer von euch

151 12 29
                                    

Unter tosendem Applaus betraten Ahsoka und Lux die große Halle ihres Hotels.
„Ladies and Gentlemen, die diesjährige Gewinnerin des ‚Rim‘s Edge‘, Lady Miza Joru!“, rief Peve Grali aufgeregt.
Ahsoka schob sich mit Lux an der Hand durch die schier unendliche Menge an Gratulanten und Schaulustigen, auf der Suche nach dem Podest und ihrem Ziel, Tucker Barn.

Sie hoffte, dass dieser wieder in der Nähe oder sogar direkt an dem Tisch der Leitung saß und wurde nicht enttäuscht.
Barn hatte seinen Platz wieder direkt neben Grali und applaudierte verhalten.
Irgendetwas war komisch an ihm, dachte Ahsoka sich, doch ehe sie sich mit dem Gedanken befassen konnte, umarmte Grali sie und legte ihr einen Strauß der seltensten Blumen in die Hände.

„Lady Joru, ich gratuliere Euch“, sagte Grali ihr leise.
„Danke, Peve. Ich danke Euch für die Gelegenheit. Das Wasser hat scheinbar wahre Wunder gewirkt“, antwortete Ahsoka herausfordernd.
Wie erwartet schaute Grali sichtlich verwirrt. „Wasser? Welches Wasser?“, fragte er nur ratlos.
Ahsoka spielte mit und mimte die Verwirrte. „Oh, entschuldigt, da muss mir mein Kopf einen Streich gespielt haben.“

Sie schaute wissend zu Lux, welcher das Gespräch mitbekam. Das „Wasser“ kam also wirklich von Djoka.
„Wenn Ihr erlaubt, Peve, würde ich gerne mit diesem Mann da sprechen“, bat Ahsoka um ein wenig Freiraum.
Grali prüfte, auf wen sie zeigte, und begann zu lächeln.
„Natürlich, Lady Joru. Wir besprechen Eure Anteile und das Geschäft mit Euren neuen Bediensteten dann zu einem passenderen Zeitpunkt.“

Ahsoka musste sich zusammenreißen, ihm nicht vor die Füße zu brechen. Der Gedanke an das Wohl der Sklaven machte sie krank.
Schnell nickte sie also und ging ohne Lux weiter zu Barn, welcher sich inzwischen in eine etwas ruhigere Ecke des Saales gestellt hatte.
„Tucker Barn, Ihr seid ein sehr schwer zu findender Mann“, begrüßte Ahsoka ihn.

„Lady Joru, es ist mir ebenfalls eine große Freude.“
Er prüfte theatralisch seine rechte Hand.
„Wobei mir Lady Tano besser gefällt, hm? Was meint Ihr?“
Sofort gefror Ahsoka das Blut in den Adern. Sie lächelte noch immer, konnte aber keinen Muskel bewegen.
„Nicht jeder hier ist den Jedi wohlgesonnen“, sagte er und ließ seinen Blick durch die Menge gleiten. „Ich schätze sogar, dass keiner die Jedi hier mag.“

Ahsoka ging mit einem Fuß einen leichten Schritt zurück.
„Und zu welcher Seite gehört Ihr?“
Barn schaute sie wieder an, noch immer lächelnd.
„Ich schätze, dass ich der einzige bin, der hier etwas für die Jedi übrig hat.“
Mit einem Wink seiner Hand rief er einen Datenstick aus seiner Tasche in seine Hand. Zu Ahsokas Überraschung war Tucker Barn also ein Machtnutzer.

„Woher …“, wollte Ahsoka fragen, doch Barn unterbrach sie.
„Mein Name ist Gerol Sabaa. Ehemaliger Jedi und seit Jedha Flüchtling“, stellte er sich mit einer leichten Verbeugung vor.
„Ich habe in den letzten Jahren seit der Order 66 meine Fertigkeiten perfektioniert, um bereit zu sein“, erzählte er weiter. „Ich hatte gehofft, nie darauf angewiesen zu sein, doch dann kam Jedha.“

Sein Blick wurde traurig und dann entschlossen.
„Jetzt bin ich Computer-Spezialist. Und kein Imperialer hat je meine wahre Identität entdeckt. Die gesamte Geschichte von Tucker Barn ist von vorne bis hinten wasserdicht.“
Ahsoka war beeindruckt. Selbst sie hatte ihn nicht als Jedi identifizieren können. Sie hatte immer nur ein schwaches Gefühl.

„Wir brauchen Eure Hilfe“, platzte es aus ihr heraus.
„Ich habe nicht umsonst eine Hintertür in das System eingebaut“, sagte er verschwörerisch und gab ihr den Datenstick.
„Nur ich kann sie finden. Die Imperialen sind uns zahlenmäßig klar überlegen. Aber intelligent sind sie dadurch nicht. Dieser Stick führt jeden zu einem bestimmten Terminal in den Sektor mit den Speicherzellen.“
Ahsoka sah sich den Stick an. „Warum kann ein Droide das nicht übernehmen?“

Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt