Kapitel 14 - Die Bürde der Auserwählten

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Alle meine Freunde raten, dich mir aus dem Kopf zu schlagen
Die wissen gar nicht was sie sagen, dich zu vergessen dauert Jahre
Und ich geh kaum noch auf die Straße, denn ich seh überall nur Paare
Und trägt ne andre' deinen Namen, ja dann raubts mir fast den Atem"
Ich will nur dass du weißt - SDP (feat. Adel Tawil)

„Ahsoka, solltest du je nicht mehr kämpfen wollen, würde ich mich freuen, wenn du in die Politik wechselst", sagte Bail, als Ahsoka von der Bühne ging. „Deine Worte waren inspirierend."
Sofort schnellte ihr Blick, welcher vorher noch starr und zielgerichtet war, zu ihm. In diesem Moment verstand er, dass er einen Fehler gemacht hatte.
„Bail, bei allem Respekt, bitte verwechselt meine Entschlossenheit nicht mit meinem Willen, zu kämpfen. Ich will schon lange nicht mehr kämpfen", sagte sie angestrengt. Es fiel ihr schwer, diese Rede zu halten und sie wollte seitdem nur noch in ihr Quartier, um sich auszuruhen.
„Würde ich eine Möglichkeit sehen, hier alles fallen zu lassen, ohne Gewissensbisse zu bekommen, wäre ich schon lange fort. Aber mein Ehrgefühl und mein Respekt erlauben es mir nicht."
Entschuldigend hob Bail beide Arme. Er war zu weit gegangen, er hatte Ahsoka bislang noch nie so wütend gesehen, und es wurde sein Ziel, diesen Zustand auch nie wieder bei ihr heraufzubeschwören.

„Es tut mir leid, Ahsoka. Ich wollte nicht taktlos erscheinen", flüsterte er, was die Togruta nur mit einem Nicken quittierte. Er blieb zurück, als sie weiter in den Hauptgang ging und dort auf Sa'ul traf, welcher sich lässig an einer Wand anlehnte. „Gut gebrüllt, Togruta", sagte er grinsend. „Nur: Worte werden der Neuen Republik nicht den Sieg über das Imperium bringen. Es braucht Taten."
Ahsoka sagte nichts, sie sah ihn nur finster an. Dann überwand sie schnell den letzten Meter zwischen ihnen. „Ihr wollt Taten? Vielleicht fange ich ja mit Euch an."
Der Pau'aner grinste so sehr, dass sie seine spitzen Zähne sehen konnte. „Denkt daran, Ihr braucht mich."
Ahsoka prustete spöttisch. „Wir wissen, dass Ilum die neue Basis ist. Ihr habt uns noch immer nicht gesagt, wie wir diese vernichten können."

„Weil ich es noch nicht weiß", meinte er. „Aber jedes System hat eine Schwachstelle. Ich warte nur auf die Information darüber."
„Ich hoffe für Euch, dass diese bald eintrifft", giftete Ahsoka warnend zurück. „Sonst kann ich persönlich nicht mehr für Eure Sicherheit garantieren."
Sa'ul lachte stumm. „Ihr wisst genau, den letzten Kampf habe ich gewonnen. Ihr wollt Euch doch sicher nicht vor allen Republikanern blamieren", sagte er und schnalzte mit der Zunge. Doch Ahsoka stierte ihn nur an.
„Glaubt mir, dieses Mal würde ich nicht noch einmal versagen."
Sie sagte es mit so einer Bestimmtheit, dass jeder andere stolz auf sie gewesen wäre. Als ehemaliger Inquisitor war er solches Machtgebahren jedoch gewohnt.
„Ahsoka Tano. Das sagen sie alle. Und bisher ist jeder von ihnen danach auf tragische Weise umgekommen", warnte er sie. „Aber ich bewundere Eure Zielstrebigkeit. Wirklich." Dann ging auch er davon und ließ sie alleine mit ihren Gedanken zurück.

Ihre Schritte führten sie in die Richtung ihres Quartiers und als sie dort ankam, fühlte sie die Leere und Hilflosigkeit ihrer Situation. Verzweifelt versuchte sie, eine Verbindung zu Anakin aufzubauen, doch wie die unzähligen Male seit seiner Abreise schaffte sie es nicht, den diffusen Nebel in der Macht zu durchdringen.
Er ist fort, Ahsoka, dachte sie sich. Du musst jetzt alleine klarkommen.
Wie konnte sie es so weit kommen lassen? In jeder freien Minute fragte sie sich, wo sie diesen einen Fehler gemacht hatte, der ihn zu seiner Entscheidung brachte. Doch vermutlich gab es nicht den einen, den speziellen Punkt. Es war vielmehr eine Kette an Ereignissen, die mit seinem Eingreifen in die Eroberung von Mandalore begann. Als er sich zum ersten Mal aktiv gegen den Orden und für Ahsoka entschieden hatte.

Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt