Kapitel 33 - In die Dunkelheit

123 11 2
                                    

Blitzschnell drückte sich der Cyborg von der Decke ab und schoss nach unten auf einen der Cassidy-Brüder. Chase konnte sich gerade noch zur Seite retten, doch Miller entkam dem Griff der mechanischen Klaue des Droiden-Generals nicht.
Mit einem lauten Schmerzensschrei wurde er zu Boden geworfen und fühlte, wie sich der Dura-Stahl in sein Fleisch schnitt.

Er war wie gelähmt von den Schmerzen, die seinen Körper durchfluteten. Aus den beiden Gängen liefen die vier Leibgardisten herbei, die sofort auf den Rest der Truppe losgingen.
Ahsoka versuchte, schnell ihre Schwerter in die Hand zu rufen, doch der erste Schlag des Soldaten schockte sie so sehr, dass sie zu Boden fiel.
Katooni und Cal beschäftigten sich ebenfalls mit einem Soldaten, während Sa‘ul die beiden Elite-Truppler aus der anderen Richtung in Schach hielt.

Rex und sein Team schossen auf Grievous, welcher jedoch längst seine beiden Arme geteilt hatte und nun die Schüsse mühelos mit seinen beiden kreisenden Lichtschwertern parierte.
Sein Blick senkte sich wieder auf Miller, welchen er immer mehr zerquetschte.
„Nein!“, rief Chase und setzte zu einem ausweglosen Sturmlauf gegen den Cyborg an, welcher den Jungen jedoch wie lästiges Ungeziefer zur Seite warf.

Eine weitere Erhöhung des Drucks in seinem Fuß besiegelte dann Millers Schicksal.
Verstärkt durch den Hall der Minen hörte jeder das Knacken des Brustkorbes und des Genicks von Miller, welche unter der enormen Belastung nachgaben.
Sofort schauten alle geschockt zu Grievous, nur einen kurzen Moment, doch das reichte, damit die imperialen Soldaten und der Cyborg die Oberhand gewannen.

Der Soldat, welcher gegen Katooni und Cal kämpfte, wehrte jeden Angriff ohne große Schwierigkeiten ab. Cal wusste, dass er keine Chance gegen den Imperialen hatte, jedenfalls nicht alleine.
Er nickte Katooni zu, welche auf seine Schultern sprang und sich dann erneut in die Luft begab. Mit diesem Schwung schafften sie es, den Truppler zumindest aus dem Gleichgewicht zu bringen, doch ehe er auf seinem Rücken aufschlug, aktivierte er sein kleines Jetpack, welches ihn wieder in den Stand brachte.
„Unfair“, zischte Katooni nur und sprang zusammen mit Cal erneut auf den Truppler zu.

Sa‘ul kämpfte, so gut er konnte. Diese Männer waren wahrlich gut ausgebildet.
Nicht so gut wie ein erfahrener Machtnutzer, aber definitiv auf dem Niveau eines fortgeschrittenen Padawan.
Seine beiden Kontrahenten wechselten sich ständig mit ihren Angriffen ab und versuchten, ihn über seine Seiten zu erwischen. Doch selbst mit nur einer einfachen Klinge schaffte der Pau’aner es, die Männer in Schach zu halten und jeden ihrer Vorstöße zunichtezumachen.

Wieder lief einer der Männer auf ihn zu, die Vibro-Klinge nach vorne ausgestreckt.
Sa‘ul wollte bereits in Abwehrhaltung gehen, doch dann zog der Soldat nach rechts weg und drehte bei.
Erst jetzt bemerkte Sa‘ul, dass er hereingelegt wurde. Er konzentrierte sich so sehr auf diesen Mann, dass er den anderen Soldaten aus dem Blick verloren hatte.
Dieser stieß nun aus seinem toten Winkel hervor und rammte ihm die Klinge an den Körper, wodurch Sa‘ul zitternd vor Stromstößen auf die Knie ging.

Rex feuerte mit dem Blaster in der linken Hand auf den Cyborg.
Chase, Pinball und Jesse kümmerten sich gleichzeitig um den Mann, welcher Ahsoka niedergeschlagen hatte. Sie schafften es, den Soldaten in die Ecke zu drängen, sodass dieser keinen Ausweg mehr fand.
„Es ist vorbei“, rief Jesse dem Mann zu, doch getreu der imperialen Lehre gab sich dieser nicht geschlagen. Ganz im Gegenteil.

Langsam rappelte sich Ahsoka wieder auf. Um sie herum kämpfte jeder gegen einen Gegner, und jeder von ihnen brauchte ihre Hilfe.
Sie sah Sa‘ul, der von zwei Soldaten zu Boden geschlagen wurde und wartete auf die Bewegung, die es ihr ermöglichen würde, einen der Männer anzugreifen.
Gerade wollte einer auf den Pau’aner eintreten, als Ahsoka mit einem ruckartigen Machtsprung vorpreschte und in dem Moment ihre Klingen aktivierte, in welchem es für den überraschten Soldaten schon zu spät war.

Ohne Widerstand bohrten sich die beiden weißen Klingen durch die Rüstung und den Körper des Mannes, welcher daraufhin regungslos in sich zusammensackte.
Mit einem weiteren Machtschub katapultierte sie den zweiten Soldaten einige Meter rückwärts, um genug Zeit für Sa‘ul herauszuschlagen.
Ahsoka spürte noch immer die Schmerzen in ihrer Seite von ihrem Kampf auf dem Todesstern, und es war schon verrückt, wenn man bedachte, dass sie jetzt an der Seite des Mannes kämpfte, der ihr diese Verletzung angetan hatte.

Doch sie biss die Zähne zusammen und hielt durch.
„Hoch mit dir“, sagte sie keuchend, als sie Sa‘ul aufhalf.
„Ich danke dir“, erwiderte der Mann stöhnend.
Für weitere Dinge war jedoch keine Zeit, weil nun wieder der zweite Soldat auf sie zukam.
Ahsoka hielt ihre weißen Schwerter vor sich, auch Sa‘ul war bereit, mit seiner orangefarbenen Klinge anzugreifen.

Von dem weißen Licht der Schwerter fasziniert schaute Grievous in Ahsokas Richtung. Selbst das Gefängnis konnte ihn nicht von seiner Leidenschaft, die Lichtschwerter seiner Gegner zu sammeln, trennen.
Diese beiden weißen Klingen wären eine ideale Ergänzung in seiner Sammlung. Die weiße Farbe hatte er in all seinen Jahren noch nie gesehen.

Um sich des nervigen Klons zu entledigen, schlug er mit seinen beiden freien Klauen auf Rex ein, der zwar stark und kraftvoll war, jedoch selbst mit seiner Konstitution keine Chance gegen die mechanische Gewalt seines Gegners hatte.
Er flog in hohem Bogen durch die Luft und prallte unsanft auf, wodurch ihm kurz schwarz vor Augen wurde.

Grievous jedoch nahm den Leichnam von Miller Cassidy und schleuderte ihn mit aller Kraft in die Richtung von Ahsoka und Sa‘ul.
Der Pau’aner spürte gerade noch rechtzeitig das unfreiwillige Wurfgeschoss im Rücken und zog Ahsoka mit sich nach unten.
Jetzt war der Soldat in der Flugbahn, welcher unvorbereitet mit dem Körper zusammenstieß und nach hinten geschleudert wurde.
Schnell hob Ahsoka den Soldaten an und zog ihn zu sich in die Klinge, wobei Sa‘ul sich um den heranstürmenden Grievous kümmerte.

Nur zu gerne würde er dem Cyborg langsam und nacheinander alle Gliedmaßen abreißen. Nun drehte sich auch Ahsoka um und stand ihrem Kameraden bei.
Sa‘ul hatte noch mit Grievous eine Rechnung offen und Grievous mit Ahsoka ebenfalls.
Sie umkreisten sich und warteten auf den ersten Schritt ihres Gegenübers.

Katooni und Cal kämpften ebenfalls noch tapfer gegen ihren Soldaten. Trotzdem schafften sie es nicht, sich einen Vorteil zu verschaffen.
Da sie ihn jedoch immer weiter in den Gang trieben, hatten sie nun mehr Möglichkeiten als in der Gabelung.
Der Soldat erwartete bereits den nächsten Angriff von einem der beiden Jedi, dieses Mal allerdings hatten Katooni und Cal die Natur auf ihrer Seite.

Von der Mitte ausgehend rannten sie nach rechts und links, stießen sich zuerst von dem Boden ab, um sich dann noch einmal von den seitlichen Mauern abzudrücken.
Nun hatte der Soldat keine Chance mehr. Er konnte nur einen Angriff abwehren.
Cal war durch seine Größe eher bei ihm, weswegen der Soldat in seiner letzten Verzweiflung dessen Schlag blockte, damit aber nun seine Seite komplett für Katooni öffnete.
Mit einem Hieb sackten dem Imperialen die Beine weg und alles oberhalb des Bauches fiel in eine andere Richtung.
„Jedi zu sein, kann doch durchaus hart sein“, keuchte Cal lächelnd, bevor sie gemeinsam zurück zur Gabelung rannten.

Hier sahen sie nun Grievous, Ahsoka und Sa‘ul in der einen, Rex, Jesse, Pinball, Chase und den letzten Soldaten in der anderen Ecke.
Der letzte Gardist war noch immer eingekesselt und schaffte es nicht, freizukommen.
Es gab keinen Ausweg, keine Möglichkeit, den Kampf gegen die Republikaner zu gewinnen.
Gerade wollten Katooni und Cal zu Ahsoka und Sa‘ul laufen, als der Soldat sich entschied, mit einer versteckten Sprengladung sich und auch seine Kontrahenten zu vernichten.

Noch rechtzeitig erkannte Rex das Vorhaben des Mannes und zog Pinball mit sich. Jesse nahm Chase und tat das Gleiche.
Katooni und Cal wurden allerdings von der Explosion in den Gang zurückgeschleudert.
Grievous wurde ebenfalls von der Sprengladung überrascht und konnte sich nicht rechtzeitig festkrallen.
Er taumelte zurück, verlor den Halt und fiel hinab in den Schacht.

Schnell rannten Ahsoka und Sa‘ul zu diesem. Doch gleichzeitig wurden sich durch die Explosion und die daraufhin herabstürzenden Gesteinsbrocken von dem Rest ihres Teams getrennt.
Sie konnten sich gerade noch auf der Plattform halten, als sich zwei dünne Seile um ihre Füße wickelten.
Selbst im Fallen war Grievous noch sadistisch genug.
Mit einem Ruck verloren auch sie den Boden unter ihren Füßen und stürzten hinab in die Dunkelheit.

Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt