Kapitel 22 - Immer

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„I'm not afraid to say I love you
Any more than I used to be, babe
I am scared to death
I am scared to death to fall in love with you“
Scared to Death - HIM

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Noch immer leicht betäubt von den letzten Minuten gelangte Ahsoka auf das Zimmer, gestützt von Lux.
Sie fühlte eine Wärme in sich, welche sie schon lange nicht mehr gespürt hatte, doch wurde diese nicht von Anakin verursacht. Sondern von dem Mann neben ihr, welchen sie bislang nur als besten Freund sah.
Doch etwas änderte sich zwischen ihnen. Vielleicht waren es die Erfahrungen des Verlustes, welchen jeder vor kurzem spüren musste. Etwas verband sie inzwischen, was über eine gute Freundschaft weit hinaus ging.
Und trotzdem zweifelte sie an dem, was sie für Lux empfand.

„Ich weiß, es kam alles anders als gedacht“, sagte Lux sanft, nachdem sie sich in gemütlichere Kleidung geworfen hatten und nun den Nachthimmel von dem Fenster betrachteten.
Lux sah zu Ahsoka, welche gebannt nach oben schaute.
„Aber ich habe den Abend sehr genossen. Und ich weiß, ich sollte das nicht.“
Nun drehte sie sich fragend zu ihm, wodurch er ihre blauen Augen betrachtete und sich fast darin verlor. „Warum?“
Lux kratzte sich verlegen am Kopf. „Wir sind hier auf einer Mission, während vermutlich Tausende und Abertausende ihre Leben für die Neue Republik verlieren. Und wir spielen hier ein Liebespaar.“
Es war nicht die Art, wie er es sagte, sondern die Bedeutung der Worte, welche Ahsoka einen kleinen Stich versetzten.

„Und ich hasse mich dafür, dass ich es mag, dir so nahe zu sein“, fuhr er fort. „Ich will es nicht, und trotzdem …“
Ahsoka schmunzelte nur leicht, und dennoch war es für Lux deutlich sichtbar, dass sie auf eine Art und Weise, welche sie beide nicht zu deuten wussten, das gleiche dachten.
Dann sah sie wieder nach oben in den Himmel.
„Anakin sagte mir einst, als wir im Gras vor unserer Hütte aus Saamazaaru lagen, dass er sich als Kind gewünscht hatte, einmal alle Sterne in der Galaxie zu besuchen.“

Sie schüttelte selber belustigt den Kopf. „Er wollte der erste sein, der alle Systeme der Galaxie bereist. In einem einzigen Menschenleben. Wir haben alle unsere Träume. Und auch ich denke manchmal daran, was ich ändern würde, wenn ich es könnte. Wäre ich noch immer mit Anakin zusammen? Ich weiß es nicht.“
Sie spürte Lux‘ erstaunten Blick in ihrer Seite.
„Wäre ich eine Jedi geworden, wenn etwas anders passiert wäre? Wäre ich Anakins Padawan geworden? Und was, wenn er damals nicht mit mir nach Mandalore gekommen wäre, sondern zusammen mit Obi-Wan Grievous geschnappt hätte?“

Dann sah sie wieder Lux an und er bemerkte, dass ihre Augen glitzerten. Ihre Offenheit verwunderte ihn.
Er wusste zwar von Anakin und Obi-Wan, dass sie früher, bevor sie sich kennenlernten, schnippisch und vorlaut war und ihr Herz auf der Zunge trug.
Doch seit ihrer ersten Begegnung kannte er sie als junge Frau, welche bedacht handelte und sich nur manchmal zu emotionalen Taten hinreißen ließ.
Carlac und die Befreiung von Onderon waren jedoch Kapitel in ihrem Leben, wo sich Ahsoka ihm mehr offenbarte, mehr von ihrem Inneren zeigte.
Ein Inneres, was nicht zu hundert Prozent dem Credo der Jedi entsprach.

„Und dann, wenn ich über all das nachdenke“, sprach Ahsoka weiter, „dann denke ich einfach daran, dass ich den Moment leben will. Ich will alles von dem Leben spüren und nicht unerreichbaren Träumen hinterherjagen. Nicht jeder wird so uralt wie Meister Yoda.“
Bei dem Gedanken an den alten Großmeister mussten sie beide lachen. Lux genoss dieses Gespräch sehr, weil es ihm wieder mehr von dem Wesen hinter der toughen Togruta zeigte.
„Es freut mich, dass du wieder lachen kannst“, sagte er nur leise.
Ahsoka lächelte noch immer, als sie sich langsam umdrehte und zu ihrem Bett ging.

„Gute Nacht, General Bonteri“, sagte sie sanft, als sie noch einmal über ihre Schulter schaute.
„Gute Nacht, General Tano“, erwiderte Lux nur, drehte sich um und sah noch etwas in den Nachthimmel von Caledonia, welcher jetzt noch schöner für ihn aussah.

Es brannte lichterloh.
Ahsoka wusste nicht, wo sie war. Oder überhaupt ‚wann‘ sie war.
Sie schlug die Augen auf und sah nur dieses Feuer inmitten einer grellen Umgebung. Sie konnte keine Umrisse erkennen, keine Objekte oder Gebiete. Sie sah nur das Feuer.
Und sie fühlte einen stechenden Schmerz.
Einen Schmerz, welchen sie schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Doch was bedeutete das? Sie versuchte, durch die milchige ‚Suppe‘ etwas zu ertasten, sei es durch die Macht oder mit ihren Händen. Aber egal in welche Richtung sie blickte, sie fühlte nichts.

Dann spürte Ahsoka sie, diese eine einzigartige Aura.
Diese gehörte Anakin. Er war in diesem Moment bei ihr, ohne dass sie sagen konnte, ob es nur ein Traum war oder die Realität.
„Anakin“, flüsterte sie leise und hoffte, eine Antwort zu erhalten.
In diesem Augenblick vernahm sie nur noch den hellen Blitz, welcher in das Feuer geschossen wurde und den Schmerz in ihrem Kopf noch einmal verstärkte.
Schreiend und schluchzend ging sie zu Boden.

War es nur ein Traum? Bitte lass‘ es nur ein Traum gewesen sein, flehte sie.
Sie war verwirrt, einsam und verlassen.
Eine Weile saß sie da, hilflos, ratlos.
Bis sie einen Luftzug über ihrer Stirn fühlte. Er streichelte sanft ihre Haut und jedes Härchen an ihrem Körper richtete sich auf.
Eine wohlige Gänsehaut überfiel sie und dankbar schloss sie ihre Augen.
Das Gefühl der Geborgenheit verschwand jedoch schnell wieder, je mehr sie sich beruhigte.

Der Luftzug entwickelte sich immer mehr zu einem Sturm, der immer kälter wurde und sie zittern ließ.
Es war kaum noch auszuhalten.
Schwer atmend öffnete sie die Augen und sah in die gelben Pupillen einer Gestalt, die sie nicht erkennen konnte.
Sie kniff ihre Augen zusammen, in der Hoffnung, die Gestalt zu erkennen. Doch gerade als sie dachte, die Person erkennen zu können, riss diese seine Hände nach oben und schoss kreischend auf sie zu.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete sich Ahsoka blitzartig in ihrem Bett auf.
Lux war gerade auf dem Rückweg zu seinem Sofa, als er sie hilflos schreien hörte.
Sofort machte er kehrt, rannte wieder zu ihr und griff nach ihrer Hand.
„Es ist alles gut, Ahsoka, du bist in Sicherheit!“, versicherte er ihr, doch seine Stimme gelangte nicht bis in ihr Bewusstsein.
Schwer atmend und mit großen Augen starrte sie an die Wand, welche ihr gegenüber war.
Nur schrittweise erlangte sie wieder die Kontrolle über ihren gesamten Körper, bis sie schließlich realisierte, dass Lux der Grund für den Luftzug war.
Er strich ihr die ganze Zeit über ihre Stirn, so wie er jetzt auch ihre Hand hielt.

„Du bist sicher“, wiederholte er, und dieses Mal verstand sie seine Worte.
„Was ist …“
Lux hob eine Hand und gab ihr so zu verstehen, dass er wusste, was sie sagen wollte. Wie so häufig kannte er ihre Gedanken und Worte schon bevor sie diese aussprach.
„Du hast urplötzlich um dich geschlagen und geschrien. Du hast nach Anakin gerufen. Ich konnte dich einfach nicht da liegen lassen“, erklärte Lux.
„Danke“, sagte sie, noch immer zitternd.
„Kein Problem“, antwortete Lux freundlich und strich ihr über den Kopf. Sie spürte, wie sie sich unbewusst in die Bewegung seiner Hand legte, ehe er aufstand.

Lux war im Begriff, wieder zu gehen, als er ihre Hand spürte.
Es überraschte ihn, und irgendwie auch nicht. Also drehte er sich nur um.
„Bleibst du bitte hier, bei mir?“, fragte sie, und wäre ihr Ton nicht so flehend, hätte er die Dringlichkeit spätestens an den tränennassen Wangen gesehen.
Sie war hilflos, und das konnte er nicht ertragen.
„Bitte“, wiederholte sie nur mit brüchiger Stimme. „Bleib‘ bei mir.“

Ohne ein weiteres Wort legte er sich zu ihr auf das Bett und sofort drückte sich Ahsoka in seine Seite, sodass er einen Arm um sie und auf ihre Hüfte legen musste.
Er dachte dennoch an nichts, er sah nach vorne und wollte ihr einfach nur helfen. Den Gefühlen, welche gerade fälschlicherweise in ihm wuchsen, wollte er keine Aufmerksamkeit geben.
„Immer …“, sagte er, als er merkte, wie Ahsoka wieder einschlief.
„Ich werde immer bei dir sein.“

Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt