Sie beobachteten, wie Lux sich durch die restlichen imperialen Kampfschiffe hindurch manövrierte, ohne angegriffen zu werden.
Ein paar der Kreuzer aus der Blockade hatten bereits rechtzeitig die Flucht ergriffen, doch die, welche nun noch im Orbit stationiert waren, würden es nicht mehr schaffen, in den Hyperraum zu springen.Die massive Energie des Sternes, welche den einst so wertvollen Planeten von innen zerfraß, erzeugte so eine enorme Gravitation, dass es nur kleinen, schnellen Objekten noch möglich war, dieser Anziehungskraft zu entfliehen.
Nur kurz konnten sie noch sehen, wie Ilum sich in einen kleinen Stern verwandelte und sämtliche Schiffe in seinem Orbit anzog.
Als Lux dann in den Hyperraum sprang und sich den anderen Schiffen außerhalb des Systems anschloss, erreichte ihn Padmé.
„Lux, ihr habt es geschafft!", rief sie freudig. „Bo-Katan gab uns schon durch, dass es nur wenige Verluste unter den Gefangenen zu beklagen gibt."
„Das freut uns zu hören, Padmé", antwortete Lux zufrieden und atmete erleichtert aus.
„Bitte dockt an der Corvette an, wir haben einiges zu besprechen. Und zu feiern."Lux beendete die Übertragung und setzte den Autopiloten auf das Andockmanöver an.
Dann stieg er aus seinem Sitz und ging herunter in den Laderaum.
Doch statt freudigen Gesichtern entdeckte er nur Trauer, Erschöpfung und Niedergeschlagenheit.
„Was ist passiert?", fragte er überrascht.
Rex nickte nur kurz herüber zu Ahsoka, die noch immer zusammengekauert in der Ecke saß.
Lux sah sich um. Er konnte alle entdecken, nur nicht ihren wichtigsten Gefangenen.
„Wo ist das Scheusal?"Sa'ul ging auf ihn zu und erklärte ihm die Situation.
„Es musste sein. Er hat keine andere Behandlung verdient. Ahsoka hat das einzig richtige gemacht", sagte der Pau'aner.
„Was sagen wir Padmé?", überlegte Lux, nachdem er die Informationen etwas sacken lassen hatte.
Ahsoka stand in diesem Moment wortlos auf und drängte sich durch die Menge in das Cockpit.
Sie wollte niemanden sehen oder hören, und noch viel weniger wollte sie sich für ihre Entscheidung rechtfertigen.Sie war ihrem Hass verfallen, so sehr, dass sie nicht mehr klar denken konnte.
All das, was sie Katooni, Cal und Rex über die dunkle Seite beigebracht hatte, warf sie selber in diesem Moment über Bord.
Sie war keine gute Lehrerin, das wurde ihr nun klar. Und garantiert wäre sie auch keine gute Meisterin.
Versagt hatte sie, auf ganzer Linie versagt.
Das war es, was sie innerlich zerrüttete. Nicht die Tatsache, dass sie Tarkin exekutiert hatte.Anakin war noch immer fort, vermutlich ohne Wiederkehr.
Auch wenn Tarkin durchtrieben war, so hatte er nie gelogen, wenn es um seine Pläne ging.
Er sagte immer die Wahrheit.
Wie sollte sie Anakin finden? Sie konnte das vertraute Band zwischen ihnen nicht mehr spüren.
Sie wusste nur, dass er am Leben war, da sie es sonst wie bei Obi-Wan und allen anderen gefühlt hätte.
Oder nicht? Was, wenn er wirklich nun endgültig der dunklen Seite verfallen war und alles von ihm bis auf das kleinste Bisschen vernichtet wurde?Sie merkte in ihren Gedanken gar nicht, dass Lux wieder in das Cockpit gekommen war.
Ohne sie zu stören, setzte er sich auf seinen Sitz und betrachtete die Togruta.
Er wollte sie beschützen, immer für sie da sein. Dem war er sich seit der Zerstörung von Onderon und ihrer gemeinsamen Mission bewusst geworden.
Vorsichtig berührte er ihren Arm und holte sie so heraus aus ihrer Gedankenwelt.Als sie Lux da sitzen sah, wollte sie wieder aufspringen und einen Ort suchen, wo sie endlich alleine sein konnte.
Allerdings hinderte sie etwas in ihr, das zu tun. Etwas, dass von ihm ausging und durch die Macht zu ihr herüber floss.
Vermutlich merkte er es nicht einmal selber, denn es musste dieses tiefe Band sein, von welchem Obi-Wan und Sa'ul sprachen. Eine Verbindung, welche stark genug war, um sich selbständig aufrechterhalten zu können.„Ich verlange keine Erklärung von dir", sagte Lux ruhig, als er ihre Anspannung spürte.
„Ich möchte nur wissen, wie es dir geht."
Sie sah an sich herab. „Scheinbar keine weitere Narbe. Vermutlich also mal keine Bacta-Behandlung."
Lux wusste, dass Ahsoka sich oft aufopferte, doch dieser gezwungene Scherz war so schlecht, dass er prustend den Kopf schüttelte.
„Nein, ich meine nicht deinen Körper." Er ging zu ihr herüber und legte eine Hand flach auf ihre Brust, über ihrem Herzen. „Ich meine dich."Diese Berührung hatte für beide einen Effekt. Lux spürte ihren Herzschlag, welcher sich immer weiter beruhigte.
Und Ahsoka fühlte sich in diesem Moment geborgen und geschützt wie selten zuvor.
Als er dann peinlich berührt seine Hand von ihr entfernte, war es, als ob sie mit einem Mal ein kalter Windstoß umhaute.
Sie erhob sich schnell und ging zu Lux, der sich wieder auf seinen Sitz gesetzt hatte.Wortlos umarmte sie ihn, worüber zumindest er sehr erstaunt war. Doch es war ein Gefühl, welches er im Moment nicht missen wollte.
Eine Weile standen sie so da, ehe die Togruta ihm ins Gesicht schaute.
„Ich denke, mir geht es … ganz gut, gerade."
Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht und danach auch über seines, bis sie von den einrastenden Greifarmen der Corvette neben ihnen aus ihrem Moment gerissen wurden.Zusammen mit den anderen betraten sie das Schiff, und Padmé wartete bereits mit Bail und Salcedo im Gang.
Freudig blickte die Kanzlerin in ihre Gesichter, um dann jedoch ratlos nach Tarkin zu suchen.
Ehe sie etwas fragen konnte, stürmten jedoch die zwei Kinder hinter Rex hervor und auf sie zu.
„Mama!", riefen beide synchron und umarmten ihre Mutter, welche Freudentränen auf den Wangen hatte.
„Leia! Luke! Ich habe euch so vermisst", sagte sie mit brüchiger und heiserer Stimme.
Ahsoka sah zurück zu ihrem Team. Sogar Katooni, Cal und auch Rex waren gerührt, was sie an den glänzenden Augen bemerkte.Schmunzelnd wandte sie sich wieder den Kindern und ihrer Mutter zu. Wenigstens einen Teil der Mission hatten sie erfüllt, dachte sie sich.
Dann sah Padmé nach einem Moment auf. „Wo ist er?", fragte sie.
Ahsoka hatte sofort einen Kloß im Hals. Wie sollte sie nun sagen, was passiert war?
Sollte sie lügen? Oder sollte sie die Wahrheit sagen?Wieder trat Sa'ul hervor und half ihr aus der Patsche.
„Bei unserem Abflug entriss sich Tarkin aus meinem Griff. Ehe ich oder einer der anderen reagieren konnte, öffnete er die Laderampe und wollte fliehen. Ich rang mit ihm, da ich meinen Fehler wieder beheben wollte, doch bei diesem Versuch fiel er durch einen falschen Schritt aus dem Transporter in die Flammen auf der Oberfläche Ilums. Wir konnten nichts machen."
Keiner von den anderen widersprach ihm. Dankbar schaute Ahsoka zu dem Pau'aner, der ausschließlich mit den Augen zu ihr sah.Nur Padmé bemerkte diesen Austausch. Sie wusste, dass das nicht die Wahrheit war und Ahsoka etwas mit alldem zu tun hatte. Doch sie fühlte auch, dass es gerechtfertigt war.
Also sagte sie nichts.
Salcedo andererseits war alles andere als begeistert. „Ihr habt Tarkin verloren?"
Kühl antwortete Sa'ul ihm. „Wie es ausschaut, ja."
Fluchend wandte sich der Mann ab und stürmte davon.Padmé versuchte, die Wogen zu glätten, doch eine Sache brannte ihr noch auf der Seele.
„Wo ist …"
Weiter kam sie mit ihrer Frage nicht, denn Ahsoka wusste bereits, welche sie stellen wollte.
„Zurückgeblieben. Auf eigenem Wunsch und um uns zu beschützen. Er hat für uns sein Leben geopfert. Und ich werde ihm nie wieder dafür danken können …"
Sie verschluckte den letzten Satz beinahe, was Padmé sah.
Sofort ging sie zu ihr und strich ihr über die Schulter.
„Wir werden Obi-Wans Opfer in unseren Herzen behalten. Niemand wird ihn und alle tapferen Männer und Frauen je vergessen."Sie gingen alle davon, doch Ahsoka wollte sich als einzige nicht rühren.
Sa'ul bemerkte das und blieb ebenfalls stehen.
Stumm sah sie zu ihm und formte ein wortloses „Danke", woraufhin er nickte.
„Ich bin eh der schlechte Typ hier. Eine Lüge mehr halte ich da noch aus."
Zum ersten Mal musste sie über einen seiner seltenen Witze lachen.
Aufgelockert setzte sie sich nun auch in Bewegung und folgte gemeinsam mit Sa'ul den anderen.
DU LIEST GERADE
Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2
Fanfic- Alternative Universe - Der galaktische Krieg tobt! Nachdem Anführer Tarkin bei der Zerstörung des Todessterns fliehen konnte, häufen sich die Gerüchte einer noch größeren und noch gefährlicheren Waffe des Imperiums. Währenddessen kämpfen republika...