Kapitel 5 - Rückkehr

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„Die Hope ist im Anflug!", rief Rob Salcedo, hochrangiger Admiral der Neuen Republik, als er in die Kommandozentrale lief, wo Padmé, Bail, Ahsoka und die beiden überlebenden Padawane gerade standen.
Ahsoka war Salcedo bislang relativ selten begegnet, doch die wenigen gemeinsamen Meetings reichten ihr bereits, um sich ein Bild von ihm zu machen.
Salcedo, ein Mensch aus Tatooine, war so ziemlich der Gegenpol zu Padmé und Bail: resolut, rücksichtslos, streng. Das alles jedoch nur, wenn es sein musste. Dazu war er ein begnadeter Taktiker, der sich auch schon durch einige zweifelhafte Entscheidungen einen Namen gemacht hat.
Er war sozusagen die Kopie von dem imperialen Großadmiral Thrawn, nur auf der richtigen Seite.

Ahsoka ging mit den anderen zum Hangar, wo der Transporter der Hope gerade landete und die Luke öffnete. Zuerst stieg Obi-Wan durch die kleine Tür und streckte sich einmal kurz. Dahinter folgten Rex, Bo-Katan und Anakin. Das „NRC" bildete das Schlusslicht.
Doch sobald sie Anakin sah, verflog ihre Vorfreude. Ein nahezu übermächtiger Schwall von Trauer und Scheitern kam ihr entgegen und ließ sie stoppen.
Sie drängte sich daraufhin vorbei an Obi-Wan, welcher sich gerade mit Padmé und Salcedo unterhielt, und gelangte zu Rex.
„Was ist passiert?", fragte sie flüsternd und nickte dabei zu Anakin, der Bo-Katan gerade zu Padmé brachte.

„Das Imperium wusste von unserer Mission. Wir haben gerade alles für den Überfall auf den Konvoi vorbereitet, als sie anhielten, ausstiegen und das Feuer eröffneten", berichtete Rex bedrückt.
„Wir haben sie alle bis auf einen besiegt, einen jungen Sturmtruppler. Der Junge wollte sich uns anschließen. Er hatte eine Menge Angst vor dem Imperium, doch als wir gerade Bo-Katan aus dem Truck holen wollten, wurden wir von vier Droiden angegriffen, sogenannten Death Trooper, einem neuen Spielzeug des Imperiums."
Ahsoka musste sehr überrascht geschaut haben, denn auch Rex sah sie mit großen, fragenden Augen an.
„Droiden? Das Imperium nutzt Droiden?", fragte Ahsoka entgeistert. Sie kannte zwar die Attentäter-Droiden, aber von diesen Death Trooper-Droiden hatte sie noch nie gehört.
„Die sind nahezu unbesiegbar. Wir brauchten einen Jedi und zwei Lichtschwerter, um sie zu schlagen. Den Jungen haben die Droiden jedoch ..."
Ahsoka hob die Hand und brachte Rex so zum Schweigen. Sie wusste, was er sagen wollte.

Das Imperium wurde immer gefährlicher, immer bestialischer, um seinen Willen zu bekommen und die Galaxie zu unterwerfen.
Tarkin war irgendwo da draußen und bereitete seinen nächsten Schachzug vor.
Die Droiden sollten nur als Ablenkung dienen, um das wahre Meisterwerk zu verschleiern.
„Alles in Ordnung, Ahsoka? Du wirkst so abwesend in letzter Zeit", fragte Rex und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Rex und sie kannten sich nun seit fast zehn Jahren, und inzwischen wusste jeder vom anderen, was er fühlte oder wie es ihm wirklich ging. Ahsoka hatte die besondere Gabe der Macht, Gefühle anderer Lebewesen zu fühlen, und Rex war als ehemaliger Commander geschult genug in solchen Dingen, um ebenfalls sein Gegenüber lesen zu können.

„Es ist alles gut, danke Rex. Es ist nur ... ich glaube, Anakin ist nicht mehr er selbst. Als ich ihn eben gesehen habe, war seine Aura mit so einem Schatten belegt, dass ich ihn beinahe nicht wiedererkannt habe."
Ahsoka wusste, dass sie Rex davon erzählen konnte. Nur drei Personen konnte und wollte sie sich mit diesen Themen anvertrauen, und Rex war eine davon. Die anderen beiden waren Padmé und Lux.
„Gib' ihm einen Moment, Ahsoka. Er war wahnsinnig gut bei dem Jungen. Er war einfühlsam, aber auch nachdenklich. Das habe ich schon lange nicht mehr bei ihm gesehen", antwortete Rex.
Ahsoka schnaubte kurz und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, während sie beide zu Anakin schauten. „Fragt sich nur: Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?"

„Ahsoka! Wann legen wir los?", rief Cal, welcher nicht rechtzeitig von Katooni aufgehalten wurde und nun auf Ahsoka und den Klon zulief.
„Wohow, sachte! Wer bist du?", fragte Rex lachend.
„Das ist Cal Kestis. Und wie auch immer er es vorbei an den Sicherheitsleuten geschafft hat, er ist einer der letzten Überlebenden von Jedha", stellte Ahsoka ihn vor. „Und Katooni kennst du ja bereits."
Verlegen winkte Katooni zu Rex herüber.
„Überlebende von Jedha? Ihr Jedi überrascht mich immer wieder. Schön, dass ihr noch am Leben seid", begrüßte Rex die beiden Jedi.

„Also Ahsoka, wann geht es los mit dem Training?", fragte Cal ungeduldig. Er war ungefähr gleich alt wie Ahsoka und in manchen Momenten schien er mit seiner Ungeduld und impulsiven Art einer gewissen anderen Person in nichts nachzustehen.
„Training?", sagte Rex zu der Togruta, die ihn nur schräg ansah und mit den Schultern zuckte.
„Na dann los, lasst uns herausfinden, ob ihr Kanonenfutter seid oder sogar zu etwas taugt", kommandierte sie die beiden Jedi lachend und setzte zum Gehen an. Doch dann schaute sie noch einmal zurück.
„Und Rex ... deine Fortschritte werde ich morgen prüfen", mahnte sie ihn augenzwinkernd.
„Aye aye ... General", erwiderte er nur sarkastisch und erntete dafür einen scherzhaft genervten Blick von Ahsoka.

Er trieb sie mit einer harten Hand voran. In seinem Fall waren es sogar bis zu vier Hände aus Dura-Stahl.
Grievous kannte keine Gnade und keine Entschuldigungen für Fehlschläge. Direkt nach seiner Ankunft in den Unterkünften der Arbeiter sah er die lasche Führung der bisherigen Vorarbeiter, was ihn beinahe rasend machte.
Über fünf Jahre wartete er nun auf seine Vergeltung. Und selbst als er einst von dem Gefängnis der Republik in eine geheime Einrichtung des Imperiums verlegt wurde, rechnete er nicht mehr damit, diese Gelegenheit noch zu bekommen.

Doch nun trennte ihn nur noch eine Woche oder weniger von seinem Rachefeldzug, wodurch er lieber schon gestern als heute gegen die Neue Republik und ihre kläglichen Jedi in den Krieg ziehen wollte.
Er musste nur diese „Arbeiter" dazu bringen, ihre Arbeit in einer angemessenen Zeit zu verrichten. Dafür ließ er extra aus Zygerria einige der grausamsten und brutalsten Sklaventreiber einfliegen, welche mit der Hilfe ihrer Lichtpeitschen und gnadenlosen Art schnell den Überlebenswillen der Sklaven zum Vorschein brachten. Sofort beschleunigte sich ihre Quote, jedoch fielen diesem Tempo immer mehr Arbeiter zum Opfer.

Doch Grievous hatte keine Zeit zu verlieren. Und wenn er am Schluss sogar noch bei der letzten Schraube den letzten Mann verlieren würde, es war ihm egal.
Das einzige, was er wollte, war fertig zu werden, um in die Schlacht zu ziehen.
Und so schaffte er es, wie versprochen innerhalb von einer Woche die Arbeiten an der Waffe zu beenden. Er verlor dabei die Hälfte seiner Arbeiter, doch gewann er dafür etwas viel Wichtigeres zurück: seinen Status als General innerhalb des Imperiums, der Feinde seines Feindes.

Nun würde ihn nichts mehr stoppen können.

Galaxy at War - Skywalker Academy Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt