Hey, ich hoffe ihr mögt mein neues Kapitel. Achtung: Nicht ganz jugendfreier Inhalt :-D
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Der Club wurde immer voller, der Alkohol floss in Strömen und die Stimmung war ausgelassen, wir hatten die Lounge mittlerweile verlassen und uns unter die tanzende Menge gemischt. Die Musik war gut und es gelang mir an diesem Abend tatsächlich, meinen Kopf auszuschalten, loszulassen und Spaß zu haben. Irgendwann beschlossen Julian und Valentin, kurz nach draußen zu gehen. Weil ich keine Lust hatte, allein bei den anderen zu bleiben, begleitete ich sie. Auf der Terrasse des Clubs war es angenehm ruhig. Valentin rauchte, während ich die kühle Nachtluft einatmete und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Keiner von uns sagte etwas, aber es war nicht unangenehm, bis das Klingeln von Julians Handy die Stille durchbrach. Er zog es aus der Hosentasche, ich konnte aus dem Augenwinkel Rebeccas Namen auf dem Display lesen und verspürte plötzlich ein seltsames Gefühl in meinem Inneren, das ich nicht richtig zuordnen konnte. Julian nahm das Gespräch an und entfernte sich ein wenig von Valentin und mir. Ich konnte lediglich Fetzen des Gesprächs aufschnappen, sie diskutierten über irgendetwas, Julian wirkte aufgebracht. Ob man allerdings schon von einem Streit sprechen konnte, vermochte ich nicht zu beurteilen.
"Kummer?" Fragte Valentin, der noch immer neben mir stand, plötzlich. "So ein Schwachsinn, warum denn?" Er zuckte mit den Schultern. "Hätte ja sein können, ihr hängt ziemlich viel zusammen ab." Seit wann interessierte ihn mein Gefühlsleben? "Schon klar, dass du mich lieber nicht dabei hättest", zischte ich genervt und warf einen Blick auf Julian, er telefonierte immer noch und entfernte sich noch ein weiteres Stück von uns. Ich hatte keine Lust mehr, hier noch lange mit seinem unsympathischen Bruder herumzustehen. Der grinste. "Ich hab mich inzwischen an unsere Spießerin gewöhnt." Ich verdrehte genervt die Augen. "Kannst du endlich aufhören, mich so zu nennen?" „Vielleicht." „Also Nein?" Valentin betrachtete mich von oben herab, trotz meiner High Heels war er deutlich größer als ich. „Du lässt dich ziemlich leicht provozieren." Ja, damit hatte er vermutlich sogar recht. Irgendetwas löste er in mir aus, das mich jedes Mal auf die Palme brachte. Ich seufzte. „Was muss ich tun, damit du es lässt?" „Überzeug mich." „Wie denn?" „Du warst neulich doch schon auf einem guten Weg", meinte er und schaute mir dabei direkt in die Augen. Ich dachte an unseren Kuss zurück. Wollte er ernsthaft, dass ich ihn noch einmal küsste? Ich versuchte nachzudenken. Was sollte es? Wenn er danach endlich aufhörte, mir auf die Nerven zu gehen. Ich war sowieso viel zu betrunken, um noch klar denken zu können. „Ich hasse dich", zischte ich. „Wie sehr?" „Mehr als du dir vorstellen kannst." „Dann lass es raus." Ich drehte mich zu Julian herum, nur um sicherzugehen, dass er von alldem nichts mitbekam. Er drehte uns den Rücken zu und war noch immer in sein Gespräch vertieft. Also machte ich entschlossen einen Schritt auf Valentin zu, bis ich so dicht vor ihm stand, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Dann schloss ich die Augen und beugte mich ein wenig nach vorn, bis meine Lippen auf seinen lagen. Ich bewegte sie leicht und Valentin stieg in den Kuss ein. Mein Puls erhöhte sich augenblicklich. Wieso fühlte sich das so gut an?
Wir standen vermutlich mehrere Minuten lang dort und küssten uns, bis Valentin irgendwann nach meiner Hand griff und mich mit sich nach drinnen zog. Etwas verwirrt folgte ich ihm durch die Menschenmenge. Ohne mich loszulassen stieß er die Tür zu den Toiletten auf und zog mich mit sich in eine der Kabinen. Mir wurde allmählich klar, worauf das hinauslaufen würde, mein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr, falls das überhaupt möglich war. „Hier?" Fragte ich atemlos. Valentin grinste. „Hast du keinen Bock?" „Ich könnte mir nur schönere Locations vorstellen", erklärte ich. „Meine Güte, hör auf zu quatschen", er griff in meine Haare und zog mich zu sich, bis unsere Lippen erneut zueinander fanden. Die Atmosphäre war kaum zu beschreiben, hier drin war es seltsam ruhig und trotzdem spürte man den Bass der Musik. Valentins Lippen wanderten an meinem Hals hinab, während seine Hände den Weg unter mein Kleid fanden. Er wusste genau, was er tat und das, was mich sonst so oft wütend machte, zog mich plötzlich wahnsinnig an. Ich muss vermutlich nicht erwähnen, dass ich nie zuvor in meinem Leben Sex an einem öffentlichen Ort oder gar einen One-Night-Stand gehabt hatte. Umso aufregender fand ich es nun. Mittlerweile hatte ich alles um mich herum ausgeblendet, ich spürte nur noch Valentins Lippen an meinem Hals und seine Hände auf meiner Haut. Mutig schob ich ebenfalls meine Hände unter sein T-Shirt und öffnete dann den Knopf seiner Jeans. Valentin zog ein Kondompäckchen aus seiner Geldbörse. Ich fragte mich kurz, ob er sowas öfter machte, was ich ihm durchaus zutraute, kam aber nicht dazu, weiter darüber nachdenken, weil er mir das Päckchen reichte. Ich sollte das machen? Meine Hände zitterten leicht, Valentin bemerkte meine Unsicherheit, grinste und nahm es mir wieder ab. Immerhin verkniff er sich diesmal den dummen Spruch. Gekonnt drehte er mich herum, so dass ich mit dem Rücken zu ihm stand, anschließend dauerte es nicht mehr lange, bis ich ihn in mir spüren konnte. Ich stöhnte auf. Valentin drückte mich mit seinem Gewicht gegen die Wand und griff mit einer Hand in meine Haare, er ging nicht gerade zimperlich mit mir um, doch aus irgendeinem Grund machte mich das in diesem Moment ziemlich an. So dauerte es auch nicht allzu lange, bis wir beide zu unserem Höhepunkt fanden.
Valentin ließ mich los, knöpfte wortlos seine Jeans zu, entsorgte das Kondom und schloss dann die Tür auf, um sich die Hände waschen zu gehen. Ich lehnte noch immer an der Wand, mir war leicht schwindelig. „Kommst du?" Fragte Valentin. „Gleich." Er warf mir durch den Spiegel einen prüfenden Blick zu und verließ dann die Toilette. Das war alles? Verwirrt und auf wackeligen Beinen lief ich zum Spiegel und betrachtete mich. Zum Glück war außer mir niemand hier - ich sah ziemlich fertig aus. Ich wusch mir die Hände und versuchte, meine Haare wieder zu bändigen. Jetzt, wo mein klarer Verstand allmählich zurückkehrte, fühlte ich mich komisch. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich Valentin gegenüber verhalten sollte. Wieso war er überhaupt einfach verschwunden? Und was sollte ich Julian erzählen?
Irgendwann gab ich mir einen Ruck, schließlich konnte ich ja nicht ewig auf der Toilette bleiben. Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann zurück zu den anderen. Ich fand sie in der Lounge, wo ich mich auf meinen Platz neben Julian fallen ließ und mich um einen neutralen Gesichtsausdruck bemühte. „Hey", Julian legte mir einen Arm um die Schultern. „Wo warst du denn?" Aus irgendeinem Grund hatte ich ein schlechtes Gewissen, obwohl ich eigentlich nichts unrechtes getan hatte. „Draußen mit deinem Bruder und dann auf der Toilette", antwortete ich. Immerhin nicht wirklich gelogen. „Echt? Ich hab euch gar nicht mehr gesehen." Ich zuckte mit den Schultern. „Ist ja auch dunkel und du warst ziemlich in dein Gespräch vertieft." Julian nickte und schien sich keine weiteren Gedanken mehr darüber zu machen. „Möchtest du noch etwas trinken?" Ich nickte, obwohl ich eigentlich bereits viel zu viel getrunken hatte, anders konnte ich mir meinen Aussetzer diesmal wirklich nicht erklären. Julian goss uns Champagner ein und reichte mir mein Glas, bevor er mir zuprostete. Kurz begegnete mein Blick dem von Valentin, der schräg gegenüber neben Mira saß, aber ich schaute schnell wieder weg. „Also vertragt ihr beiden euch jetzt?" Fragte Julian, fast ein wenig belustigt. Er hatte ja keine Ahnung. „Die graue Maus und ich?" Fragte Valentin. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Du wolltest mich nicht mehr so nennen", erinnerte ich ihn. „Ich habe versprochen, dich nicht mehr Spießerin nennen", entgegnete er. Er würde also niemals damit aufhören. „Arschloch", zischte ich so leise, dass Julian es hoffentlich nicht hören konnte. Valentin zwinkerte mir zu und leerte in einem Zug sein Glas.
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Neonliebe
ChickLit"Du bist so langweilig", raunte Valentin mir zu. „Langweilig, ich?" Er lehnte sich zurück und stützte sich auf seinen Unterarmen ab, während er mich provokant ansah. „Du bist der Inbegriff von Langeweile." Wie mir dieser Typ und seine Überheblichkei...