24. Sie

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Hallo ihr Lieben, Danke für die Votes, die lieben Kommentare und Nachrichten zum letzten Kapitel <3 Ich freue mich immer sehr, von euch zu lesen! Heute gibt es ein etwas längeres Kapitel, ich hoffe, es gefällt euch!

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Endlich war Samstag - alle waren wieder in Berlin und ich hatte extra meine Schicht getauscht, um mit den anderen ausgehen zu können. Da wir sowieso mit einer großen Gruppe unterwegs waren, hatte ich Elisa eingeladen, mitzukommen. Die lag mir nun allerdings bereits seit Stunden damit in den Ohren, dass sie noch nie näher mit Promis in Kontakt gekommen sei. Ich war nicht minder aufgeregt, allerdings hatte meine Aufregung einen anderen Grund.

Wir trafen die anderen am späten Abend vor einer schicken Bar, die Julian ausgesucht hatte. "Da hinten kommen sie!" Elisa trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Ich verdrehte die Augen. Allmählich bereute ich, sie mitgenommen zu haben. Julian, Valentin, Mira und die anderen kamen auf uns zu. Julian umarmte mich zuerst - von Rebecca war wieder einmal nichts zu sehen. "Hi, wie geht's dir? Wir haben uns ja ewig nicht gesehen", sagte er. "Das stimmt. Mir geht's gut und dir? Du bist ja ordentlich braun geworden", stellte ich fest. "Ja, wir lagen viel in der Sonne", erklärte er. Ich lächelte. "Das ist übrigens Elisa, meine Mitbewohnerin", stellte ich sie dann vor. Julian umarmte Elisa kurz. "Hi, ich bin Julian, freut mich", sagte er. "Mich auch", entgegnete sie und sah dabei aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Ich musste grinsen. Anschließend umarmte mich Valentin, allerdings deutlich weniger herzlich als sein Bruder. Er sagte auch nichts, außer: "Hi, wie geht's?" "Gut und dir?" Fragte ich zurück. "Auch", entgegnete er knapp. "Das ist Elisa, meine Mitbewohnerin", stellte ich sie auch ihm vor. Valentin musterte sie kurz und reichte ihr dann die Hand. "Valentin, Hi", sagte er kühl. Seine Laune schien heute nicht die Beste zu sein. Ich hoffte, dass sich das im Laufe des Abends noch änderte.

Nachdem wir auch den Rest der Gruppe begrüßt hatten, gingen wir nach drinnen. Die Bar war sehr modern und ziemlich groß, wir hatten einen Bereich für uns allein, von dem aus man den ganzen Raum überblicken konnte. Elisa und ich saßen in einer gemütlichen Sitzecke, tranken Wodka-Energy und beobachteten die anderen. „So viel übrigens zu deinem One-Night-Stand", meinte Elisa irgendwann und warf mir einen vielsagenden Blick zu. „Was?" Fragte ich verwirrt. Wie war sie denn nun darauf gekommen? Ich folgte ihrem Blick, der auf Valentins Schuhe gerichtet war. Fuck. „Oh bitte, es gibt hunderte von Menschen, die schwarze Chucks tragen." Gut, vielleicht waren die nicht so kaputt, wie die von Valentin, aber das allein war ja wohl noch kein Beweis. Elisa warf mir einen strengen Blick zu. „Dein Ernst?" Ich verdrehte die Augen. „Ja, du hast recht, aber halte bitte dicht, die anderen wissen glaube ich nichts davon." Jetzt wurde ihr Blick weicher. „Okay! Bist du in ihn verknallt?" Ich seufzte und beobachtete Val, der in eine Diskussion mit seinem Bruder vertieft war. „Vielleicht ein bisschen." Elisa lächelte. „Und warum ignoriert er dich mehr oder weniger?" „Keine Ahnung, er ist ein etwas schwieriger Charakter", erklärte ich. Und das war noch milde ausgedrückt.

Später unterhielt Elisa sich mit Mira. Sie hatten festgestellt, dass sie sich beide für alte Literatur interessierten und waren nun in ein Gespräch vertieft. Ich saß neben Julian, der mir von seinem Urlaub berichtete. „Wir hatten ein richtig schönes Hotel und der Pool...", plötzlich unterbrach er seinen Satz und starrte in Richtung des Eingangs. „Was ist?" Fragte ich verwirrt und folgte seinem Blick. Eine blonde junge Frau betrat gerade die Bar, sie war groß, schlank und hatte wahrscheinlich die längsten Beine, die ich je gesehen hatte, aber Julian war vergeben und dass er sie nun so anstarrte, fand ich doch ein wenig unangebracht. „Die hat uns ja gerade noch gefehlt", zischte er, als er sich wieder mir zuwandte. „Wer? Kennst du sie?" Ich verstand nur Bahnhof. Julian seufzte. „Das ist Jade, Valentins Ex-Freundin. Furchtbar anstrengend die Frau." Mir wurde schwindelig. Diese Frau, die, wie ich nun aus der Nähe sehen konnte, auch noch ein wunderschönes Gesicht hatte, war Vals Ex-Freundin? Sie sah aus wie eine lebendige Barbiepuppe. Gegen sie konnte ich definitiv einpacken. Jade beachtete uns zuerst nicht weiter, ich drehte mich möglichst unauffällig zu Val um, er schien seine Ex-Freundin zwar bemerkt zu haben, machte aber keine Anstalten, sie zu begrüßen. Ich atmete vorsichtig auf.

NeonliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt